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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Substanz nur erst, wenn die Zähne
durch sind, also zu Ende des zweyten
Jahres.

Wenn nun aber unüberwindliche
Hindernisse des Selbststillens eintreten
(welche in unsern Zeiten leider nicht
selten sind, wie z. B. Kränklichkeit,
schwindsüchtige Anlage, Nervenschwä-
che der Mutter, wobey das Kind mehr
Verlust als Gewinn für seine Lebens-
dauer haben würde), und wenn auch
keine gesunde Amme zu haben ist, dann
tritt die traurige Nothwendigkeit ein,
das Kind künstlich aufzuziehen, und ob
gleich diese Methode immer für die Ge-
sundheit und Lebensdauer etwas nach-
theiliges hat, so kann man sie doch um
vieles unschädlicher machen, wenn
man folgendes beobachtet: Man lasse er-
stens, doch wenigstens wo möglich, das
Kind die ersten 14 Tage bis 4 Wochen,
an seiner Mutter Brust trinken. Man
glaubt nicht, wie viel Werth diess in der
ersten Periode hat. Dann gebe man zum
Ersatz der Muttermilch am besten Zie-

Subſtanz nur erſt, wenn die Zähne
durch ſind, alſo zu Ende des zweyten
Jahres.

Wenn nun aber unüberwindliche
Hinderniſſe des Selbſtſtillens eintreten
(welche in unſern Zeiten leider nicht
ſelten ſind, wie z. B. Kränklichkeit,
ſchwindſüchtige Anlage, Nervenſchwä-
che der Mutter, wobey das Kind mehr
Verluſt als Gewinn für ſeine Lebens-
dauer haben würde), und wenn auch
keine geſunde Amme zu haben iſt, dann
tritt die traurige Nothwendigkeit ein,
das Kind künſtlich aufzuziehen, und ob
gleich dieſe Methode immer für die Ge-
ſundheit und Lebensdauer etwas nach-
theiliges hat, ſo kann man ſie doch um
vieles unſchädlicher machen, wenn
man folgendes beobachtet: Man laſſe er-
ſtens, doch wenigſtens wo möglich, das
Kind die erſten 14 Tage bis 4 Wochen,
an ſeiner Mutter Bruſt trinken. Man
glaubt nicht, wie viel Werth dieſs in der
erſten Periode hat. Dann gebe man zum
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[488/0516] Subſtanz nur erſt, wenn die Zähne durch ſind, alſo zu Ende des zweyten Jahres. Wenn nun aber unüberwindliche Hinderniſſe des Selbſtſtillens eintreten (welche in unſern Zeiten leider nicht ſelten ſind, wie z. B. Kränklichkeit, ſchwindſüchtige Anlage, Nervenſchwä- che der Mutter, wobey das Kind mehr Verluſt als Gewinn für ſeine Lebens- dauer haben würde), und wenn auch keine geſunde Amme zu haben iſt, dann tritt die traurige Nothwendigkeit ein, das Kind künſtlich aufzuziehen, und ob gleich dieſe Methode immer für die Ge- ſundheit und Lebensdauer etwas nach- theiliges hat, ſo kann man ſie doch um vieles unſchädlicher machen, wenn man folgendes beobachtet: Man laſſe er- ſtens, doch wenigſtens wo möglich, das Kind die erſten 14 Tage bis 4 Wochen, an ſeiner Mutter Bruſt trinken. Man glaubt nicht, wie viel Werth dieſs in der erſten Periode hat. Dann gebe man zum Erſatz der Muttermilch am beſten Zie-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/516>, abgerufen am 22.11.2024.