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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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dabey nichts versäumt, es übermässig
mit Nahrungsmitteln auszustopfen und
durch Kaffee, Chocolade, Wein, Ge-
würze und ähnliche Dinge, die für ein
Kind nichts anders als Gift sind, über-
mässig zu reizen, seine ganze Lebens-
thätigkeit zu stark zu reizen. Dadurch
wird nun die innere Consumtion gleich
von Anfang an so beschleunigt, das in-
tensive Leben so frühzeitig exaltirt, die
Organe so schwach, zart und empfind-
lich gemacht, dass man mit voller Ge-
wissheit behaupten kann: durch eine
zweyjährige Behandlung von dieser Art
kann eine angeborne Lebensfähigkeit
von 60 Jahren, recht gut auf die Hälfte,
ja, wie die Erfarung leider zur Gnüge
zeigt, auf noch viel weniger herunter
gebracht werden, die übeln Zufälle und
Krankheiten nicht gerechnet, die noch
ausserdem dadurch hervorgebracht wer-
den. Durch nichts wird die zu frühe
Entwicklung unsrer Organe und Kräfte
so sehr beschleunigt, als durch eine sol-
che Treibhauserziehung, und wir haben

dabey nichts verſäumt, es übermäſsig
mit Nahrungsmitteln auszuſtopfen und
durch Kaffee, Chocolade, Wein, Ge-
würze und ähnliche Dinge, die für ein
Kind nichts anders als Gift ſind, über-
mäſsig zu reizen, ſeine ganze Lebens-
thätigkeit zu ſtark zu reizen. Dadurch
wird nun die innere Conſumtion gleich
von Anfang an ſo beſchleunigt, das in-
tenſive Leben ſo frühzeitig exaltirt, die
Organe ſo ſchwach, zart und empfind-
lich gemacht, daſs man mit voller Ge-
wiſsheit behaupten kann: durch eine
zweyjährige Behandlung von dieſer Art
kann eine angeborne Lebensfähigkeit
von 60 Jahren, recht gut auf die Hälfte,
ja, wie die Erfarung leider zur Gnüge
zeigt, auf noch viel weniger herunter
gebracht werden, die übeln Zufälle und
Krankheiten nicht gerechnet, die noch
auſſerdem dadurch hervorgebracht wer-
den. Durch nichts wird die zu frühe
Entwicklung unſrer Organe und Kräfte
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che Treibhauserziehung, und wir haben

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[338/0366] dabey nichts verſäumt, es übermäſsig mit Nahrungsmitteln auszuſtopfen und durch Kaffee, Chocolade, Wein, Ge- würze und ähnliche Dinge, die für ein Kind nichts anders als Gift ſind, über- mäſsig zu reizen, ſeine ganze Lebens- thätigkeit zu ſtark zu reizen. Dadurch wird nun die innere Conſumtion gleich von Anfang an ſo beſchleunigt, das in- tenſive Leben ſo frühzeitig exaltirt, die Organe ſo ſchwach, zart und empfind- lich gemacht, daſs man mit voller Ge- wiſsheit behaupten kann: durch eine zweyjährige Behandlung von dieſer Art kann eine angeborne Lebensfähigkeit von 60 Jahren, recht gut auf die Hälfte, ja, wie die Erfarung leider zur Gnüge zeigt, auf noch viel weniger herunter gebracht werden, die übeln Zufälle und Krankheiten nicht gerechnet, die noch auſſerdem dadurch hervorgebracht wer- den. Durch nichts wird die zu frühe Entwicklung unſrer Organe und Kräfte ſo ſehr beſchleunigt, als durch eine ſol- che Treibhauserziehung, und wir haben

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/366>, abgerufen am 26.11.2024.