Humboldt, Alexander von: [Befürwortung der geplanten naturwissenschaftlichen Forschungsreise von Carl Ferdinand Appuhn und Leopold Martin nach Südamerika]. In: Flora oder allgemeine botanische Zeitung, Bd. 2 (1848), S. 607.Actionäre vertheilt. Die Sendungen werden bis Bunzlau franco von Während unserer Reise werden wir ein genaues Tagebuch Indem wir es wagen, trotz der jetzt so sturmbewegten Zeit, Bunzlau, in preuss. Schlesien, im September 1848. Carl Ferdinand Appun. Die Herren C. F. Appun und L. Martin in Bunzlau, welche Ich stehe daher nicht an, die genannten Herren und ihr Unter- Berlin, den 27. August 1848. H. Lichtenstein, Ich schliesse mich mit Freude alle dem an, was mein Freund, Potsdam im September 1848. Alexander von Humboldt. Actionäre vertheilt. Die Sendungen werden bis Bunzlau franco von Während unserer Reise werden wir ein genaues Tagebuch Indem wir es wagen, trotz der jetzt so sturmbewegten Zeit, Bunzlau, in preuss. Schlesien, im September 1848. Carl Ferdinand Appun. Die Herren C. F. Appun und L. Martin in Bunzlau, welche Ich stehe daher nicht an, die genannten Herren und ihr Unter- Berlin, den 27. August 1848. H. Lichtenstein, Ich schliesse mich mit Freude alle dem an, was mein Freund, Potsdam im September 1848. Alexander von Humboldt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="607"/> Actionäre vertheilt. Die Sendungen werden bis Bunzlau franco von<lb/> uns geliefert, von hier ab hat jedoch jeder Actionär das geringe<lb/> Porto selbst zu tragen.</p><lb/> <p>Während unserer Reise werden wir ein genaues Tagebuch<lb/> führen und von Zeit zu Zeit, in dafür geeigneten Journalen, Berichte<lb/> über deren Verlauf, so wie über die bemerkenswerthesten Beobach-<lb/> tungen erstatten.</p><lb/> <p>Indem wir es wagen, trotz der jetzt so sturmbewegten Zeit,<lb/> wo für wissenschaftliche Bestrebungen wenig günstige Aussichten<lb/> zu erwarten, eine derartige Reise auszuführen, hoffen wir, dass es<lb/> noch wahre Freunde und Förderer der höchsten aller Wissenschaf-<lb/> ten geben wird, deren kräftiger Unterstützung zu diesem Unterneh-<lb/> men wir mit Vertrauen entgegen sehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Bunzlau,</hi> in preuss. Schlesien, im September 1848.</p><lb/> <p> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#g">Carl Ferdinand Appun.<lb/> Leopold Martin.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Die Herren <hi rendition="#g">C. F. Appun</hi> und <hi rendition="#g">L. Martin</hi> in Bunzlau, welche<lb/> eine naturhistorische Reise in die unbekannten Länder <hi rendition="#g">Süd-Ame-<lb/> rika's</hi>, besonders in die <hi rendition="#g">Andes-Gebirge</hi> und deren östliche Ab-<lb/> hänge, auf eigene Kosten unternehmen wollen, sind dazu in einer<lb/> so vollkommenen Weise befähigt und vorbereitet, wie Wenige, welche<lb/> vor ihnen zu gleichem Zweck das Vaterland verlassen haben. Ihre<lb/> Kenntnisse, Kunstfertigkeiten und Geschicklichkeiten, in welchen<lb/> Beide sich für die sämmtlichen Fächer der beschreibenden Naturge-<lb/> schichte auf das Vollständigste ergänzen, lassen einen ungewöhn-<lb/> lichen Erfolg ihrer Unternehmung erwarten. Ihr mir aus persön-<lb/> lichem Umgang bekannter sittlicher Werth und unermüdlicher Eifer<lb/> verbürgt namentlich Jedem, der ihnen vertrauen und Aufträge zum<lb/> Sammeln geben will, einen fast unausbleiblichen Gewinn.</p><lb/> <p>Ich stehe daher nicht an, die genannten Herren und ihr Unter-<lb/> nehmen allen Behörden, Naturforschern und Sammlern in voller<lb/> Ueberzeugung auf das Beste zu empfehlen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Berlin,</hi> den 27. August 1848.