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Humboldt, Alexander von: Bericht über die Naturhistorischen Reisen der Herren Ehrenberg und Hemprich; durch Ägypten, Dongola, Syrien, Arabien und den östlichen Abfall des Habessinischen Hochlandes, in den Jahren 1820-1825. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, physikalische Klasse. Berlin, 1826, S. 111-134.

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über Hemprichs und Ehrenbergs Reise.
Karte, die Lord Valenzia's Reise begleitet. Von Gisan aus, einem Grenz-
orte zwischen dem glücklichen und wüsten Arabien, zogen die Naturforscher
nach Loheia, in dessen Nähe der unglückliche Forskal sich rühmt, den
grössten Schatz arabischer Pflanzen gesammelt zu haben. Südlicher wurden
Kameran, Hauakel und Dalac besucht, und erst am 24. April 1825 wurde
der Hafen Massaua erreicht. Hier erhebt sich gegen Süd-Westen das Ha-
bessinische Hochland
, welches das eigentliche Ziel der Reise sein sollte.
Hemprich machte eine Excursion nach dem Gedamgebirge. Ehrenberg
gelangte im Tarantagebirge bis an die heissen Quellen von Eilet. An dem
Abhange des Hochlandes von Habessinien wurden Naturprodukte gesammelt,
die schon ihrem Standorte nach, zu den seltensten gehören, welche ein
Europäisches Museum besitzen kann. Leider wurden so vielversprechende
Aussichten bald durch neue Unglücksfälle getrübt. Eine epidemische Krank-
heit herrschte in Massaua. Sie kostete dem Gehülfen der Naturforscher,
(Niemeyer, aus Braunschweig gebürtig) das Leben; alle übrigen Reisenden,
den Italiäner Finzi ausgenommen, der als Maler besoldet war, erkrankten
und schwebten lange in grosser Gefahr. Doctor Hemprich von der be-
schwerlichen Bergreise ermüdet, unterlag am 30. Junius, nachdem er fünf
Jahre lang Beweise eines ausgezeichneten Talents, einer rastlosen Thätigkeit
und des persönlichen Muthes gegeben hatte, ohne den kein Unternehmen
im Orient ausgeführt werden kann. Doctor Ehrenberg durch den Verlust
seines Freundes tief niedergeschlagen, dachte nun auf seine Rückkehr und
nach zehnmonatlicher Abwesenheit reiste er über Djedda, Cosir und Kahira
nach Alexandrien, wo er sich am Anfang des Novembers 1825 nach Triest
einschiffte.

Dies ist die allgemeine Übersicht der Länderstriche, in denen die
Beobachtungen gesammelt worden sind. In der nun folgenden Aufzählung
dessen, was die Reisenden für Botanik und Geographie der Pflanzen, für
Zoologie und vergleichende Anatomie, für Geognosie und Mineralogie, für
Länder- und Völkerkunde geleistet haben, werden die Berichterstatter nie
Ehrenberg's und Hemprich's Arbeiten von einander trennen, da beide
Naturforscher, durch die engsten Bande der Freundschaft verbunden, vor
der Reise und während derselben den Wunsch ausgesprochen haben, dass
alles Beobachtete als ihnen gemeinsam angesehen werde.



über Hemprichs und Ehrenbergs Reise.
Karte, die Lord Valenzia's Reise begleitet. Von Gisan aus, einem Grenz-
orte zwischen dem glücklichen und wüsten Arabien, zogen die Naturforscher
nach Loheia, in dessen Nähe der unglückliche Forskal sich rühmt, den
gröſsten Schatz arabischer Pflanzen gesammelt zu haben. Südlicher wurden
Kameran, Hauakel und Dalac besucht, und erst am 24. April 1825 wurde
der Hafen Massaua erreicht. Hier erhebt sich gegen Süd-Westen das Ha-
bessinische Hochland
, welches das eigentliche Ziel der Reise sein sollte.
Hemprich machte eine Excursion nach dem Gedamgebirge. Ehrenberg
gelangte im Tarantagebirge bis an die heiſsen Quellen von Eilet. An dem
Abhange des Hochlandes von Habessinien wurden Naturprodukte gesammelt,
die schon ihrem Standorte nach, zu den seltensten gehören, welche ein
Europäisches Museum besitzen kann. Leider wurden so vielversprechende
Aussichten bald durch neue Unglücksfälle getrübt. Eine epidemische Krank-
heit herrschte in Massaua. Sie kostete dem Gehülfen der Naturforscher,
(Niemeyer, aus Braunschweig gebürtig) das Leben; alle übrigen Reisenden,
den Italiäner Finzi ausgenommen, der als Maler besoldet war, erkrankten
und schwebten lange in groſser Gefahr. Doctor Hemprich von der be-
schwerlichen Bergreise ermüdet, unterlag am 30. Junius, nachdem er fünf
Jahre lang Beweise eines ausgezeichneten Talents, einer rastlosen Thätigkeit
und des persönlichen Muthes gegeben hatte, ohne den kein Unternehmen
im Orient ausgeführt werden kann. Doctor Ehrenberg durch den Verlust
seines Freundes tief niedergeschlagen, dachte nun auf seine Rückkehr und
nach zehnmonatlicher Abwesenheit reiste er über Djedda, Cosir und Kahira
nach Alexandrien, wo er sich am Anfang des Novembers 1825 nach Triest
einschiffte.

