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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Also ist auch der Ehevertrag heilig wie die übrigen
Sakramente. Weil es sich aber um eine Wahrheit handelt,
von deren genauen Kenntniß das zeitliche und ewige
Wohl Vieler abhängt, habet ihr ein Recht auf die volle
Entwicklung derselben, und diesem Rechte entspricht meine
Pflicht, die Wahrheit lichtvoll vor euer Auge zu stellen.

Nach der Anordnung der hl. Kirche, welche von Christus
zur Behüterin und Wächterin der Ehe bestimmt worden,
sollen die Brautleute vor ihrem Seelsorger und zwei
Zeugen die Ehe schließen, nur so ist unter Katholiken eine
rechtmäßige Ehe möglich. So erscheint ihr denn am Altare
Gottes vor dem Priester, um vor dem allmächtigen Gott
die Ehe einzugehen. Er ist euer Zeuge. Was fragt euch
der Priester am Altare? "Ich frage euch jetzt vor Gott
dem Allmächtigen und allen Anwesenden."
(Rit. Rom. Sang.)
Welch' ein Wort! Vor Gott dem Allmächtigen, welcher
anwesend ist wie die Zeugen, welche ihr Gespiel nennet.
Was fragt der Priester den Bräutigam? Nehmet ihr
diese hier gegenwärtige Braut zu euerer rechtmäßigen
Ehefrau an und wollet ihr euch gegen dieselbe jeder Zeit
betragen, wie es Gott in seinem hl. Gesetze befohlen hat?
Aehnlich fragt er die Braut in Bezug auf den Bräutigam;
vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte, und ihr ant-
wortet: "Ja" und reichet einander die Hand zum ewigen
Bunde! Vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte und
seinem Gesalbten Jesus Christus. Sobald beide dies "Ja"
vor dem allmächtigen Gotte ausgesprochen habet ihr auch
das hl. Sakrament der Ehe empfangen.

Was nun ist die nächste Folge hievon? Der hl.
Paulus antwortet: "Das Weib hat keine Macht über
ihren Leib, sondern ihr Mann. Ebenso hat auch der
Mann kein Recht über seinen Leib, sondern das Weib."

(I Corr. VII, 3.) Was will das sagen? Der hl. Chry-
sostomus erklärt diese Stelle wunderschön. (H. XIX, in

Also ist auch der Ehevertrag heilig wie die übrigen
Sakramente. Weil es sich aber um eine Wahrheit handelt,
von deren genauen Kenntniß das zeitliche und ewige
Wohl Vieler abhängt, habet ihr ein Recht auf die volle
Entwicklung derselben, und diesem Rechte entspricht meine
Pflicht, die Wahrheit lichtvoll vor euer Auge zu stellen.

Nach der Anordnung der hl. Kirche, welche von Christus
zur Behüterin und Wächterin der Ehe bestimmt worden,
sollen die Brautleute vor ihrem Seelsorger und zwei
Zeugen die Ehe schließen, nur so ist unter Katholiken eine
rechtmäßige Ehe möglich. So erscheint ihr denn am Altare
Gottes vor dem Priester, um vor dem allmächtigen Gott
die Ehe einzugehen. Er ist euer Zeuge. Was fragt euch
der Priester am Altare? „Ich frage euch jetzt vor Gott
dem Allmächtigen und allen Anwesenden.“
(Rit. Rom. Sang.)
Welch' ein Wort! Vor Gott dem Allmächtigen, welcher
anwesend ist wie die Zeugen, welche ihr Gespiel nennet.
Was fragt der Priester den Bräutigam? Nehmet ihr
diese hier gegenwärtige Braut zu euerer rechtmäßigen
Ehefrau an und wollet ihr euch gegen dieselbe jeder Zeit
betragen, wie es Gott in seinem hl. Gesetze befohlen hat?
Aehnlich fragt er die Braut in Bezug auf den Bräutigam;
vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte, und ihr ant-
wortet: „Ja“ und reichet einander die Hand zum ewigen
Bunde! Vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte und
seinem Gesalbten Jesus Christus. Sobald beide dies „Ja“
vor dem allmächtigen Gotte ausgesprochen habet ihr auch
das hl. Sakrament der Ehe empfangen.

Was nun ist die nächste Folge hievon? Der hl.
Paulus antwortet: „Das Weib hat keine Macht über
ihren Leib, sondern ihr Mann. Ebenso hat auch der
Mann kein Recht über seinen Leib, sondern das Weib.“

(I Corr. VII, 3.) Was will das sagen? Der hl. Chry-
sostomus erklärt diese Stelle wunderschön. (H. XIX, in

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[106/0118] Also ist auch der Ehevertrag heilig wie die übrigen Sakramente. Weil es sich aber um eine Wahrheit handelt, von deren genauen Kenntniß das zeitliche und ewige Wohl Vieler abhängt, habet ihr ein Recht auf die volle Entwicklung derselben, und diesem Rechte entspricht meine Pflicht, die Wahrheit lichtvoll vor euer Auge zu stellen. Nach der Anordnung der hl. Kirche, welche von Christus zur Behüterin und Wächterin der Ehe bestimmt worden, sollen die Brautleute vor ihrem Seelsorger und zwei Zeugen die Ehe schließen, nur so ist unter Katholiken eine rechtmäßige Ehe möglich. So erscheint ihr denn am Altare Gottes vor dem Priester, um vor dem allmächtigen Gott die Ehe einzugehen. Er ist euer Zeuge. Was fragt euch der Priester am Altare? „Ich frage euch jetzt vor Gott dem Allmächtigen und allen Anwesenden.“ (Rit. Rom. Sang.) Welch' ein Wort! Vor Gott dem Allmächtigen, welcher anwesend ist wie die Zeugen, welche ihr Gespiel nennet. Was fragt der Priester den Bräutigam? Nehmet ihr diese hier gegenwärtige Braut zu euerer rechtmäßigen Ehefrau an und wollet ihr euch gegen dieselbe jeder Zeit betragen, wie es Gott in seinem hl. Gesetze befohlen hat? Aehnlich fragt er die Braut in Bezug auf den Bräutigam; vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte, und ihr ant- wortet: „Ja“ und reichet einander die Hand zum ewigen Bunde! Vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte und seinem Gesalbten Jesus Christus. Sobald beide dies „Ja“ vor dem allmächtigen Gotte ausgesprochen habet ihr auch das hl. Sakrament der Ehe empfangen. Was nun ist die nächste Folge hievon? Der hl. Paulus antwortet: „Das Weib hat keine Macht über ihren Leib, sondern ihr Mann. Ebenso hat auch der Mann kein Recht über seinen Leib, sondern das Weib.“ (I Corr. VII, 3.) Was will das sagen? Der hl. Chry- sostomus erklärt diese Stelle wunderschön. (H. XIX, in

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/118>, abgerufen am 27.11.2024.