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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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bauen. Er soll nicht blos eine Lücke in
der Schöpfung ausfüllen, nein, er soll
der Herr, der Beherrscher, der Beglü-
cker der Schöpfung seyn. Kann man
also wohl von einem Menschen sagen:
er lebt; wenn er sein Leben durch
Schlaf, lange Weile oder gar einen
scheinbaren Tod verlängert? -- Aber
was noch mehr ist, wir finden auch hier
wieder einen neuen Beweis, wie unzer-
trennlich der moralische Zweck des
Menschen mit seiner physischen Bestim-
mung und Einrichtung verwebt ist, und
wie die Beförderung des einen immer
auch die des andern nach sich zieht. --
Ein solches unmenschliches Leben (wie
mans mit Recht nennen kann), würde
geradezu, nicht Verlängerung sondern
Verkürzung des menschlichen Lebens
herbeyführen, und zwar auf doppelte
Art:

1. Die menschliche Maschine ist aus
so zarten und feinen Organen zusam-
mengesezt, dass sie äusserst leicht durch

bauen. Er ſoll nicht blos eine Lücke in
der Schöpfung ausfüllen, nein, er ſoll
der Herr, der Beherrſcher, der Beglü-
cker der Schöpfung ſeyn. Kann man
alſo wohl von einem Menſchen ſagen:
er lebt; wenn er ſein Leben durch
Schlaf, lange Weile oder gar einen
ſcheinbaren Tod verlängert? — Aber
was noch mehr iſt, wir finden auch hier
wieder einen neuen Beweis, wie unzer-
trennlich der moraliſche Zweck des
Menſchen mit ſeiner phyſiſchen Beſtim-
mung und Einrichtung verwebt iſt, und
wie die Beförderung des einen immer
auch die des andern nach ſich zieht. —
Ein ſolches unmenſchliches Leben (wie
mans mit Recht nennen kann), würde
geradezu, nicht Verlängerung ſondern
Verkürzung des menſchlichen Lebens
herbeyführen, und zwar auf doppelte
Art:

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[293/0321] bauen. Er ſoll nicht blos eine Lücke in der Schöpfung ausfüllen, nein, er ſoll der Herr, der Beherrſcher, der Beglü- cker der Schöpfung ſeyn. Kann man alſo wohl von einem Menſchen ſagen: er lebt; wenn er ſein Leben durch Schlaf, lange Weile oder gar einen ſcheinbaren Tod verlängert? — Aber was noch mehr iſt, wir finden auch hier wieder einen neuen Beweis, wie unzer- trennlich der moraliſche Zweck des Menſchen mit ſeiner phyſiſchen Beſtim- mung und Einrichtung verwebt iſt, und wie die Beförderung des einen immer auch die des andern nach ſich zieht. — Ein ſolches unmenſchliches Leben (wie mans mit Recht nennen kann), würde geradezu, nicht Verlängerung ſondern Verkürzung des menſchlichen Lebens herbeyführen, und zwar auf doppelte Art: 1. Die menſchliche Maſchine iſt aus ſo zarten und feinen Organen zuſam- mengeſezt, daſs ſie äuſſerſt leicht durch

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/321>, abgerufen am 29.11.2024.