Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]Die 3 äusseren sind weit weniger dicht: Jupiter = Bernstein, Saturn = Die Entdeckung der 4 kleinen Planeten, durch welche die früher un- Die 3 äusseren sind weit weniger dicht: Jupiter = Bernstein, Saturn = Die Entdeckung der 4 kleinen Planeten, durch welche die früher un- <TEI> <text> <body> <div type="session" n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="14"/> Die 3 äusseren sind weit weniger dicht: <hi rendition="#aq #u">Jupiter</hi> = Bernstein, <hi rendition="#aq #u">Saturn</hi> =<lb/><hi rendition="#aq">Naphta</hi>, <hi rendition="#aq #u">Uranus</hi> = Wasser, und ihrer schnellern Bewegung halber sehr abge-<lb/> plattet, besonders bei ♃ auffallend bemerkbar. Diese schneller rotiren-<lb/> den Weltkörper sind auch sehr reich an Satelliten, dagegen unsere<lb/> Erde nur von einem Monde begleitet wird. Der Saturn bietet<lb/> ausserdem noch die sonderbare Erscheinung eines Ringes dar, wahrschein-<lb/> lich jedoch nichts anderes, als ein System von Satelliten, eine Menge<lb/> knotenförmig verwachsener Trabanten. Die Fläche dieses Ringes ist auf<lb/> beiden Seiten mit ungeheuren Bergen von der fast unglaublichen<lb/> Höhe von 200–300 Meilen bedeckt, die selbst über den Rand des<lb/> Ringes hervortreten. Diese hervortretenden Berge sind fast 6 mal so<lb/> hoch, als die halbe Dicke des Gewölbes, von der sie getragen werden,<lb/> und viel größer, als der ganze Planet <hi rendition="#aq">Vesta</hi>. – Durch den 1781<lb/> von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName></hi> entdeckten Planeten <hi rendition="#aq">Uranus</hi> wurde der Horizont des<lb/><choice><orig>PlanetenGebiets</orig><reg resp="#TK">Planeten-Gebiets</reg></choice> unserer Sonne um das Doppelte erweitert. Die-<lb/> ser Planet ist nehmlich noch einmal so weit, als Saturn; 400<lb/> Millionen Meilen von der Sonne entfernt. Er vollendet seine<lb/> lange Reise um die Sonne erst in 84 Jahren und 6 Trabanten<lb/> umkreisen ihn.<add place="intralinear"><hi rendition="#smaller"> (Neptun, mit 2 <choice><abbr>Trab.</abbr><expan resp="#CT">Trabanten</expan></choice>, in 164 Jahr 225 Tagen<choice><sic/><corr resp="#CT">)</corr></choice></hi></add></p><lb/> <p>Die Entdeckung der 4 kleinen Planeten, durch welche die früher un-<lb/> terbrochene harmonische Progression in den Abständen der Planeten-<lb/> bahnen sich vollständiger zu bestätigen scheint, verdanken wir den<lb/> Teutschen. <hi rendition="#aq">Piazzi</hi>, ein geb. Teutscher, entdeckte am 1 Jan. 1801 zu<lb/><hi rendition="#aq">Palermo</hi> glücklich einen zwischen ♂ <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> ♃ früher vermutheten Haupt-<lb/> planeten, dem er den Namen <hi rendition="#aq #u">Ceres</hi> beilegte. Kaum 1½ Jahr<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0018]
Die 3 äusseren sind weit weniger dicht: Jupiter = Bernstein, Saturn =
Naphta, Uranus = Wasser, und ihrer schnellern Bewegung halber sehr abge-
plattet, besonders bei ♃ auffallend bemerkbar. Diese schneller rotiren-
den Weltkörper sind auch sehr reich an Satelliten, dagegen unsere
Erde nur von einem Monde begleitet wird. Der Saturn bietet
ausserdem noch die sonderbare Erscheinung eines Ringes dar, wahrschein-
lich jedoch nichts anderes, als ein System von Satelliten, eine Menge
knotenförmig verwachsener Trabanten. Die Fläche dieses Ringes ist auf
beiden Seiten mit ungeheuren Bergen von der fast unglaublichen
Höhe von 200–300 Meilen bedeckt, die selbst über den Rand des
Ringes hervortreten. Diese hervortretenden Berge sind fast 6 mal so
hoch, als die halbe Dicke des Gewölbes, von der sie getragen werden,
und viel größer, als der ganze Planet Vesta. – Durch den 1781
von Herschel entdeckten Planeten Uranus wurde der Horizont des
PlanetenGebiets unserer Sonne um das Doppelte erweitert. Die-
ser Planet ist nehmlich noch einmal so weit, als Saturn; 400
Millionen Meilen von der Sonne entfernt. Er vollendet seine
lange Reise um die Sonne erst in 84 Jahren und 6 Trabanten
umkreisen ihn. (Neptun, mit 2 Trab., in 164 Jahr 225 Tagen)
Die Entdeckung der 4 kleinen Planeten, durch welche die früher un-
terbrochene harmonische Progression in den Abständen der Planeten-
bahnen sich vollständiger zu bestätigen scheint, verdanken wir den
Teutschen. Piazzi, ein geb. Teutscher, entdeckte am 1 Jan. 1801 zu
Palermo glücklich einen zwischen ♂ u ♃ früher vermutheten Haupt-
planeten, dem er den Namen Ceres beilegte. Kaum 1½ Jahr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
A. M. Celâl Şengör: Besitz
Nalan Lom: Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |