Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]Versuche gegenwärtig, welcher zu dieser Entdeckung Veranlassung gab. Ich Ein von Schweigger angegebner sinnreicher Apparat, um Becquerel hat mit Hülfe desselben die Electricitätsentwicklung Versuche gegenwärtig, welcher zu dieser Entdeckung Veranlassung gab. Ich Ein von Schweigger angegebner sinnreicher Apparat, um Becquerel hat mit Hülfe desselben die Electricitätsentwicklung <TEI> <text> <body> <div type="session" n="14"> <p><pb facs="#f0125" n="121"/> Versuche gegenwärtig, welcher zu dieser Entdeckung Veranlassung gab. Ich<lb/> befand mich mit <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName></hi> auf einem Hügel bei <hi rendition="#aq">Greenwich</hi>, um mit ihm<lb/> Versuche über die Intensität der magnetischen Kräfte zu machen,<lb/> die vom Pol zum Aequator zunehmend, in der Entfernung von Paris<lb/> nach London schon bemerkbar wachsen. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName></hi> ließ eine Magnet-<lb/> nadel, die früher in Paris frei geschwungen, in einem hölzernen<lb/> Kasten schwingen und zählte. Er bemerkte, daß die Schwingungen<lb/> stark retardirten und bald aufhörten, wodurch der Gedanke<lb/> erweckt wurde, daß der hölzerne Kasten atr<unclear reason="illegible">a</unclear>ctorisch wirke,<lb/> was sich vollkom̃en bestätigte. In Verfolg dieser Beobachtung<lb/> entdeckte er, daß die Nähe eines jeden Körpers einen hem̃en-<lb/> den Einfluß auf die Nadel äussert, was man so erklären<lb/> kann, daß dieselbe temporär in jedem Körper einen Pol<lb/> erweckt, der auf sie hem̃end zurückwirkt, weñ sie in Bewe-<lb/> gung ist.</p><lb/> <p>Ein von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118795775 http://d-nb.info/gnd/118795775">Schweigger</persName></hi> angegebner sinnreicher Apparat, um<lb/> die Wirkung eines electrischen Stromes nach Willkühr zu<lb/> verstärken, hat den passenden Namen eines electro-magne-<lb/> tischen Multiplicators erhalten. Dieß Instrument gewährt<lb/> den Vortheil, die Entwicklung der beiden Electricitäten unter<lb/> einer unendlichen Menge von Umständen sichtbar <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> meßbar<lb/> zu machen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116106875 http://d-nb.info/gnd/116106875">Becquerel</persName></hi> hat mit Hülfe desselben die Electricitätsentwicklung<lb/> dargethan, welche bei jeder chemischen Thätigkeit Statt findet.<lb/> Seine Versuche beweisen, daß <choice><abbr>zB</abbr><expan resp="#BF">zum Beispiel</expan></choice> bei jeder Auflösung Electri-<lb/> cität frei werde und er war im Stande, durch die Magnet-<lb/> nadel so kleine Theile Säure zu entdecken, als man durch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0125]
Versuche gegenwärtig, welcher zu dieser Entdeckung Veranlassung gab. Ich
befand mich mit Arago auf einem Hügel bei Greenwich, um mit ihm
Versuche über die Intensität der magnetischen Kräfte zu machen,
die vom Pol zum Aequator zunehmend, in der Entfernung von Paris
nach London schon bemerkbar wachsen. Arago ließ eine Magnet-
nadel, die früher in Paris frei geschwungen, in einem hölzernen
Kasten schwingen und zählte. Er bemerkte, daß die Schwingungen
stark retardirten und bald aufhörten, wodurch der Gedanke
erweckt wurde, daß der hölzerne Kasten atractorisch wirke,
was sich vollkom̃en bestätigte. In Verfolg dieser Beobachtung
entdeckte er, daß die Nähe eines jeden Körpers einen hem̃en-
den Einfluß auf die Nadel äussert, was man so erklären
kann, daß dieselbe temporär in jedem Körper einen Pol
erweckt, der auf sie hem̃end zurückwirkt, weñ sie in Bewe-
gung ist.
Ein von Schweigger angegebner sinnreicher Apparat, um
die Wirkung eines electrischen Stromes nach Willkühr zu
verstärken, hat den passenden Namen eines electro-magne-
tischen Multiplicators erhalten. Dieß Instrument gewährt
den Vortheil, die Entwicklung der beiden Electricitäten unter
einer unendlichen Menge von Umständen sichtbar u meßbar
zu machen.
Becquerel hat mit Hülfe desselben die Electricitätsentwicklung
dargethan, welche bei jeder chemischen Thätigkeit Statt findet.
Seine Versuche beweisen, daß zB bei jeder Auflösung Electri-
cität frei werde und er war im Stande, durch die Magnet-
nadel so kleine Theile Säure zu entdecken, als man durch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
A. M. Celâl Şengör: Besitz
Nalan Lom: Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |