Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

Leben hindurch nicht los wurden, weil
sie in den ersten Jahren als Stubenpflan-
zen waren erzogen worden, da hinge-
gen dieser tägliche Genuss derselben,
das tägliche Luftbad, das einzige Mittel
ist, blühende Farbe, Kraft und Energie
dem werdenden Wesen auf sein ganzes
Leben mitzutheilen. Auch ist der Vor-
theil sehr wichtig, dass man dadurch
einen wichtigen Theil der pathologi-
schen Abhärtung bewirkt, und in der
Folge Veränderungen der Kälte und
Wärme, der Witterung u. dgl. recht gut
ertragen lernt.

Am nüzlichsten ists, wenn das
Kind die freye Luft in einem mit
Gras und Bäumen bewachsenen und von
den Wohnungen etwas entfernten Orte
geniesst. Der Luftgenuss in den Strassen
einer Stadt ist weit weniger heilsam.

III. Man wasche täglich den ganzen
Körper des Kindes mit frisch geschöpften
kalten Wasser. Diese Regel ist unent-
behrlich zur Reinigung und Belebung
der Haut, zur Stärkung des ganzen Ner-

Leben hindurch nicht los wurden, weil
ſie in den erſten Jahren als Stubenpflan-
zen waren erzogen worden, da hinge-
gen dieſer tägliche Genuſs derſelben,
das tägliche Luftbad, das einzige Mittel
iſt, blühende Farbe, Kraft und Energie
dem werdenden Weſen auf ſein ganzes
Leben mitzutheilen. Auch iſt der Vor-
theil ſehr wichtig, daſs man dadurch
einen wichtigen Theil der pathologi-
ſchen Abhärtung bewirkt, und in der
Folge Veränderungen der Kälte und
Wärme, der Witterung u. dgl. recht gut
ertragen lernt.

Am nüzlichſten iſts, wenn das
Kind die freye Luft in einem mit
Gras und Bäumen bewachſenen und von
den Wohnungen etwas entfernten Orte
genieſst. Der Luftgenuſs in den Straſsen
einer Stadt iſt weit weniger heilſam.

III. Man waſche täglich den ganzen
Körper des Kindes mit friſch geſchöpften
kalten Waſſer. Dieſe Regel iſt unent-
behrlich zur Reinigung und Belebung
der Haut, zur Stärkung des ganzen Ner-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0519" n="491"/>
Leben hindurch nicht los wurden, weil<lb/>
&#x017F;ie in den er&#x017F;ten Jahren als Stubenpflan-<lb/>
zen waren erzogen worden, da hinge-<lb/>
gen die&#x017F;er tägliche Genu&#x017F;s der&#x017F;elben,<lb/>
das tägliche Luftbad, das einzige Mittel<lb/>
i&#x017F;t, blühende Farbe, Kraft und Energie<lb/>
dem werdenden We&#x017F;en auf &#x017F;ein ganzes<lb/>
Leben mitzutheilen. Auch i&#x017F;t der Vor-<lb/>
theil &#x017F;ehr wichtig, da&#x017F;s man dadurch<lb/>
einen wichtigen Theil der pathologi-<lb/>
&#x017F;chen Abhärtung bewirkt, und in der<lb/>
Folge Veränderungen der Kälte und<lb/>
Wärme, der Witterung u. dgl. recht gut<lb/>
ertragen lernt.</p><lb/>
            <p>Am nüzlich&#x017F;ten i&#x017F;ts, wenn das<lb/>
Kind die freye Luft in einem mit<lb/>
Gras und Bäumen bewach&#x017F;enen und von<lb/>
den Wohnungen etwas entfernten Orte<lb/>
genie&#x017F;st. Der Luftgenu&#x017F;s in den Stra&#x017F;sen<lb/>
einer Stadt i&#x017F;t weit weniger heil&#x017F;am.</p><lb/>
            <p>III. Man wa&#x017F;che täglich den ganzen<lb/>
Körper des Kindes mit fri&#x017F;ch ge&#x017F;chöpften<lb/>
kalten Wa&#x017F;&#x017F;er. Die&#x017F;e Regel i&#x017F;t unent-<lb/>
behrlich zur Reinigung und Belebung<lb/>
der Haut, zur Stärkung des ganzen Ner-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0519] Leben hindurch nicht los wurden, weil ſie in den erſten Jahren als Stubenpflan- zen waren erzogen worden, da hinge- gen dieſer tägliche Genuſs derſelben, das tägliche Luftbad, das einzige Mittel iſt, blühende Farbe, Kraft und Energie dem werdenden Weſen auf ſein ganzes Leben mitzutheilen. Auch iſt der Vor- theil ſehr wichtig, daſs man dadurch einen wichtigen Theil der pathologi- ſchen Abhärtung bewirkt, und in der Folge Veränderungen der Kälte und Wärme, der Witterung u. dgl. recht gut ertragen lernt. Am nüzlichſten iſts, wenn das Kind die freye Luft in einem mit Gras und Bäumen bewachſenen und von den Wohnungen etwas entfernten Orte genieſst. Der Luftgenuſs in den Straſsen einer Stadt iſt weit weniger heilſam. III. Man waſche täglich den ganzen Körper des Kindes mit friſch geſchöpften kalten Waſſer. Dieſe Regel iſt unent- behrlich zur Reinigung und Belebung der Haut, zur Stärkung des ganzen Ner-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/519
Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/519>, abgerufen am 22.11.2024.