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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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muss endlich eine grosse Corruption mit
ihren Folgen, Schärfen, Krankheiten etc.
überhand nehmen; denn die Absonde-
rung des Schädlichen fehlt. Ganz natür-
lich muss nun ein solcher Körper früher
destruirt werden, wie auch die Erfarung
lehrt.

3. Was endlich die Lebensverlänge-
rung durch wirkliche Unterbrechung
der Lebenswirksamkeit, durch einen
temporehen Scheintod betrifft; so beruft
man sich zwar dabey auf die Beyspiele
von Insecten, Kröten und andern Thie-
ren, die, wie wir oben gesehen haben,
vielleicht 100 und mehr Jahre, also weit
über ihre natürliche Existenz durch ei-
nen solchen Todtenschlaf erhalten wor-
den sind.

Allein man bedenkt bey allen sol-
chen Vorschlägen nicht, dass alle jene
Versuche mit sehr unvollkommnen Thie-
ren gemacht wurden, bey welchen von
ihrem natürlichen halben Leben bis zum

muſs endlich eine groſse Corruption mit
ihren Folgen, Schärfen, Krankheiten etc.
überhand nehmen; denn die Abſonde-
rung des Schädlichen fehlt. Ganz natür-
lich muſs nun ein ſolcher Körper früher
deſtruirt werden, wie auch die Erfarung
lehrt.

3. Was endlich die Lebensverlänge-
rung durch wirkliche Unterbrechung
der Lebenswirkſamkeit, durch einen
temporehen Scheintod betrifft; ſo beruft
man ſich zwar dabey auf die Beyſpiele
von Inſecten, Kröten und andern Thie-
ren, die, wie wir oben geſehen haben,
vielleicht 100 und mehr Jahre, alſo weit
über ihre natürliche Exiſtenz durch ei-
nen ſolchen Todtenſchlaf erhalten wor-
den ſind.

Allein man bedenkt bey allen ſol-
chen Vorſchlägen nicht, daſs alle jene
Verſuche mit ſehr unvollkommnen Thie-
ren gemacht wurden, bey welchen von
ihrem natürlichen halben Leben bis zum

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[295/0323] muſs endlich eine groſse Corruption mit ihren Folgen, Schärfen, Krankheiten etc. überhand nehmen; denn die Abſonde- rung des Schädlichen fehlt. Ganz natür- lich muſs nun ein ſolcher Körper früher deſtruirt werden, wie auch die Erfarung lehrt. 3. Was endlich die Lebensverlänge- rung durch wirkliche Unterbrechung der Lebenswirkſamkeit, durch einen temporehen Scheintod betrifft; ſo beruft man ſich zwar dabey auf die Beyſpiele von Inſecten, Kröten und andern Thie- ren, die, wie wir oben geſehen haben, vielleicht 100 und mehr Jahre, alſo weit über ihre natürliche Exiſtenz durch ei- nen ſolchen Todtenſchlaf erhalten wor- den ſind. Allein man bedenkt bey allen ſol- chen Vorſchlägen nicht, daſs alle jene Verſuche mit ſehr unvollkommnen Thie- ren gemacht wurden, bey welchen von ihrem natürlichen halben Leben bis zum

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/323>, abgerufen am 29.11.2024.