entsteht daher die Neigung zum Schwi- tzen, die ebenfalls ein ganz unnatürli- cher Zustand ist, und uns beständigen Erkältungen und Kränklichkeiten aus- sezt.
Ueberdiess ist sie ein Hauptmittel, um das Gleichgewicht in den Kräften und Bewegungen unsers Körpers in Ord- nung zu halten. Je thätiger und offner die Haut ist, desto sicherer ist der Mensch für Anhäufungen und Krankheiten in den Lungen, Darmkanal und ganzen Un- terleib, desto weniger Neigung zu den gastrischen (gallichten und schleimich- ten) Fiebern, zur Hypochondrie, Gicht, Lungensucht, Katharrhen und Hämor- rhoiden. Eine Hauptursache, dass diese Krankheiten jezt bey uns so eingerissen sind, liegt darinne, dass wir unsre Haut nicht mehr durch Bäder und andre Mit- tel reinigen und stärken.
Die Haut ist ferner eins der wich- tigsten Restaurationsmittel unsers Kör- pers, wodurch uns aus der Luft eine Menge feiner und geistiger Bestandtheile
entſteht daher die Neigung zum Schwi- tzen, die ebenfalls ein ganz unnatürli- cher Zuſtand iſt, und uns beſtändigen Erkältungen und Kränklichkeiten aus- ſezt.
Ueberdieſs iſt ſie ein Hauptmittel, um das Gleichgewicht in den Kräften und Bewegungen unſers Körpers in Ord- nung zu halten. Je thätiger und offner die Haut iſt, deſto ſicherer iſt der Menſch für Anhäufungen und Krankheiten in den Lungen, Darmkanal und ganzen Un- terleib, deſto weniger Neigung zu den gaſtriſchen (gallichten und ſchleimich- ten) Fiebern, zur Hypochondrie, Gicht, Lungenſucht, Katharrhen und Hämor- rhoiden. Eine Haupturſache, daſs dieſe Krankheiten jezt bey uns ſo eingeriſſen ſind, liegt darinne, daſs wir unſre Haut nicht mehr durch Bäder und andre Mit- tel reinigen und ſtärken.
Die Haut iſt ferner eins der wich- tigſten Reſtaurationsmittel unſers Kör- pers, wodurch uns aus der Luft eine Menge feiner und geiſtiger Beſtandtheile
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entſteht daher die Neigung zum Schwi-
tzen, die ebenfalls ein ganz unnatürli-
cher Zuſtand iſt, und uns beſtändigen
Erkältungen und Kränklichkeiten aus-
ſezt.
Ueberdieſs iſt ſie ein Hauptmittel,
um das Gleichgewicht in den Kräften
und Bewegungen unſers Körpers in Ord-
nung zu halten. Je thätiger und offner
die Haut iſt, deſto ſicherer iſt der Menſch
für Anhäufungen und Krankheiten in
den Lungen, Darmkanal und ganzen Un-
terleib, deſto weniger Neigung zu den
gaſtriſchen (gallichten und ſchleimich-
ten) Fiebern, zur Hypochondrie, Gicht,
Lungenſucht, Katharrhen und Hämor-
rhoiden. Eine Haupturſache, daſs dieſe
Krankheiten jezt bey uns ſo eingeriſſen
ſind, liegt darinne, daſs wir unſre Haut
nicht mehr durch Bäder und andre Mit-
tel reinigen und ſtärken.
Die Haut iſt ferner eins der wich-
tigſten Reſtaurationsmittel unſers Kör-
pers, wodurch uns aus der Luft eine
Menge feiner und geiſtiger Beſtandtheile
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/616>, abgerufen am 22.11.2024.
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