Humboldt, Alexander von: Correspondirende Beobachtungen über die regelmässigen stündlichen Veränderungen und über die Perturbationen der magnetischen Abweichung im mittleren und östlichen Europa; gesammelt und verglichen von H. W. Dove, mit einem Vorwort von Alexander von Humboldt. In: Annalen der Physik und Chemie, Bd. 19, (1830), S. 357-361.lebhaft daran, wie viel man durch correspondirende Beob- Als ich nach einem 18jährigen Aufenthalt in Frank- *) S. den Auszug aus meiner academischen Abhandlung: Ueber
das Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen Magnetismus zu erleichtern, in Poggendorff's Annalen, 1829, St. 3. S. 331. lebhaft daran, wie viel man durch correspondirende Beob- Als ich nach einem 18jährigen Aufenthalt in Frank- *) S. den Auszug aus meiner academischen Abhandlung: Ueber
das Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen Magnetismus zu erleichtern, in Poggendorff's Annalen, 1829, St. 3. S. 331. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="359"/> lebhaft daran, wie viel man durch correspondirende Beob-<lb/> achtungen gewinnen könne.</p><lb/> <p>Als ich nach einem 18jährigen Aufenthalt in Frank-<lb/> reich nach Berlin zurückkehrte, beschäftigte ich mich so-<lb/> gleich damit, nicht bloſs die 1806 begonnene Arbeit wie-<lb/> der aufzunehmen, sondern auch meine Lage dahin zu be-<lb/> nutzen, um in- und auſserhalb Europa einen regelmäſsi-<lb/> gen Cursus correspondirender Beobachtungen des tellu-<lb/> rischen Magnetismus zu begründen; Gleichmäſsigkeit der<lb/> Apparate und der Methoden, verständige Auswahl der<lb/> Beobachtungsorte, steter Verkehr zwischen den geübten<lb/> Beobachtern und Sicherung des Antheils gelehrter Cor-<lb/> porationen, damit das von meinen Freunden und mir ge-<lb/> gründete Institut permanent bleibe, waren wesentliche Er-<lb/> forderniſse. Fast dürfen wir schon sagen, daſs unsere<lb/> Linie magnetischer Stationen sich jetzt von Südamerika<lb/> quer durch Europa bis Peking erstreckt. <hi rendition="#g">Bouſsingault</hi><lb/> beobachtet auf meine Bitte mit einem Instrumente von<lb/><hi rendition="#g">Gambey</hi> in der tropischen Region von Columbia, wo<lb/> die Abweichung östlich ist<note place="foot" n="*)">S. den Auszug aus meiner academischen Abhandlung: Ueber<lb/> das Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen<lb/> Magnetismus zu erleichtern, in <hi rendition="#g">Poggendorff's</hi> Annalen, 1829,<lb/> St. 3. S. 331.</note>. Im Herbste 1828 habe ich<lb/> zu Berlin in dem Garten des Stadtraths <hi rendition="#g">Mendelsohn-<lb/> Bartholdy</hi> ein magnetisches Haus aufführen laſsen, ohne<lb/> alles Eisen, mit Häspen, Nägeln und Schlöſsern von ro-<lb/> them Kupfer. In Freiberg auf dem sächsischen Erzge-<lb/> birge wird unter Tage, in 35 Lachter Teufe, auf dem<lb/> tiefen Fürsten-Stollen in dem Baue des Methusalem beob-<lb/> achtet. Die von mir, auf Befehl des Kaisers von Ruſs-<lb/> land, im vorigen Jahre unternommene Reise nach dem<lb/> nördlichen Asien hat mir mannigfaltige Gelegenheit ver-<lb/> schaft, meinen Plan eine groſse Ausdehnung zu geben.<lb/> Auf meinen Antrag hat die Kaiserl. Academie der Wis-<lb/> senschaften zu St. Petersburg ein magnetisches Haus für<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [359/0004]
lebhaft daran, wie viel man durch correspondirende Beob-
achtungen gewinnen könne.
Als ich nach einem 18jährigen Aufenthalt in Frank-
reich nach Berlin zurückkehrte, beschäftigte ich mich so-
gleich damit, nicht bloſs die 1806 begonnene Arbeit wie-
der aufzunehmen, sondern auch meine Lage dahin zu be-
nutzen, um in- und auſserhalb Europa einen regelmäſsi-
gen Cursus correspondirender Beobachtungen des tellu-
rischen Magnetismus zu begründen; Gleichmäſsigkeit der
Apparate und der Methoden, verständige Auswahl der
Beobachtungsorte, steter Verkehr zwischen den geübten
Beobachtern und Sicherung des Antheils gelehrter Cor-
porationen, damit das von meinen Freunden und mir ge-
gründete Institut permanent bleibe, waren wesentliche Er-
forderniſse. Fast dürfen wir schon sagen, daſs unsere
Linie magnetischer Stationen sich jetzt von Südamerika
quer durch Europa bis Peking erstreckt. Bouſsingault
beobachtet auf meine Bitte mit einem Instrumente von
Gambey in der tropischen Region von Columbia, wo
die Abweichung östlich ist *). Im Herbste 1828 habe ich
zu Berlin in dem Garten des Stadtraths Mendelsohn-
Bartholdy ein magnetisches Haus aufführen laſsen, ohne
alles Eisen, mit Häspen, Nägeln und Schlöſsern von ro-
them Kupfer. In Freiberg auf dem sächsischen Erzge-
birge wird unter Tage, in 35 Lachter Teufe, auf dem
tiefen Fürsten-Stollen in dem Baue des Methusalem beob-
achtet. Die von mir, auf Befehl des Kaisers von Ruſs-
land, im vorigen Jahre unternommene Reise nach dem
nördlichen Asien hat mir mannigfaltige Gelegenheit ver-
schaft, meinen Plan eine groſse Ausdehnung zu geben.
Auf meinen Antrag hat die Kaiserl. Academie der Wis-
senschaften zu St. Petersburg ein magnetisches Haus für
*) S. den Auszug aus meiner academischen Abhandlung: Ueber
das Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen
Magnetismus zu erleichtern, in Poggendorff's Annalen, 1829,
St. 3. S. 331.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |