Humboldt, Alexander von: Ankündigung [betr. Gereizte Muskel- und Nervenfaser]. In: Medicinisch-chirurgische Zeitung, Bd. 2 (1796), S. 414-416.Reitz der irritablen und sensiblen Fiber -- Rückblick auf das F. A. v. Humboldt. Reitz der irritablen und ſenſiblen Fiber — Ruͤckblick auf das F. A. v. Humboldt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="416"/> Reitz der irritablen und ſenſiblen Fiber — Ruͤckblick auf das<lb/> einſeitige <hi rendition="#fr">Brownſche</hi> Syſtem von ſtheniſcher und aſtheniſcher Kraft<lb/> — Wirkungen der Alkalien auf die Nerven, und der Saͤuren<lb/> auf die Muskelfaſer — Verſuche mit oxydirtem Arſenik, oxyge-<lb/> nirter Kochſalzſaͤure, aufgeloͤſ'tem Ammoniak, und andern Stof-<lb/> fen auf die thieriſchen Organe. (Ein getrenntes Organ, mit<lb/> irritabeln ſenſibeln Fibern verſehen, kann in wenigen Sekun-<lb/> den vom Zuſtande der tiefſten Unerregbarkeit zu dem der hoͤch-<lb/> ſten Reitzempfaͤnglichkeit erhoben, und von dieſer wiederum zu<lb/> jener herabgeſtimmt werden. Dieſer Wechſel erhoͤhter und ge-<lb/> minderter Lebenskraft iſt in einem Nerven vier bis fuͤnf Mahl<lb/> eben ſo willkuͤrlich hervorzubringen, als die Hand des Kuͤnſtlers<lb/> die Saiten eines Jnſtruments an- und abſpannt). Reitzempfaͤng-<lb/> lichkeit der Organe im Sonnenlichte, bey verſchiedener Tempe-<lb/> ratur im Sauerſtoffgas, Stickgas und Waſſerſtoffgas und im Zu-<lb/> ſtand der Ruhe — Unterſuchung der Frage, ob vermehrte oder<lb/> verminderte Erregbarkeit in der veraͤnderten Structur der Faſer<lb/> oder in Mittheilung eines gasfoͤrmigen Stoffes gegruͤndet iſt. —<lb/> Ein einziger Stoff, das Oxygen, beſtimmt nicht den Grad der<lb/> Lebenskraft. Beweis, daß das Azote eine unendlich groͤßere Wir-<lb/> kung auf die erhoͤhte Erregbarkeit der Organe hat — Vermu-<lb/> thungen uͤber den chemiſchen Prozeß der Vitalitaͤt und die Ver-<lb/> haͤltniſſe, welche dieſen Prozeß befoͤrdern, hemmen, und wieder<lb/> erwecken — Die Lebensverrichtungen ſind mehrern Stoffen zu-<lb/> zuſchreiben — Muskelbewegung, ihre Staͤrke und Schwaͤchung<lb/> — Tod — Zweyfacher Zuſtand der thieriſchen Faſer im Tode. —<lb/> Faͤulniß — Wirkung der Nervenkraft auf dieſelbe — Definition<lb/> belebter und unbelebter Materie — Vermuthungen uͤber den<lb/> Charakter thieriſcher Jndividualitaͤt.</p><lb/> <dateline> <hi rendition="#et">Jm Maͤrz 1796.</hi> </dateline><lb/> <closer> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#fr">F. A. v. Humboldt.</hi> </hi> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [416/0004]
Reitz der irritablen und ſenſiblen Fiber — Ruͤckblick auf das
einſeitige Brownſche Syſtem von ſtheniſcher und aſtheniſcher Kraft
— Wirkungen der Alkalien auf die Nerven, und der Saͤuren
auf die Muskelfaſer — Verſuche mit oxydirtem Arſenik, oxyge-
nirter Kochſalzſaͤure, aufgeloͤſ'tem Ammoniak, und andern Stof-
fen auf die thieriſchen Organe. (Ein getrenntes Organ, mit
irritabeln ſenſibeln Fibern verſehen, kann in wenigen Sekun-
den vom Zuſtande der tiefſten Unerregbarkeit zu dem der hoͤch-
ſten Reitzempfaͤnglichkeit erhoben, und von dieſer wiederum zu
jener herabgeſtimmt werden. Dieſer Wechſel erhoͤhter und ge-
minderter Lebenskraft iſt in einem Nerven vier bis fuͤnf Mahl
eben ſo willkuͤrlich hervorzubringen, als die Hand des Kuͤnſtlers
die Saiten eines Jnſtruments an- und abſpannt). Reitzempfaͤng-
lichkeit der Organe im Sonnenlichte, bey verſchiedener Tempe-
ratur im Sauerſtoffgas, Stickgas und Waſſerſtoffgas und im Zu-
ſtand der Ruhe — Unterſuchung der Frage, ob vermehrte oder
verminderte Erregbarkeit in der veraͤnderten Structur der Faſer
oder in Mittheilung eines gasfoͤrmigen Stoffes gegruͤndet iſt. —
Ein einziger Stoff, das Oxygen, beſtimmt nicht den Grad der
Lebenskraft. Beweis, daß das Azote eine unendlich groͤßere Wir-
kung auf die erhoͤhte Erregbarkeit der Organe hat — Vermu-
thungen uͤber den chemiſchen Prozeß der Vitalitaͤt und die Ver-
haͤltniſſe, welche dieſen Prozeß befoͤrdern, hemmen, und wieder
erwecken — Die Lebensverrichtungen ſind mehrern Stoffen zu-
zuſchreiben — Muskelbewegung, ihre Staͤrke und Schwaͤchung
— Tod — Zweyfacher Zuſtand der thieriſchen Faſer im Tode. —
Faͤulniß — Wirkung der Nervenkraft auf dieſelbe — Definition
belebter und unbelebter Materie — Vermuthungen uͤber den
Charakter thieriſcher Jndividualitaͤt.
Jm Maͤrz 1796.
F. A. v. Humboldt.
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