chen, Schneiden und Auftröpfeln von geschmolzenen Siegellak, Nase und Schlund durch eine hineingebrachte Fe- der, oder durch Vorhalten und auf die Zunge tröpfeln des flüchtigen Salmiak- geists, die Augen durch vorgehaltenes Licht, das Gehör (ein am längsten em- pfindlich bleibender Sinn), durch star- kes Schreyen, oder den Schall einer Trompete, Pistole u. dgl.
6. Man blase Luft oder Tabaks- rauch (wozu zwey auf einander gesezte hörnerne Tabakspfeifen dienen können) in den Mastdarm, oder, wenn ein In- strument bey der Hand ist, so spritze man eine Abkochung von Tabak, Senf, auch Wasser, mit Essig und Wein ver- mischt, ein.
7. Sobald man einige Lebenszeichen bemerkt, so flösse man einen Löffel gu- ten Wein ein, und wenn der Kranke schluckt, so widerhole man diess öfter. Im Nothfall dient auch Branntwein, mit zwey Drittheil Wasser vermischt.
chen, Schneiden und Auftröpfeln von geſchmolzenen Siegellak, Naſe und Schlund durch eine hineingebrachte Fe- der, oder durch Vorhalten und auf die Zunge tröpfeln des flüchtigen Salmiak- geiſts, die Augen durch vorgehaltenes Licht, das Gehör (ein am längſten em- pfindlich bleibender Sinn), durch ſtar- kes Schreyen, oder den Schall einer Trompete, Piſtole u. dgl.
6. Man blaſe Luft oder Tabaks- rauch (wozu zwey auf einander geſezte hörnerne Tabakspfeifen dienen können) in den Maſtdarm, oder, wenn ein In- ſtrument bey der Hand iſt, ſo ſpritze man eine Abkochung von Tabak, Senf, auch Waſſer, mit Eſſig und Wein ver- miſcht, ein.
7. Sobald man einige Lebenszeichen bemerkt, ſo flöſse man einen Löffel gu- ten Wein ein, und wenn der Kranke ſchluckt, ſo widerhole man dieſs öfter. Im Nothfall dient auch Branntwein, mit zwey Drittheil Waſſer vermiſcht.
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[678/0706]
chen, Schneiden und Auftröpfeln von
geſchmolzenen Siegellak, Naſe und
Schlund durch eine hineingebrachte Fe-
der, oder durch Vorhalten und auf die
Zunge tröpfeln des flüchtigen Salmiak-
geiſts, die Augen durch vorgehaltenes
Licht, das Gehör (ein am längſten em-
pfindlich bleibender Sinn), durch ſtar-
kes Schreyen, oder den Schall einer
Trompete, Piſtole u. dgl.
6. Man blaſe Luft oder Tabaks-
rauch (wozu zwey auf einander geſezte
hörnerne Tabakspfeifen dienen können)
in den Maſtdarm, oder, wenn ein In-
ſtrument bey der Hand iſt, ſo ſpritze
man eine Abkochung von Tabak, Senf,
auch Waſſer, mit Eſſig und Wein ver-
miſcht, ein.
7. Sobald man einige Lebenszeichen
bemerkt, ſo flöſse man einen Löffel gu-
ten Wein ein, und wenn der Kranke
ſchluckt, ſo widerhole man dieſs öfter.
Im Nothfall dient auch Branntwein, mit
zwey Drittheil Waſſer vermiſcht.
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/706>, abgerufen am 23.11.2024.
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