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Humboldt, Alexander von: Bericht über die Naturhistorischen Reisen der Herren Ehrenberg und Hemprich; durch Ägypten, Dongola, Syrien, Arabien und den östlichen Abfall des Habessinischen Hochlandes, in den Jahren 1820-1825. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, physikalische Klasse. Berlin, 1826, S. 111-134.

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Von Crustaceen sind 675 gesammelt, trocken 203, in Weingeist 472.
Arten zählten sie 103. Eine Zahl der schönern Formen sind colorirt nach
dem Leben festgehalten, zu allen Bemerkungen gemacht.

Von Arachnoiden sammelten sie 275 aus 120 Arten, die Mehrzahl
in Spiritus. Sämmtliche Arten sind sogleich von Doctor Ehrenberg gemalt
worden und keine Art ist ohne detaillirte Beschreibung geblieben. Diese Ab-
theilung, bisher so wenig berücksichtigt, dürfte für die Naturgeschichte be-
sonderes Interesse haben.

Von Insekten sind, dem Verzeichnisse nach, über 20000 Exemplare
eingesandt, viele aber leider unterwegs zu Grunde gegangen, doch scheinen
wenige Arten verloren zu sein, deren Zahl sich auf 1500 bis 2000 beläuft.
Es sind von den Reisenden nicht bloss die Käfer und Schmetterlinge, son-
dern vorzugsweise die Hymenopteren, Dipteren und bisher weniger berück-
sichtigten Abtheilungen im Auge gehalten worden. Von diesem Ertrage an
Arten scheinen über zwei Drittheile neu zu sein. Jedem Kistchen war im-
mer ein ganz detaillirtes Verzeichniss mit Bemerkungen über Vorkommen,
Lebensart und Verwandlung, wo sie beobachtet, beigelegt. Viele Arten haben
sie in ihrer ganzen Verwandlung beobachtet. Von einer Anzahl vergänglicher
Arten sind colorirte Abbildungen gemacht worden. Erfreulich ist, dass es
ihnen gelang in einem kleinen Coccus auf der Tamarix mannifera (einem
der Tamarix gallica nahe verwandten Strauch des Sinai), den lange umsonst
gesuchten Mannageber zu entdecken. Sie haben ihn desshalb Coccus manni-
fer
genannt, beschrieben, abgebildet und gesammelt. Heuschrecken-Wolken
haben sie ebenfalls beobachtet und das Thier eingesandt.

Von Epizoen haben sie 102 Gläschen gefüllt, die sie auf eben so viel
Thierarten sammelten. Oft waren mehrere Species auf einem Thiere.

Von Echinodermen sammelten sie 365 Arten, theils trocken, theils
in Weingeist und besonders reichhaltig sind ihre Sammlungen an Formen der
Gattung Holothuria, die Dr. Ehrenberg alle nach dem Leben gemalt hat.

Von Entozoen füllten sie über 600 Gläschen aus 198 Thierarten.
Oft fanden sich viele, selbst bis 7 und 9 verschiedene Species gleichzeitig.
Fast alle sind nach dem Leben microscopisch untersucht und sehr viele,
über 100, gezeichnet worden.

Acalephen sammelten sie 88 aus 20 Arten, welche sämmtlich von
Doctor Ehrenberg beschrieben und gemalt sind.

Von Crustaceen sind 675 gesammelt, trocken 203, in Weingeist 472.
Arten zählten sie 103. Eine Zahl der schönern Formen sind colorirt nach
dem Leben festgehalten, zu allen Bemerkungen gemacht.

Von Arachnoiden sammelten sie 275 aus 120 Arten, die Mehrzahl
in Spiritus. Sämmtliche Arten sind sogleich von Doctor Ehrenberg gemalt
worden und keine Art ist ohne detaillirte Beschreibung geblieben. Diese Ab-
theilung, bisher so wenig berücksichtigt, dürfte für die Naturgeschichte be-
sonderes Interesse haben.

Von Insekten sind, dem Verzeichnisse nach, über 20000 Exemplare
eingesandt, viele aber leider unterwegs zu Grunde gegangen, doch scheinen
wenige Arten verloren zu sein, deren Zahl sich auf 1500 bis 2000 beläuft.
Es sind von den Reisenden nicht bloſs die Käfer und Schmetterlinge, son-
dern vorzugsweise die Hymenopteren, Dipteren und bisher weniger berück-
sichtigten Abtheilungen im Auge gehalten worden. Von diesem Ertrage an
Arten scheinen über zwei Drittheile neu zu sein. Jedem Kistchen war im-
mer ein ganz detaillirtes Verzeichniſs mit Bemerkungen über Vorkommen,
Lebensart und Verwandlung, wo sie beobachtet, beigelegt. Viele Arten haben
sie in ihrer ganzen Verwandlung beobachtet. Von einer Anzahl vergänglicher
Arten sind colorirte Abbildungen gemacht worden. Erfreulich ist, daſs es
ihnen gelang in einem kleinen Coccus auf der Tamarix mannifera (einem
der Tamarix gallica nahe verwandten Strauch des Sinai), den lange umsonst
gesuchten Mannageber zu entdecken. Sie haben ihn deſshalb Coccus manni-
fer
genannt, beschrieben, abgebildet und gesammelt. Heuschrecken-Wolken
haben sie ebenfalls beobachtet und das Thier eingesandt.

