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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Lebens erhalten. Genug, sie verdienen,
nach meiner Meynung, den Nahmen
Universalmittel mehr, als alle jene Char-
latanerieen.

Wir sind beständig von Freunden
und Feinden des Lebens umgeben. Wer
es mit den Freunden des Lebens hält,
wird alt; wer hingegen die Feinde vor-
zieht, verkürzt sein Leben. Nun wäre
zwar wohl von jedem vernünftigen
Menschen zu erwarten, dass er die er-
stern vorziehen und die leztern von sich
selbst schon vermeiden würde, aber das
schlimmste ist, dass diese Lebensfeinde
nicht alle öffentlich und bekannt sind,
sondern zum Theil ganz ins Geheim und
unmerklich ihr Wesen treiben, dass ei-
nige derselben sogar die Maske der be-
sten Lebensfreunde vornehmen und
schwehr zu erkennen sind, ja dass meh-
rere sogar in uns selbst liegen.

Das Hauptsächliche der Kunst, lange
zu leben, wird also vor allen Dingen

Lebens erhalten. Genug, ſie verdienen,
nach meiner Meynung, den Nahmen
Univerſalmittel mehr, als alle jene Char-
latanerieen.

Wir ſind beſtändig von Freunden
und Feinden des Lebens umgeben. Wer
es mit den Freunden des Lebens hält,
wird alt; wer hingegen die Feinde vor-
zieht, verkürzt ſein Leben. Nun wäre
zwar wohl von jedem vernünftigen
Menſchen zu erwarten, daſs er die er-
ſtern vorziehen und die leztern von ſich
ſelbſt ſchon vermeiden würde, aber das
ſchlimmſte iſt, daſs dieſe Lebensfeinde
nicht alle öffentlich und bekannt ſind,
ſondern zum Theil ganz ins Geheim und
unmerklich ihr Weſen treiben, daſs ei-
nige derſelben ſogar die Maske der be-
ſten Lebensfreunde vornehmen und
ſchwehr zu erkennen ſind, ja daſs meh-
rere ſogar in uns ſelbſt liegen.

Das Hauptſächliche der Kunſt, lange
zu leben, wird alſo vor allen Dingen

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[330/0358] Lebens erhalten. Genug, ſie verdienen, nach meiner Meynung, den Nahmen Univerſalmittel mehr, als alle jene Char- latanerieen. Wir ſind beſtändig von Freunden und Feinden des Lebens umgeben. Wer es mit den Freunden des Lebens hält, wird alt; wer hingegen die Feinde vor- zieht, verkürzt ſein Leben. Nun wäre zwar wohl von jedem vernünftigen Menſchen zu erwarten, daſs er die er- ſtern vorziehen und die leztern von ſich ſelbſt ſchon vermeiden würde, aber das ſchlimmſte iſt, daſs dieſe Lebensfeinde nicht alle öffentlich und bekannt ſind, ſondern zum Theil ganz ins Geheim und unmerklich ihr Weſen treiben, daſs ei- nige derſelben ſogar die Maske der be- ſten Lebensfreunde vornehmen und ſchwehr zu erkennen ſind, ja daſs meh- rere ſogar in uns ſelbſt liegen. Das Hauptſächliche der Kunſt, lange zu leben, wird alſo vor allen Dingen

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/358>, abgerufen am 26.11.2024.