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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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zur Bestimmung ihrer diätetischen Le-
bensart, und selbst ihre astrologischen,
chiromantischen und ähnliche Forschun-
gen bezogen sich im Grunde hauptsäch-
lich darauf, den moralischen und phy-
sischen Karacter eines Menschen zu be-
stimmen, und ihm dem gemäss eine pas-
sende Einrichtung seiner Lebensart und
Diät vorzuschreiben. Gewiss! Es thä-
ten viele besser, ihren Arzt dazu zu ge-
brauchen, als alle 8 Tage zu ihm zu lau-
fen und sich ein Brech- oder Purgier-
mittel von ihm verschreiben zu lassen.
Aber freylich würde dazu ein vernünfti-
ger, einsichtsvoller und denkender Arzt
erforderlich seyn, da hingegen zum Re-
zeptschreiben jeder Empiriker taugt.
Man hätte aber auch zugleich ein siche-
res Mittel, den wahren von dem fal-
schen Propheten zu unterscheiden.

Doch ich muss auch den Nichtarzt,
so viel als es möglich ist, in Stand setzen,
sein Physisches und seine Krankheitsan-
lagen zu beurtheilen; dazu giebt es fol-
gende Mittel.


S s 2

zur Beſtimmung ihrer diätetiſchen Le-
bensart, und ſelbſt ihre aſtrologiſchen,
chiromantiſchen und ähnliche Forſchun-
gen bezogen ſich im Grunde hauptſäch-
lich darauf, den moraliſchen und phy-
ſiſchen Karacter eines Menſchen zu be-
ſtimmen, und ihm dem gemäſs eine paſ-
ſende Einrichtung ſeiner Lebensart und
Diät vorzuſchreiben. Gewiſs! Es thä-
ten viele beſſer, ihren Arzt dazu zu ge-
brauchen, als alle 8 Tage zu ihm zu lau-
fen und ſich ein Brech- oder Purgier-
mittel von ihm verſchreiben zu laſſen.
Aber freylich würde dazu ein vernünfti-
ger, einſichtsvoller und denkender Arzt
erforderlich ſeyn, da hingegen zum Re-
zeptſchreiben jeder Empiriker taugt.
Man hätte aber auch zugleich ein ſiche-
res Mittel, den wahren von dem fal-
ſchen Propheten zu unterſcheiden.

Doch ich muſs auch den Nichtarzt,
ſo viel als es möglich iſt, in Stand ſetzen,
ſein Phyſiſches und ſeine Krankheitsan-
lagen zu beurtheilen; dazu giebt es fol-
gende Mittel.


S s 2
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[643/0671] zur Beſtimmung ihrer diätetiſchen Le- bensart, und ſelbſt ihre aſtrologiſchen, chiromantiſchen und ähnliche Forſchun- gen bezogen ſich im Grunde hauptſäch- lich darauf, den moraliſchen und phy- ſiſchen Karacter eines Menſchen zu be- ſtimmen, und ihm dem gemäſs eine paſ- ſende Einrichtung ſeiner Lebensart und Diät vorzuſchreiben. Gewiſs! Es thä- ten viele beſſer, ihren Arzt dazu zu ge- brauchen, als alle 8 Tage zu ihm zu lau- fen und ſich ein Brech- oder Purgier- mittel von ihm verſchreiben zu laſſen. Aber freylich würde dazu ein vernünfti- ger, einſichtsvoller und denkender Arzt erforderlich ſeyn, da hingegen zum Re- zeptſchreiben jeder Empiriker taugt. Man hätte aber auch zugleich ein ſiche- res Mittel, den wahren von dem fal- ſchen Propheten zu unterſcheiden. Doch ich muſs auch den Nichtarzt, ſo viel als es möglich iſt, in Stand ſetzen, ſein Phyſiſches und ſeine Krankheitsan- lagen zu beurtheilen; dazu giebt es fol- gende Mittel. S s 2

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/671>, abgerufen am 22.11.2024.