Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

menden. Vorzüglich scheint die dephlo-
gistisirte, oder Feuerluft, derjenige Be-
standtheil unsrer Atmosphäre zu seyn,
der zunächst und am kräftigsten die Le-
benskraft nährt, und man hat in neuern
Zeiten, wo uns unsere wunderthätige
Chemie dieselbe rein darzustellen ge-
lehrt hat, durch das Einathmen dersel-
ben ein allgemeines Gefühl von Stärkung
und Ermunterung bemerkt. Die Grund-
lage dieser Feuer- oder Lebensluft nen-
nen die Chemiker den Sauerstoff (Oxy-
gene
), und dieser Bestandtheil ist es ei-
gentlich, der das Belebende in der Luft
enthält, und beym Athemholen in das
Blut übergehet. -- Auch das Wasser
gehört in so fern zu den Lebensfreunden,
als es auch Sauerstoff enthält, und we-
nigstens zu den Lebensbedingungen, als
ohne Flüssigkeit keine Aeusserung des
Lebens möglich ist.

Ich glaube also mit Recht behaupten
zu können, dass Licht, Wärme und
Sauerstoff
, die wahren eigenthümlichen

E

menden. Vorzüglich ſcheint die dephlo-
giſtiſirte, oder Feuerluft, derjenige Be-
ſtandtheil unſrer Atmosphäre zu ſeyn,
der zunächſt und am kräftigſten die Le-
benskraft nährt, und man hat in neuern
Zeiten, wo uns unſere wunderthätige
Chemie dieſelbe rein darzuſtellen ge-
lehrt hat, durch das Einathmen derſel-
ben ein allgemeines Gefühl von Stärkung
und Ermunterung bemerkt. Die Grund-
lage dieſer Feuer- oder Lebensluft nen-
nen die Chemiker den Sauerſtoff (Oxy-
gene
), und dieſer Beſtandtheil iſt es ei-
gentlich, der das Belebende in der Luft
enthält, und beym Athemholen in das
Blut übergehet. — Auch das Waſſer
gehört in ſo fern zu den Lebensfreunden,
als es auch Sauerſtoff enthält, und we-
nigſtens zu den Lebensbedingungen, als
ohne Flüſsigkeit keine Aeuſserung des
Lebens möglich iſt.

Ich glaube alſo mit Recht behaupten
zu können, daſs Licht, Wärme und
Sauerſtoff
, die wahren eigenthümlichen

E
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0093" n="65"/>
menden. Vorzüglich &#x017F;cheint die dephlo-<lb/>
gi&#x017F;ti&#x017F;irte, oder Feuerluft, derjenige Be-<lb/>
&#x017F;tandtheil un&#x017F;rer Atmosphäre zu &#x017F;eyn,<lb/>
der zunäch&#x017F;t und am kräftig&#x017F;ten die Le-<lb/>
benskraft nährt, und man hat in neuern<lb/>
Zeiten, wo uns un&#x017F;ere wunderthätige<lb/>
Chemie die&#x017F;elbe rein darzu&#x017F;tellen ge-<lb/>
lehrt hat, durch das Einathmen der&#x017F;el-<lb/>
ben ein allgemeines Gefühl von Stärkung<lb/>
und Ermunterung bemerkt. Die Grund-<lb/>
lage die&#x017F;er Feuer- oder Lebensluft nen-<lb/>
nen die Chemiker den <hi rendition="#i">Sauer&#x017F;toff</hi> (<hi rendition="#i">Oxy-<lb/>
gene</hi>), und die&#x017F;er Be&#x017F;tandtheil i&#x017F;t es ei-<lb/>
gentlich, der das Belebende in der Luft<lb/>
enthält, und beym Athemholen in das<lb/>
Blut übergehet. &#x2014; Auch das <hi rendition="#i">Wa&#x017F;&#x017F;er</hi><lb/>
gehört in &#x017F;o fern zu den Lebensfreunden,<lb/>
als es auch Sauer&#x017F;toff enthält, und we-<lb/>
nig&#x017F;tens zu den Lebensbedingungen, als<lb/>
ohne Flü&#x017F;sigkeit keine Aeu&#x017F;serung des<lb/>
Lebens möglich i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Ich glaube al&#x017F;o mit Recht behaupten<lb/>
zu können, da&#x017F;s <hi rendition="#i">Licht, Wärme und<lb/>
Sauer&#x017F;toff</hi>, die wahren eigenthümlichen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[65/0093] menden. Vorzüglich ſcheint die dephlo- giſtiſirte, oder Feuerluft, derjenige Be- ſtandtheil unſrer Atmosphäre zu ſeyn, der zunächſt und am kräftigſten die Le- benskraft nährt, und man hat in neuern Zeiten, wo uns unſere wunderthätige Chemie dieſelbe rein darzuſtellen ge- lehrt hat, durch das Einathmen derſel- ben ein allgemeines Gefühl von Stärkung und Ermunterung bemerkt. Die Grund- lage dieſer Feuer- oder Lebensluft nen- nen die Chemiker den Sauerſtoff (Oxy- gene), und dieſer Beſtandtheil iſt es ei- gentlich, der das Belebende in der Luft enthält, und beym Athemholen in das Blut übergehet. — Auch das Waſſer gehört in ſo fern zu den Lebensfreunden, als es auch Sauerſtoff enthält, und we- nigſtens zu den Lebensbedingungen, als ohne Flüſsigkeit keine Aeuſserung des Lebens möglich iſt. Ich glaube alſo mit Recht behaupten zu können, daſs Licht, Wärme und Sauerſtoff, die wahren eigenthümlichen E

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/93
Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/93>, abgerufen am 17.05.2024.