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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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gypten flieht, so ist die Zeit wie gemacht, das Opfer
der christlichen Mutter zu betrachten, und euer Herz für
die hochwichtigen Wahrheiten ganz besonders empfänglich.

Das Opfer der christlichen Mutter ist ein zweifaches,
nämlich das Opfer des Gehorsams gegen den Mann und
das Opfer der Schmerzen und Entbehrung für die Kinder.

Der hl. Evangelist Matth. (c. II. 43) erzählt fol-
gendes: "Da erschien der Engel dem Herrn dem Joseph
im Schlaf und sprach: Steh' auf und nimm das Kind
und seine Mutter und fliehe nach Aegypten und bleibe all
da, bis ich dir's sage. Denn Herodes wird das Kind
suchen, um es zu tödten."
Da stand er auf, nahm das Kind
und seine Mutter in der Nacht und zog fort nach Aegypten.
So erzählt das Evangelium. Wem erscheint der Engel?
Dem hl. Joseph. Warum nicht der Mutter Gottes?
Uebertraf sie ihren Bräutigam nicht hundertfach an Würde
und Heiligkeit? Aber dennoch war nicht sie das Haupt
der hl. Familie, sondern der hl. Joseph.

Oder hätte der Engel den Befehl Gottes nicht beiden mit-
theilen können? Das wollte Gott nicht; denn es war
ein großes Beispiel nothwendig, wie die Mutter ihrem
Manne gehorsam sein soll.

Denn betrachtet nur den Auftrag des Engels. "Nimm
das Kind und seine Mutter und fliehe nach Aegypten."

Was that er? Er stand auf, weckte die jungfräuliche
Mutter und sprach: "Soeben erschien mir der Engel des
Herrn und gebot mir, mit dir und dem Kinde nach Aegypten
zu fliehen. Steh auf, nimm das Allernothwendigste und folge
mir gleich; denn in dieser Nacht noch haben wir die Reise
anzutreten."
Fühlte sich Maria etwa verletzt, daß der
Engel nicht ihr erschienen? Oder machte sie etwa wohl-
begründete Einwendungen: "Du hast dich im Schlafe wohl
getäuscht; du siehst einen Traum für eine Engelserschei-
nung an. Oder das Ding hat nicht so Eile; gönne

gypten flieht, so ist die Zeit wie gemacht, das Opfer
der christlichen Mutter zu betrachten, und euer Herz für
die hochwichtigen Wahrheiten ganz besonders empfänglich.

Das Opfer der christlichen Mutter ist ein zweifaches,
nämlich das Opfer des Gehorsams gegen den Mann und
das Opfer der Schmerzen und Entbehrung für die Kinder.

Der hl. Evangelist Matth. (c. II. 43) erzählt fol-
gendes: „Da erschien der Engel dem Herrn dem Joseph
im Schlaf und sprach: Steh' auf und nimm das Kind
und seine Mutter und fliehe nach Aegypten und bleibe all
da, bis ich dir's sage. Denn Herodes wird das Kind
suchen, um es zu tödten.“
Da stand er auf, nahm das Kind
und seine Mutter in der Nacht und zog fort nach Aegypten.
So erzählt das Evangelium. Wem erscheint der Engel?
Dem hl. Joseph. Warum nicht der Mutter Gottes?
Uebertraf sie ihren Bräutigam nicht hundertfach an Würde
und Heiligkeit? Aber dennoch war nicht sie das Haupt
der hl. Familie, sondern der hl. Joseph.

Oder hätte der Engel den Befehl Gottes nicht beiden mit-
theilen können? Das wollte Gott nicht; denn es war
ein großes Beispiel nothwendig, wie die Mutter ihrem
Manne gehorsam sein soll.

Denn betrachtet nur den Auftrag des Engels. „Nimm
das Kind und seine Mutter und fliehe nach Aegypten.“

Was that er? Er stand auf, weckte die jungfräuliche
Mutter und sprach: „Soeben erschien mir der Engel des
Herrn und gebot mir, mit dir und dem Kinde nach Aegypten
zu fliehen. Steh auf, nimm das Allernothwendigste und folge
mir gleich; denn in dieser Nacht noch haben wir die Reise
anzutreten.“
Fühlte sich Maria etwa verletzt, daß der
Engel nicht ihr erschienen? Oder machte sie etwa wohl-
begründete Einwendungen: „Du hast dich im Schlafe wohl
getäuscht; du siehst einen Traum für eine Engelserschei-
nung an. Oder das Ding hat nicht so Eile; gönne

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[27/0039] gypten flieht, so ist die Zeit wie gemacht, das Opfer der christlichen Mutter zu betrachten, und euer Herz für die hochwichtigen Wahrheiten ganz besonders empfänglich. Das Opfer der christlichen Mutter ist ein zweifaches, nämlich das Opfer des Gehorsams gegen den Mann und das Opfer der Schmerzen und Entbehrung für die Kinder. Der hl. Evangelist Matth. (c. II. 43) erzählt fol- gendes: „Da erschien der Engel dem Herrn dem Joseph im Schlaf und sprach: Steh' auf und nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Aegypten und bleibe all da, bis ich dir's sage. Denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu tödten.“ Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter in der Nacht und zog fort nach Aegypten. So erzählt das Evangelium. Wem erscheint der Engel? Dem hl. Joseph. Warum nicht der Mutter Gottes? Uebertraf sie ihren Bräutigam nicht hundertfach an Würde und Heiligkeit? Aber dennoch war nicht sie das Haupt der hl. Familie, sondern der hl. Joseph. Oder hätte der Engel den Befehl Gottes nicht beiden mit- theilen können? Das wollte Gott nicht; denn es war ein großes Beispiel nothwendig, wie die Mutter ihrem Manne gehorsam sein soll. Denn betrachtet nur den Auftrag des Engels. „Nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Aegypten.“ Was that er? Er stand auf, weckte die jungfräuliche Mutter und sprach: „Soeben erschien mir der Engel des Herrn und gebot mir, mit dir und dem Kinde nach Aegypten zu fliehen. Steh auf, nimm das Allernothwendigste und folge mir gleich; denn in dieser Nacht noch haben wir die Reise anzutreten.“ Fühlte sich Maria etwa verletzt, daß der Engel nicht ihr erschienen? Oder machte sie etwa wohl- begründete Einwendungen: „Du hast dich im Schlafe wohl getäuscht; du siehst einen Traum für eine Engelserschei- nung an. Oder das Ding hat nicht so Eile; gönne

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/39>, abgerufen am 03.12.2024.