Dies ist die allgemeine Übersicht der Länderstriche, in denen die
Beobachtungen gesammelt worden sind. In der nun folgenden Aufzählung
dessen, was die Reisenden für Botanik und Geographie der Pflanzen, für
Zoologie und vergleichende Anatomie, für Geognosie und Mineralogie, für
Länder- und Völkerkunde geleistet haben, werden die Berichterstatter nie
Ehrenberg's und Hemprich's Arbeiten von einander trennen, da beide
Naturforscher, durch die engsten Bande der Freundschaft verbunden, vor
der Reise und während derselben den Wunsch ausgesprochen haben, daſs
alles Beobachtete als ihnen gemeinsam angesehen werde.



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[119/0010] über Hemprichs und Ehrenbergs Reise. Karte, die Lord Valenzia's Reise begleitet. Von Gisan aus, einem Grenz- orte zwischen dem glücklichen und wüsten Arabien, zogen die Naturforscher nach Loheia, in dessen Nähe der unglückliche Forskal sich rühmt, den gröſsten Schatz arabischer Pflanzen gesammelt zu haben. Südlicher wurden Kameran, Hauakel und Dalac besucht, und erst am 24. April 1825 wurde der Hafen Massaua erreicht. Hier erhebt sich gegen Süd-Westen das Ha- bessinische Hochland, welches das eigentliche Ziel der Reise sein sollte. Hemprich machte eine Excursion nach dem Gedamgebirge. Ehrenberg gelangte im Tarantagebirge bis an die heiſsen Quellen von Eilet. An dem Abhange des Hochlandes von Habessinien wurden Naturprodukte gesammelt, die schon ihrem Standorte nach, zu den seltensten gehören, welche ein Europäisches Museum besitzen kann. Leider wurden so vielversprechende Aussichten bald durch neue Unglücksfälle getrübt. Eine epidemische Krank- heit herrschte in Massaua. Sie kostete dem Gehülfen der Naturforscher, (Niemeyer, aus Braunschweig gebürtig) das Leben; alle übrigen Reisenden, den Italiäner Finzi ausgenommen, der als Maler besoldet war, erkrankten und schwebten lange in groſser Gefahr. Doctor Hemprich von der be- schwerlichen Bergreise ermüdet, unterlag am 30. Junius, nachdem er fünf Jahre lang Beweise eines ausgezeichneten Talents, einer rastlosen Thätigkeit und des persönlichen Muthes gegeben hatte, ohne den kein Unternehmen im Orient ausgeführt werden kann. Doctor Ehrenberg durch den Verlust seines Freundes tief niedergeschlagen, dachte nun auf seine Rückkehr und nach zehnmonatlicher Abwesenheit reiste er über Djedda, Cosir und Kahira nach Alexandrien, wo er sich am Anfang des Novembers 1825 nach Triest einschiffte. Dies ist die allgemeine Übersicht der Länderstriche, in denen die Beobachtungen gesammelt worden sind. In der nun folgenden Aufzählung dessen, was die Reisenden für Botanik und Geographie der Pflanzen, für Zoologie und vergleichende Anatomie, für Geognosie und Mineralogie, für Länder- und Völkerkunde geleistet haben, werden die Berichterstatter nie Ehrenberg's und Hemprich's Arbeiten von einander trennen, da beide Naturforscher, durch die engsten Bande der Freundschaft verbunden, vor der Reise und während derselben den Wunsch ausgesprochen haben, daſs alles Beobachtete als ihnen gemeinsam angesehen werde.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Bericht über die Naturhistorischen Reisen der Herren Ehrenberg und Hemprich; durch Ägypten, Dongola, Syrien, Arabien und den östlichen Abfall des Habessinischen Hochlandes, in den Jahren 1820-1825. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, physikalische Klasse. Berlin, 1826, S. 111-134, hier S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_bericht_1826/10>, abgerufen am 21.11.2024.