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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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seyn, und am wenigsten die üble Ge-
wohnheit annehmen, die Pinsel durch
den Mund zu ziehen. Eben so gefähr-
lich sind Spielsachen, mit arsenikalischen
Farben bemahlt, welches durchaus nicht
gestattet werden sollte. Noch rathe ich
endlich, sich für einer Arsenikvergiftung
zu hüten, welche Quacksalber und her-
umziehende Charlatans ausüben. Sie
verkaufen häufig Tropfen wider das
kalte Fieber, die nichts anders als Arse-
nik enthalten, und die zwar das Fieber
oft auf der Stelle heilen, aber hinter-
drein Auszehrung und tödliche Folgen
erregen. Man hüte sich ums Himmels
willen für solchen Arcanen.

Ein nicht weniger furchtbares Gift
ist das Bley. Es ist in so fern vielleicht
noch furchtbarer, als Arsenik, weil es
langsamer und schleichender wirkt, sich
nicht sogleich durch heftige Wirkungen
zu erkennen giebt, und weil man da-
durch schon völlig vergiftet seyn kann,
ehe man es noch weiss, dass man ver-

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ſeyn, und am wenigſten die üble Ge-
wohnheit annehmen, die Pinſel durch
den Mund zu ziehen. Eben ſo gefähr-
lich ſind Spielſachen, mit arſenikaliſchen
Farben bemahlt, welches durchaus nicht
geſtattet werden ſollte. Noch rathe ich
endlich, ſich für einer Arſenikvergiftung
zu hüten, welche Quackſalber und her-
umziehende Charlatans ausüben. Sie
verkaufen häufig Tropfen wider das
kalte Fieber, die nichts anders als Arſe-
nik enthalten, und die zwar das Fieber
oft auf der Stelle heilen, aber hinter-
drein Auszehrung und tödliche Folgen
erregen. Man hüte ſich ums Himmels
willen für ſolchen Arcanen.

Ein nicht weniger furchtbares Gift
iſt das Bley. Es iſt in ſo fern vielleicht
noch furchtbarer, als Arſenik, weil es
langſamer und ſchleichender wirkt, ſich
nicht ſogleich durch heftige Wirkungen
zu erkennen giebt, und weil man da-
durch ſchon völlig vergiftet ſeyn kann,
ehe man es noch weiſs, daſs man ver-

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[419/0447] ſeyn, und am wenigſten die üble Ge- wohnheit annehmen, die Pinſel durch den Mund zu ziehen. Eben ſo gefähr- lich ſind Spielſachen, mit arſenikaliſchen Farben bemahlt, welches durchaus nicht geſtattet werden ſollte. Noch rathe ich endlich, ſich für einer Arſenikvergiftung zu hüten, welche Quackſalber und her- umziehende Charlatans ausüben. Sie verkaufen häufig Tropfen wider das kalte Fieber, die nichts anders als Arſe- nik enthalten, und die zwar das Fieber oft auf der Stelle heilen, aber hinter- drein Auszehrung und tödliche Folgen erregen. Man hüte ſich ums Himmels willen für ſolchen Arcanen. Ein nicht weniger furchtbares Gift iſt das Bley. Es iſt in ſo fern vielleicht noch furchtbarer, als Arſenik, weil es langſamer und ſchleichender wirkt, ſich nicht ſogleich durch heftige Wirkungen zu erkennen giebt, und weil man da- durch ſchon völlig vergiftet ſeyn kann, ehe man es noch weiſs, daſs man ver- D d 2

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/447>, abgerufen am 22.11.2024.