</p><lb/> <p> <hi rendition="#right"><hi rendition="#g">H. Lichtenstein,</hi><lb/> Professor an der Universität und erster Di-<lb/> rector der zoologischen Sammlung in Berlin.</hi> </p><lb/> <p>Ich schliesse mich mit Freude alle dem an, was mein Freund,<lb/> Herr Professor <hi rendition="#g">Lichtenstein,</hi> in obigem Zeugniss über das Reise-<lb/> Unternehmen der Herren <hi rendition="#g">Appun</hi> und <hi rendition="#g">Martin</hi> empfehlend gesagt<lb/> hat. Neben der Bereicherung naturhistorischer Sammlungen wird<lb/> auch die Darstellung des grossartigen Naturcharakters der Gegend<lb/> und der Vegetationsgestaltungen in der Tropenwelt ein wichtiger<lb/> und anmuthiger Zweig des Unternehmens sein, dem ich einen glück-<lb/> lichen Erfolg wünsche.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Potsdam</hi> im September 1848.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#right"><hi rendition="#g">Alexander</hi> von <hi rendition="#g">Humboldt.</hi></hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [607/0005]
Actionäre vertheilt. Die Sendungen werden bis Bunzlau franco von
uns geliefert, von hier ab hat jedoch jeder Actionär das geringe
Porto selbst zu tragen.
Während unserer Reise werden wir ein genaues Tagebuch
führen und von Zeit zu Zeit, in dafür geeigneten Journalen, Berichte
über deren Verlauf, so wie über die bemerkenswerthesten Beobach-
tungen erstatten.
Indem wir es wagen, trotz der jetzt so sturmbewegten Zeit,
wo für wissenschaftliche Bestrebungen wenig günstige Aussichten
zu erwarten, eine derartige Reise auszuführen, hoffen wir, dass es
noch wahre Freunde und Förderer der höchsten aller Wissenschaf-
ten geben wird, deren kräftiger Unterstützung zu diesem Unterneh-
men wir mit Vertrauen entgegen sehen.
Bunzlau, in preuss. Schlesien, im September 1848.
Carl Ferdinand Appun.
Leopold Martin.
Die Herren C. F. Appun und L. Martin in Bunzlau, welche
eine naturhistorische Reise in die unbekannten Länder Süd-Ame-
rika's, besonders in die Andes-Gebirge und deren östliche Ab-
hänge, auf eigene Kosten unternehmen wollen, sind dazu in einer
so vollkommenen Weise befähigt und vorbereitet, wie Wenige, welche
vor ihnen zu gleichem Zweck das Vaterland verlassen haben. Ihre
Kenntnisse, Kunstfertigkeiten und Geschicklichkeiten, in welchen
Beide sich für die sämmtlichen Fächer der beschreibenden Naturge-
schichte auf das Vollständigste ergänzen, lassen einen ungewöhn-
lichen Erfolg ihrer Unternehmung erwarten. Ihr mir aus persön-
lichem Umgang bekannter sittlicher Werth und unermüdlicher Eifer
verbürgt namentlich Jedem, der ihnen vertrauen und Aufträge zum
Sammeln geben will, einen fast unausbleiblichen Gewinn.
Ich stehe daher nicht an, die genannten Herren und ihr Unter-
nehmen allen Behörden, Naturforschern und Sammlern in voller
Ueberzeugung auf das Beste zu empfehlen.
Berlin, den 27. August 1848.
H. Lichtenstein,
Professor an der Universität und erster Di-
rector der zoologischen Sammlung in Berlin.
Ich schliesse mich mit Freude alle dem an, was mein Freund,
Herr Professor Lichtenstein, in obigem Zeugniss über das Reise-
Unternehmen der Herren Appun und Martin empfehlend gesagt
hat. Neben der Bereicherung naturhistorischer Sammlungen wird
auch die Darstellung des grossartigen Naturcharakters der Gegend
und der Vegetationsgestaltungen in der Tropenwelt ein wichtiger
und anmuthiger Zweig des Unternehmens sein, dem ich einen glück-
lichen Erfolg wünsche.
Potsdam im September 1848.
Alexander von Humboldt.
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