lich die oben angegebnen Mittel zur Ver- hütung derselben.
3. Sobald man aber wirkliche Krank- heit spürt, so sey man aufmerksam. Der unbedeutendste Anfang kann eine sehr wichtige Krankheit im Hinterhalt haben. Vorzüglich gilt diess von fieber- haften Krankeiten. Ihr erster Anfang zeichnet sich dadurch aus: Man fühlt ungewöhnliche Mattigkeit, die Esslust fehlt, aber desto grösser ist die Neigung zum Trinken, der Schlaf ist unterbro- chen oder mit vielen Träumen unter- mischt, die gewöhnlichen Ausleerungen bleiben aus, oder sind widernatürlich vermehrt, man hat keine Lust zur Ar- beit, auch wohl Kopfwehe, und es stellt sich ein Frösteln, stärker oder schwächer ein, worauf Hitze folgt.
4. Sobald man diese Anzeigen be- merkt, so ist nichts nöthiger, als dem Feinde, der Krankheit, die Nahrung zu entziehen, und dem wohlthätigen natürlichen Instinct zu folgen, den jedes Thier in diesem Fall zu seinem grossen
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lich die oben angegebnen Mittel zur Ver- hütung derſelben.
3. Sobald man aber wirkliche Krank- heit ſpürt, ſo ſey man aufmerkſam. Der unbedeutendſte Anfang kann eine ſehr wichtige Krankheit im Hinterhalt haben. Vorzüglich gilt dieſs von fieber- haften Krankeiten. Ihr erſter Anfang zeichnet ſich dadurch aus: Man fühlt ungewöhnliche Mattigkeit, die Eſsluſt fehlt, aber deſto gröſser iſt die Neigung zum Trinken, der Schlaf iſt unterbro- chen oder mit vielen Träumen unter- miſcht, die gewöhnlichen Ausleerungen bleiben aus, oder ſind widernatürlich vermehrt, man hat keine Luſt zur Ar- beit, auch wohl Kopfwehe, und es ſtellt ſich ein Fröſteln, ſtärker oder ſchwächer ein, worauf Hitze folgt.
4. Sobald man dieſe Anzeigen be- merkt, ſo iſt nichts nöthiger, als dem Feinde, der Krankheit, die Nahrung zu entziehen, und dem wohlthätigen natürlichen Inſtinct zu folgen, den jedes Thier in dieſem Fall zu ſeinem groſsen
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[657/0685]
lich die oben angegebnen Mittel zur Ver-
hütung derſelben.
3. Sobald man aber wirkliche Krank-
heit ſpürt, ſo ſey man aufmerkſam.
Der unbedeutendſte Anfang kann eine
ſehr wichtige Krankheit im Hinterhalt
haben. Vorzüglich gilt dieſs von fieber-
haften Krankeiten. Ihr erſter Anfang
zeichnet ſich dadurch aus: Man fühlt
ungewöhnliche Mattigkeit, die Eſsluſt
fehlt, aber deſto gröſser iſt die Neigung
zum Trinken, der Schlaf iſt unterbro-
chen oder mit vielen Träumen unter-
miſcht, die gewöhnlichen Ausleerungen
bleiben aus, oder ſind widernatürlich
vermehrt, man hat keine Luſt zur Ar-
beit, auch wohl Kopfwehe, und es ſtellt
ſich ein Fröſteln, ſtärker oder ſchwächer
ein, worauf Hitze folgt.
4. Sobald man dieſe Anzeigen be-
merkt, ſo iſt nichts nöthiger, als dem
Feinde, der Krankheit, die Nahrung
zu entziehen, und dem wohlthätigen
natürlichen Inſtinct zu folgen, den jedes
Thier in dieſem Fall zu ſeinem groſsen
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/685>, abgerufen am 22.11.2024.
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