Humboldt, Alexander von: Reise in die Aequinoktial-Gegenden des neuen Kontinents. Bd. 4. Übers. v. Hermann Hauff. Stuttgart, 1860.der Stapelplatz von Varinas Nuevas ist. Die kleine Stadt Das linke Ufer des Orinoko und alle Mündungen des Ich habe im bisherigen das Land beschrieben, das wir der Stapelplatz von Varinas Nuevas iſt. Die kleine Stadt Das linke Ufer des Orinoko und alle Mündungen des Ich habe im bisherigen das Land beſchrieben, das wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0170" n="162"/> der Stapelplatz von Varinas Nuevas iſt. Die kleine Stadt<lb/> San Fernando de Apure, die ich oben beſchrieben, dient als<lb/> Niederlage bei dieſem Flußhandel, der durch die Einführung<lb/> der Dampfſchiffahrt noch weit bedeutender werden kann.</p><lb/> <p>Das linke Ufer des Orinoko und alle Mündungen des<lb/> Stromes, mit Ausnahme der Boca de Navios, gehören zu der<lb/> Provinz Cumana. Dieſer Umſtand hat ſchon lange Anlaß<lb/> zum Projekt gegeben, Angoſtura gegenüber (da wo gegenwärtig<lb/> die Batterie San Rafael ſteht) eine neue Stadt zu gründen,<lb/> um vom Gebiete der Provinz Cumana ſelbſt, und ohne über<lb/> den Orinoko ſetzen zu müſſen, die Maultiere und das dürre<lb/> Fleiſch der Llanos ausführen zu können. Kleinliche Eifer-<lb/> ſüchteleien, wie ſie immer zwiſchen zwei benachbarten Regie-<lb/> rungen im Schwange ſind, werden dieſem Plane Vorſchub<lb/> leiſten; aber beim gegenwärtigen Zuſtande des Ackerbaues im<lb/> Lande iſt zu wünſchen, daß er noch lange vertagt bleibt.<lb/> Warum ſollte man an den Ufern des Orinoko zwei kon-<lb/> kurrierende Städte bauen, die kaum 780 <hi rendition="#aq">m</hi> auseinander lägen?</p><lb/> <p>Ich habe im bisherigen das Land beſchrieben, das wir<lb/> auf einer 2250 <hi rendition="#aq">km</hi> langen Flußfahrt durchzogen; es bleibt<lb/> jetzt nur noch das kleine 3,52 Längengrade betragende Stück<lb/> zwiſchen der gegenwärtigen Hauptſtadt und der Mündung des<lb/> Orinoko übrig. Eine genaue Kenntnis des Deltas und des<lb/> Laufes des Rio Carony iſt für die Hydrographie und den<lb/> europäiſchen Handel von gleichem Belange. Um den Flächen-<lb/> raum und die Bildung eines von Flußarmen durchſchnittenen<lb/> und periodiſchen Ueberſchwemmungen unterworfenen Landes<lb/> beurteilen zu können, hatte ich die aſtronomiſche Lage der<lb/> Punkte, wo die Spitze und die äußerſten Arme des Deltas<lb/> liegen, zu ermitteln. Churruca, der mit Don Juaquin Fidalgo<lb/> den Auftrag hatte, die Nordküſten von Terra Firma und die<lb/> Antillen aufzunehmen, hat Länge und Breite der Boca de<lb/> Manamo, der Punta Baxa und von Vieja Guyana beſtimmt.<lb/> Aus Eſpinoſas Denkſchriften kennen wir die wahre Lage der<lb/> Punta Barima, und ich glaube daher, wenn ich nach den<lb/> Punkten Puerto Eſpaña auf der Inſel Trinidad und dem<lb/> Schloſſe San Antonio bei Cumana (Punkten, welche durch<lb/> meine eigenen Beobachtungen und durch Oltmanns ſcharf-<lb/> ſinnige Unterſuchungen gegeben ſind) eine Reduktion vornehme<lb/> und dadurch die abſoluten Längen näher beſtimme, hinlänglich<lb/> genaue Angaben machen zu können. Es iſt wünſchenswert,<lb/> daß einmal auf einer ununterbrochenen Fahrt auf chrono-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0170]
der Stapelplatz von Varinas Nuevas iſt. Die kleine Stadt
San Fernando de Apure, die ich oben beſchrieben, dient als
Niederlage bei dieſem Flußhandel, der durch die Einführung
der Dampfſchiffahrt noch weit bedeutender werden kann.
Das linke Ufer des Orinoko und alle Mündungen des
Stromes, mit Ausnahme der Boca de Navios, gehören zu der
Provinz Cumana. Dieſer Umſtand hat ſchon lange Anlaß
zum Projekt gegeben, Angoſtura gegenüber (da wo gegenwärtig
die Batterie San Rafael ſteht) eine neue Stadt zu gründen,
um vom Gebiete der Provinz Cumana ſelbſt, und ohne über
den Orinoko ſetzen zu müſſen, die Maultiere und das dürre
Fleiſch der Llanos ausführen zu können. Kleinliche Eifer-
ſüchteleien, wie ſie immer zwiſchen zwei benachbarten Regie-
rungen im Schwange ſind, werden dieſem Plane Vorſchub
leiſten; aber beim gegenwärtigen Zuſtande des Ackerbaues im
Lande iſt zu wünſchen, daß er noch lange vertagt bleibt.
Warum ſollte man an den Ufern des Orinoko zwei kon-
kurrierende Städte bauen, die kaum 780 m auseinander lägen?
Ich habe im bisherigen das Land beſchrieben, das wir
auf einer 2250 km langen Flußfahrt durchzogen; es bleibt
jetzt nur noch das kleine 3,52 Längengrade betragende Stück
zwiſchen der gegenwärtigen Hauptſtadt und der Mündung des
Orinoko übrig. Eine genaue Kenntnis des Deltas und des
Laufes des Rio Carony iſt für die Hydrographie und den
europäiſchen Handel von gleichem Belange. Um den Flächen-
raum und die Bildung eines von Flußarmen durchſchnittenen
und periodiſchen Ueberſchwemmungen unterworfenen Landes
beurteilen zu können, hatte ich die aſtronomiſche Lage der
Punkte, wo die Spitze und die äußerſten Arme des Deltas
liegen, zu ermitteln. Churruca, der mit Don Juaquin Fidalgo
den Auftrag hatte, die Nordküſten von Terra Firma und die
Antillen aufzunehmen, hat Länge und Breite der Boca de
Manamo, der Punta Baxa und von Vieja Guyana beſtimmt.
Aus Eſpinoſas Denkſchriften kennen wir die wahre Lage der
Punta Barima, und ich glaube daher, wenn ich nach den
Punkten Puerto Eſpaña auf der Inſel Trinidad und dem
Schloſſe San Antonio bei Cumana (Punkten, welche durch
meine eigenen Beobachtungen und durch Oltmanns ſcharf-
ſinnige Unterſuchungen gegeben ſind) eine Reduktion vornehme
und dadurch die abſoluten Längen näher beſtimme, hinlänglich
genaue Angaben machen zu können. Es iſt wünſchenswert,
daß einmal auf einer ununterbrochenen Fahrt auf chrono-
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