Humboldt, Alexander von: Mexicanische Alterthümer. In: Annalen der Erd-, Länder- und Völkerkunde. Bd. 11, H. 4 (1835), S. 321-325.Mexicanische Alterthümer. Reichthum der Vegetation, die Physiognomik der Tropen-Gewächse[,]das ganze Naturleben des Erdraumes, wo jene Völker ihre sonderbaren Bauwerke aufgeführt, sind mit bewundernswürdigem Talente dargestellt. Ansichten neüer, von den Spaniern gegründeter, Städte, Costüme und Scenen des haüslichen Lebens sind den archäologischen Gegenständen beigesellt, und nach den Proben colorirter Lithographien zu urtheilen, welche Herr Nebel hier vorgezeigt, werden seine sorgfältig ausgeführ- ten Zeichnungen, wie seine geistreichen Skizzen, befriedigend auf Stein übertragen werden. Das Werk selbst wird in Paris, in zehn Heften, jedes Heft zu fünf Lithographien, unter dem Titel: Voyage archeo- logique et pittoresque dans la partie la plus interes- sante du Mexique, erscheinen. Jch benutze um so freüdiger diese Gelegenheit, die verdienstvolle Arbeit eines deütschen Architekten anzu- zeigen, als ich selbst in meinem Werke: Ansichten der Cordilleren, und Monumente der Urvölker des neüen Continents (70 Kupfertafeln, Folio) längst schon den lebhaften Wunsch geaüßert habe, meine eigenen unvollkommenen Darstellungen durch genauere, von einem ausgebildeten Künstler, im Angesicht der Monumente ent- worfene Zeichnungen ersetzt zu sehen. Der Text, welcher Hrn. Nebel's graphische Arbeit begleitet, hat, Mexicaniſche Alterthümer. Reichthum der Vegetation, die Phyſiognomik der Tropen-Gewächſe[,]das ganze Naturleben des Erdraumes, wo jene Völker ihre ſonderbaren Bauwerke aufgeführt, ſind mit bewundernswürdigem Talente dargeſtellt. Anſichten neüer, von den Spaniern gegründeter, Städte, Coſtüme und Scenen des haüslichen Lebens ſind den archäologiſchen Gegenſtänden beigeſellt, und nach den Proben colorirter Lithographien zu urtheilen, welche Herr Nebel hier vorgezeigt, werden ſeine ſorgfältig ausgeführ- ten Zeichnungen, wie ſeine geiſtreichen Skizzen, befriedigend auf Stein übertragen werden. Das Werk ſelbſt wird in Paris, in zehn Heften, jedes Heft zu fünf Lithographien, unter dem Titel: Voyage archéo- logique et pittoresque dans la partie la plus intéres- sante du Mexique, erſcheinen. Jch benutze um ſo freüdiger dieſe Gelegenheit, die verdienſtvolle Arbeit eines deütſchen Architekten anzu- zeigen, als ich ſelbſt in meinem Werke: Anſichten der Cordilleren, und Monumente der Urvölker des neüen Continents (70 Kupfertafeln, Folio) längſt ſchon den lebhaften Wunſch geaüßert habe, meine eigenen unvollkommenen Darſtellungen durch genauere, von einem ausgebildeten Künſtler, im Angeſicht der Monumente ent- worfene Zeichnungen erſetzt zu ſehen. Der Text, welcher Hrn. Nebel's graphiſche Arbeit begleitet, hat, <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="325"/><lb/> <fw place="top" type="header">Mexicaniſche Alterthümer.</fw><lb/> Reichthum der Vegetation, die Phyſiognomik der Tropen-Gewächſe<supplied>,</supplied><lb/> das ganze Naturleben des Erdraumes, wo jene Völker ihre ſonderbaren<lb/> Bauwerke aufgeführt, ſind mit bewundernswürdigem Talente dargeſtellt.<lb/> Anſichten neüer, von den Spaniern gegründeter, Städte, Coſtüme und<lb/> Scenen des haüslichen Lebens ſind den archäologiſchen Gegenſtänden<lb/> beigeſellt, und nach den Proben colorirter Lithographien zu urtheilen,<lb/> welche Herr <hi rendition="#g">Nebel</hi> hier vorgezeigt, werden ſeine ſorgfältig ausgeführ-<lb/> ten Zeichnungen, wie ſeine geiſtreichen Skizzen, befriedigend auf Stein<lb/> übertragen werden. 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Mexicaniſche Alterthümer.
Reichthum der Vegetation, die Phyſiognomik der Tropen-Gewächſe,
das ganze Naturleben des Erdraumes, wo jene Völker ihre ſonderbaren
Bauwerke aufgeführt, ſind mit bewundernswürdigem Talente dargeſtellt.
Anſichten neüer, von den Spaniern gegründeter, Städte, Coſtüme und
Scenen des haüslichen Lebens ſind den archäologiſchen Gegenſtänden
beigeſellt, und nach den Proben colorirter Lithographien zu urtheilen,
welche Herr Nebel hier vorgezeigt, werden ſeine ſorgfältig ausgeführ-
ten Zeichnungen, wie ſeine geiſtreichen Skizzen, befriedigend auf Stein
übertragen werden. Das Werk ſelbſt wird in Paris, in zehn Heften,
jedes Heft zu fünf Lithographien, unter dem Titel: Voyage archéo-
logique et pittoresque dans la partie la plus intéres-
sante du Mexique, erſcheinen. Jch benutze um ſo freüdiger dieſe
Gelegenheit, die verdienſtvolle Arbeit eines deütſchen Architekten anzu-
zeigen, als ich ſelbſt in meinem Werke: Anſichten der Cordilleren,
und Monumente der Urvölker des neüen Continents
(70 Kupfertafeln, Folio) längſt ſchon den lebhaften Wunſch geaüßert
habe, meine eigenen unvollkommenen Darſtellungen durch genauere,
von einem ausgebildeten Künſtler, im Angeſicht der Monumente ent-
worfene Zeichnungen erſetzt zu ſehen.
Der Text, welcher Hrn. Nebel's graphiſche Arbeit begleitet, hat,
neben ſeiner Kürze, noch ein anderes Verdienſt, das ich nicht verſchwei-
gen darf. Hr.Nebel hat mit richtigem Sinne gefühlt, der Zweck ſei-
nes Buches ſey, zu zeigen, was die, aus dem alten, unbekannten Hue-
huetlapallan und Aztlan ausgewanderten Volksſtämme an Bauwerken
und Jdolen ihres gemeinſamen Cultus hervorgebracht: er hat in Mexico
nur Mexicaniſches, (Toltekiſches und Aztekiſches) geſehen, und
wird die Leſer nicht mit Discuſſionen über den Urſprung des amerikani-
ſchen Menſchengeſchlechts, über phöniziſche, galiſche und chineſiſche Co-
lonien (aus Fouſang), über die Atlantis des Plato (in deren Poſei-
doniſcher Burg neüerlichſt ein ſcharfſinniger Literator den Plan zu der
erſt 1325 erbauten, aztekiſchen Stadt Mexico erkannt hat) langweilen.
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