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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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nen guten Liquor bey sich führen kann,
wovon man etwas zum Wasser mischt.
Ist es faulichtriechend, so dient das Koh-
lenpulver. *)

6. Man vermeide die übermässige
Anstrengung und Verschwendung der
Kräfte. Es ist zwar im allgemeinen eben
so schwehr das rechte Maas der Bewe-
gung anzugeben, als das rechte Maas im

*) Diess ist eine der grössten und wohlthätigsten Er-
findungen der neuern Zeit, die wir Hrn. Lowiz
in Petersburg verdanken. Alles noch so faulrie-
chende und schmeckende Wasser kann man auf
folgende Weise in wenig Minuten völlig von sei-
nem faulichten Geruch und Geschmack befreyen,
und zu guten Trinkwasser machen: Man nimmt
Kohlen, die eben geglüht haben, pülvert sie sein,
und mischt unter ein Nösel Wasser etwa einen
Esslöffel dieses Pulvers, rührt es um, und lässt
es einige Minuten stehen. Hierauf lässt man es
durch Fliesspapier langsam in ein anderes Glass
laufen, in welchem es sich ohne Farbe, Geruch
und Geschmack, also völlig rein und zum Trin-
ken tauglich, sammlen wird. Man kann auch die
Kohlen, gleich nach dem Glühen gepülvert und
in wohl verstopfte Gläser gefüllt, mit auf die
Reise nehmen, und lange conserviren.

nen guten Liquor bey ſich führen kann,
wovon man etwas zum Waſſer miſcht.
Iſt es faulichtriechend, ſo dient das Koh-
lenpulver. *)

6. Man vermeide die übermäſsige
Anſtrengung und Verſchwendung der
Kräfte. Es iſt zwar im allgemeinen eben
ſo ſchwehr das rechte Maas der Bewe-
gung anzugeben, als das rechte Maas im

*) Dieſs iſt eine der gröſsten und wohlthätigſten Er-
findungen der neuern Zeit, die wir Hrn. Lowiz
in Petersburg verdanken. Alles noch ſo faulrie-
chende und ſchmeckende Waſſer kann man auf
folgende Weiſe in wenig Minuten völlig von ſei-
nem faulichten Geruch und Geſchmack befreyen,
und zu guten Trinkwaſſer machen: Man nimmt
Kohlen, die eben geglüht haben, pülvert ſie ſein,
und miſcht unter ein Nöſel Waſſer etwa einen
Eſslöffel dieſes Pulvers, rührt es um, und läſst
es einige Minuten ſtehen. Hierauf läſst man es
durch Flieſspapier langſam in ein anderes Glaſs
laufen, in welchem es ſich ohne Farbe, Geruch
und Geſchmack, alſo völlig rein und zum Trin-
ken tauglich, ſammlen wird. Man kann auch die
Kohlen, gleich nach dem Glühen gepülvert und
in wohl verſtopfte Gläſer gefüllt, mit auf die
Reiſe nehmen, und lange conſerviren.
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[581/0609] nen guten Liquor bey ſich führen kann, wovon man etwas zum Waſſer miſcht. Iſt es faulichtriechend, ſo dient das Koh- lenpulver. *) 6. Man vermeide die übermäſsige Anſtrengung und Verſchwendung der Kräfte. Es iſt zwar im allgemeinen eben ſo ſchwehr das rechte Maas der Bewe- gung anzugeben, als das rechte Maas im *) Dieſs iſt eine der gröſsten und wohlthätigſten Er- findungen der neuern Zeit, die wir Hrn. Lowiz in Petersburg verdanken. Alles noch ſo faulrie- chende und ſchmeckende Waſſer kann man auf folgende Weiſe in wenig Minuten völlig von ſei- nem faulichten Geruch und Geſchmack befreyen, und zu guten Trinkwaſſer machen: Man nimmt Kohlen, die eben geglüht haben, pülvert ſie ſein, und miſcht unter ein Nöſel Waſſer etwa einen Eſslöffel dieſes Pulvers, rührt es um, und läſst es einige Minuten ſtehen. Hierauf läſst man es durch Flieſspapier langſam in ein anderes Glaſs laufen, in welchem es ſich ohne Farbe, Geruch und Geſchmack, alſo völlig rein und zum Trin- ken tauglich, ſammlen wird. Man kann auch die Kohlen, gleich nach dem Glühen gepülvert und in wohl verſtopfte Gläſer gefüllt, mit auf die Reiſe nehmen, und lange conſerviren.

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/609>, abgerufen am 22.11.2024.