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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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2. Zu starke oder anhaltende An-
strengung der Denkkraft (was darunter
zu verstehen sey, wird in der Folge
deutlicher werden,) wodurch nicht al-
lein Lebenskraft erschöpft, sondern sie
auch zugleich dem Magen und Verdau-
ungssystem entzogen, folglich auch zu-
gleich das wichtigste Restaurationsmittel
verdorben wird.

3. Zu häufige und zu starke Rei-
zung und Befriedigung des Geschlechts-
triebs. Es wirkt fast eben so und gleich-
verderblich auf Beschleunigung der Le-
bensconsumtion, als die Anstrengungen
der Denkkraft.

4. Zu heftige und anhaltend fortge-
sezte Muskularbewegung. Doch gehört
dazu schon äusserster Excess, wenn sie
schaden soll.

5. Alle starke, oder anhaltend dau-
ernde Excretionen, z. E. Schweisse,
Diarrhöen, Katharrhe, Husten, Blut-

2. Zu ſtarke oder anhaltende An-
ſtrengung der Denkkraft (was darunter
zu verſtehen ſey, wird in der Folge
deutlicher werden,) wodurch nicht al-
lein Lebenskraft erſchöpft, ſondern ſie
auch zugleich dem Magen und Verdau-
ungsſyſtem entzogen, folglich auch zu-
gleich das wichtigſte Reſtaurationsmittel
verdorben wird.

3. Zu häufige und zu ſtarke Rei-
zung und Befriedigung des Geſchlechts-
triebs. Es wirkt faſt eben ſo und gleich-
verderblich auf Beſchleunigung der Le-
bensconſumtion, als die Anſtrengungen
der Denkkraft.

4. Zu heftige und anhaltend fortge-
ſezte Muskularbewegung. Doch gehört
dazu ſchon äuſſerſter Exceſs, wenn ſie
ſchaden ſoll.

5. Alle ſtarke, oder anhaltend dau-
ernde Excretionen, z. E. Schweiſse,
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[312/0340] 2. Zu ſtarke oder anhaltende An- ſtrengung der Denkkraft (was darunter zu verſtehen ſey, wird in der Folge deutlicher werden,) wodurch nicht al- lein Lebenskraft erſchöpft, ſondern ſie auch zugleich dem Magen und Verdau- ungsſyſtem entzogen, folglich auch zu- gleich das wichtigſte Reſtaurationsmittel verdorben wird. 3. Zu häufige und zu ſtarke Rei- zung und Befriedigung des Geſchlechts- triebs. Es wirkt faſt eben ſo und gleich- verderblich auf Beſchleunigung der Le- bensconſumtion, als die Anſtrengungen der Denkkraft. 4. Zu heftige und anhaltend fortge- ſezte Muskularbewegung. Doch gehört dazu ſchon äuſſerſter Exceſs, wenn ſie ſchaden ſoll. 5. Alle ſtarke, oder anhaltend dau- ernde Excretionen, z. E. Schweiſse, Diarrhöen, Katharrhe, Huſten, Blut-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/340>, abgerufen am 28.11.2024.