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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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sehen? Wollte Gott ich müßte auf diese Dinge nicht ant-
worten und könnte einfach sagen: "Unter Katholiken kommt
das gar nicht vor"
; weil aber beim wachsenden Leichtsinn
diese Aergernisse immer mehr überhand nehmen, muß ich
doch einen Wink geben. Wenn ihr also eine solche Tochter
sehet, so weinet über ihre Sünden und Aergernisse, bittet
und betet zu Gott, daß doch die Gefallene in ihrem Leicht-
sinne nicht bis in die Hölle hinabfalle, und in eueren
Familien seid wahrhaft Väter und Mütter, daß nicht auch
eure Töchter bei eurer Nachlässigkeit aus dem Leichtsinne
in die Sünde und aus der Sünde in diese Schande gerathen
zum Aergernisse Vieler und zur eigenen Schmach am
jüngsten Tage.

Doch das angedeutet zu haben, soll genügen, um euch
nicht minder wichtige Wahrheiten an das Herz zu legen
und zwar denen, welchen Gott diese Mutterwürde schon
gegeben hat oder erst verleihen will. Weil Maria Mutter
Gottes werden sollte, blieb sie vor der Erbsünde ganz ver-
schont und war vom ersten Augenblicke ihres Daseins an
ganz schön und heilig; aber sie selbst wirkte mit der
Gnade mit, daß sie an Tugend und Heiligkeit täglich Fort-
schritte machte, bis sie durch den hl. Geist endlich die
wunderbare Mutter geworden.

Euch nun, die schon Mütter seid oder es noch werdet,
hat Gott durch die hl. Taufe die Erbsünde weggenommen
und die Gnade gegeben, damit ihr die bösen Neigungen
bekämpfet, unschuldig lebet, um der ganzen wahren Mutter-
würde theilhaftig zu werden. Da nun gilt euch das Wort:
"Traget und verherrlichet Gott in euerem Leibe!" Aller-
dings vor allem in eurer Seele, daß ihr vor jeder Sünde
frei bleibet; aber dazu auch in euerem Leibe, daß ihr diese
Wohnung des hl. Geistes und diese Werkstätte des Schöpfers
aller Dinge nicht durch die Sünde verwüstet, sondern durch
Nüchternheit, durch einfache, gesunde Kleidung, durch Keusch-

sehen? Wollte Gott ich müßte auf diese Dinge nicht ant-
worten und könnte einfach sagen: „Unter Katholiken kommt
das gar nicht vor“
; weil aber beim wachsenden Leichtsinn
diese Aergernisse immer mehr überhand nehmen, muß ich
doch einen Wink geben. Wenn ihr also eine solche Tochter
sehet, so weinet über ihre Sünden und Aergernisse, bittet
und betet zu Gott, daß doch die Gefallene in ihrem Leicht-
sinne nicht bis in die Hölle hinabfalle, und in eueren
Familien seid wahrhaft Väter und Mütter, daß nicht auch
eure Töchter bei eurer Nachlässigkeit aus dem Leichtsinne
in die Sünde und aus der Sünde in diese Schande gerathen
zum Aergernisse Vieler und zur eigenen Schmach am
jüngsten Tage.

Doch das angedeutet zu haben, soll genügen, um euch
nicht minder wichtige Wahrheiten an das Herz zu legen
und zwar denen, welchen Gott diese Mutterwürde schon
gegeben hat oder erst verleihen will. Weil Maria Mutter
Gottes werden sollte, blieb sie vor der Erbsünde ganz ver-
schont und war vom ersten Augenblicke ihres Daseins an
ganz schön und heilig; aber sie selbst wirkte mit der
Gnade mit, daß sie an Tugend und Heiligkeit täglich Fort-
schritte machte, bis sie durch den hl. Geist endlich die
wunderbare Mutter geworden.

Euch nun, die schon Mütter seid oder es noch werdet,
hat Gott durch die hl. Taufe die Erbsünde weggenommen
und die Gnade gegeben, damit ihr die bösen Neigungen
bekämpfet, unschuldig lebet, um der ganzen wahren Mutter-
würde theilhaftig zu werden. Da nun gilt euch das Wort:
„Traget und verherrlichet Gott in euerem Leibe!“ Aller-
dings vor allem in eurer Seele, daß ihr vor jeder Sünde
frei bleibet; aber dazu auch in euerem Leibe, daß ihr diese
Wohnung des hl. Geistes und diese Werkstätte des Schöpfers
aller Dinge nicht durch die Sünde verwüstet, sondern durch
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[15/0027] sehen? Wollte Gott ich müßte auf diese Dinge nicht ant- worten und könnte einfach sagen: „Unter Katholiken kommt das gar nicht vor“; weil aber beim wachsenden Leichtsinn diese Aergernisse immer mehr überhand nehmen, muß ich doch einen Wink geben. Wenn ihr also eine solche Tochter sehet, so weinet über ihre Sünden und Aergernisse, bittet und betet zu Gott, daß doch die Gefallene in ihrem Leicht- sinne nicht bis in die Hölle hinabfalle, und in eueren Familien seid wahrhaft Väter und Mütter, daß nicht auch eure Töchter bei eurer Nachlässigkeit aus dem Leichtsinne in die Sünde und aus der Sünde in diese Schande gerathen zum Aergernisse Vieler und zur eigenen Schmach am jüngsten Tage. Doch das angedeutet zu haben, soll genügen, um euch nicht minder wichtige Wahrheiten an das Herz zu legen und zwar denen, welchen Gott diese Mutterwürde schon gegeben hat oder erst verleihen will. Weil Maria Mutter Gottes werden sollte, blieb sie vor der Erbsünde ganz ver- schont und war vom ersten Augenblicke ihres Daseins an ganz schön und heilig; aber sie selbst wirkte mit der Gnade mit, daß sie an Tugend und Heiligkeit täglich Fort- schritte machte, bis sie durch den hl. Geist endlich die wunderbare Mutter geworden. Euch nun, die schon Mütter seid oder es noch werdet, hat Gott durch die hl. Taufe die Erbsünde weggenommen und die Gnade gegeben, damit ihr die bösen Neigungen bekämpfet, unschuldig lebet, um der ganzen wahren Mutter- würde theilhaftig zu werden. Da nun gilt euch das Wort: „Traget und verherrlichet Gott in euerem Leibe!“ Aller- dings vor allem in eurer Seele, daß ihr vor jeder Sünde frei bleibet; aber dazu auch in euerem Leibe, daß ihr diese Wohnung des hl. Geistes und diese Werkstätte des Schöpfers aller Dinge nicht durch die Sünde verwüstet, sondern durch Nüchternheit, durch einfache, gesunde Kleidung, durch Keusch-

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/27>, abgerufen am 21.11.2024.