Von Epizoen haben sie 102 Gläschen gefüllt, die sie auf eben so viel
Thierarten sammelten. Oft waren mehrere Species auf einem Thiere.

Von Echinodermen sammelten sie 365 Arten, theils trocken, theils
in Weingeist und besonders reichhaltig sind ihre Sammlungen an Formen der
Gattung Holothuria, die Dr. Ehrenberg alle nach dem Leben gemalt hat.

Von Entozoen füllten sie über 600 Gläschen aus 198 Thierarten.
Oft fanden sich viele, selbst bis 7 und 9 verschiedene Species gleichzeitig.
Fast alle sind nach dem Leben microscopisch untersucht und sehr viele,
über 100, gezeichnet worden.

Acalephen sammelten sie 88 aus 20 Arten, welche sämmtlich von
Doctor Ehrenberg beschrieben und gemalt sind.

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[128/0019] A. v. Humboldt Von Crustaceen sind 675 gesammelt, trocken 203, in Weingeist 472. Arten zählten sie 103. Eine Zahl der schönern Formen sind colorirt nach dem Leben festgehalten, zu allen Bemerkungen gemacht. Von Arachnoiden sammelten sie 275 aus 120 Arten, die Mehrzahl in Spiritus. Sämmtliche Arten sind sogleich von Doctor Ehrenberg gemalt worden und keine Art ist ohne detaillirte Beschreibung geblieben. Diese Ab- theilung, bisher so wenig berücksichtigt, dürfte für die Naturgeschichte be- sonderes Interesse haben. Von Insekten sind, dem Verzeichnisse nach, über 20000 Exemplare eingesandt, viele aber leider unterwegs zu Grunde gegangen, doch scheinen wenige Arten verloren zu sein, deren Zahl sich auf 1500 bis 2000 beläuft. Es sind von den Reisenden nicht bloſs die Käfer und Schmetterlinge, son- dern vorzugsweise die Hymenopteren, Dipteren und bisher weniger berück- sichtigten Abtheilungen im Auge gehalten worden. Von diesem Ertrage an Arten scheinen über zwei Drittheile neu zu sein. Jedem Kistchen war im- mer ein ganz detaillirtes Verzeichniſs mit Bemerkungen über Vorkommen, Lebensart und Verwandlung, wo sie beobachtet, beigelegt. Viele Arten haben sie in ihrer ganzen Verwandlung beobachtet. Von einer Anzahl vergänglicher Arten sind colorirte Abbildungen gemacht worden. Erfreulich ist, daſs es ihnen gelang in einem kleinen Coccus auf der Tamarix mannifera (einem der Tamarix gallica nahe verwandten Strauch des Sinai), den lange umsonst gesuchten Mannageber zu entdecken. Sie haben ihn deſshalb Coccus manni- fer genannt, beschrieben, abgebildet und gesammelt. Heuschrecken-Wolken haben sie ebenfalls beobachtet und das Thier eingesandt. Von Epizoen haben sie 102 Gläschen gefüllt, die sie auf eben so viel Thierarten sammelten. Oft waren mehrere Species auf einem Thiere. Von Echinodermen sammelten sie 365 Arten, theils trocken, theils in Weingeist und besonders reichhaltig sind ihre Sammlungen an Formen der Gattung Holothuria, die Dr. Ehrenberg alle nach dem Leben gemalt hat. Von Entozoen füllten sie über 600 Gläschen aus 198 Thierarten. Oft fanden sich viele, selbst bis 7 und 9 verschiedene Species gleichzeitig. Fast alle sind nach dem Leben microscopisch untersucht und sehr viele, über 100, gezeichnet worden. Acalephen sammelten sie 88 aus 20 Arten, welche sämmtlich von Doctor Ehrenberg beschrieben und gemalt sind.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Bericht über die Naturhistorischen Reisen der Herren Ehrenberg und Hemprich; durch Ägypten, Dongola, Syrien, Arabien und den östlichen Abfall des Habessinischen Hochlandes, in den Jahren 1820-1825. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, physikalische Klasse. Berlin, 1826, S. 111-134, hier S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_bericht_1826/19>, abgerufen am 09.11.2024.