Humboldt, Alexander von: Neueste Beschlüsse der mexikoschen Regierung über einen Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec. In: Hertha, Bd. 9 (1827), S. 5-28.Neuester Bericht über einen gen ist, kann sein breites und reines Bett mit Fahrzeugen vonallen Lasten bis zur Lagune Tlajocalpan beschifft werden, welche sieben bis acht Meilen von seiner Mündung entfernt ist. Von dieser Gegend an nimmt die Tiefe an manchen Stellen ab, ob- gleich sie noch da, wo sie am geringsten ist, 15 Fuß Wasser übersteigt, dergestalt, daß der Fluß für kleinere Fahrzeuge noch bis zu dem Sitio de Mistan grande schiffbar bleibt. Dort fan- gen die Untiefen an, welche wahrscheinlich von Bänken oder La- gen eines festen Letten herrühren, die der Fluß nicht hat aushöh- len können; indem er bei seinem Anschwellen, die eignen Ufer angreifend, sein Bett erweitert und seine Schnelligkeit vermindert hat. Die Anhäufung von Kies und Sand ist leider! so groß, daß gegen das Ende der trockenen Jahreszeit das Wasser weniger als einen Fuß Tiefe hat. Diese und ähnliche Schwierigkeiten, welche ursprünglich un- Wenn man über die drei ersten Untiefen hinweg ist, so Diese zahlreichen Hindernisse und die, welche aus den Strö- Neueſter Bericht über einen gen iſt, kann ſein breites und reines Bett mit Fahrzeugen vonallen Laſten bis zur Lagune Tlajocalpan beſchifft werden, welche ſieben bis acht Meilen von ſeiner Mündung entfernt iſt. Von dieſer Gegend an nimmt die Tiefe an manchen Stellen ab, ob- gleich ſie noch da, wo ſie am geringſten iſt, 15 Fuß Waſſer überſteigt, dergeſtalt, daß der Fluß für kleinere Fahrzeuge noch bis zu dem Sitio de Miſtan grande ſchiffbar bleibt. Dort fan- gen die Untiefen an, welche wahrſcheinlich von Bänken oder La- gen eines feſten Letten herrühren, die der Fluß nicht hat aushöh- len können; indem er bei ſeinem Anſchwellen, die eignen Ufer angreifend, ſein Bett erweitert und ſeine Schnelligkeit vermindert hat. Die Anhäufung von Kies und Sand iſt leider! ſo groß, daß gegen das Ende der trockenen Jahreszeit das Waſſer weniger als einen Fuß Tiefe hat. Dieſe und ähnliche Schwierigkeiten, welche urſprünglich un- Wenn man über die drei erſten Untiefen hinweg iſt, ſo Dieſe zahlreichen Hinderniſſe und die, welche aus den Strö- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0013" n="14"/><fw place="top" type="header">Neueſter Bericht über einen</fw><lb/> gen iſt, kann ſein breites und reines Bett mit Fahrzeugen von<lb/> allen Laſten bis zur Lagune Tlajocalpan beſchifft werden, welche<lb/> ſieben bis acht Meilen von ſeiner Mündung entfernt iſt. Von<lb/> dieſer Gegend an nimmt die Tiefe an manchen Stellen ab, ob-<lb/> gleich ſie noch da, wo ſie am geringſten iſt, 15 Fuß Waſſer<lb/> überſteigt, dergeſtalt, daß der Fluß für kleinere Fahrzeuge noch<lb/> bis zu dem Sitio de Miſtan grande ſchiffbar bleibt. Dort fan-<lb/> gen die Untiefen an, welche wahrſcheinlich von Bänken oder La-<lb/> gen eines feſten Letten herrühren, die der Fluß nicht hat aushöh-<lb/> len können; indem er bei ſeinem Anſchwellen, die eignen Ufer<lb/> angreifend, ſein Bett erweitert und ſeine Schnelligkeit vermindert<lb/> hat. Die Anhäufung von Kies und Sand iſt leider! ſo groß,<lb/> daß gegen das Ende der trockenen Jahreszeit das Waſſer weniger<lb/> als einen Fuß Tiefe hat.</p><lb/> <p>Dieſe und ähnliche Schwierigkeiten, welche urſprünglich un-<lb/> bedeutend ſind, könnte man beſiegen, entweder indem man das<lb/> Bett des Fluſſes mehr einengte oder mehr aushöhlte, und ſo die<lb/> Waſſermaſſe mehr concentrirte; obgleich man von hier an nur<lb/> auf eine Schiffahrt in langen und flachen Fahrzeugen, welche ſich<lb/> beſonders für Flüſſe eignen, rechnen könnte.</p><lb/> <p>Wenn man über die drei erſten Untiefen hinweg iſt, ſo<lb/> nimmt von dem Ort, welcher den Namen Piedra blanca führt,<lb/> die Anzahl der ſeichten Stellen dergeſtalt zu, daß bis zum Zu-<lb/> ſammenfluß mit dem Sarabia, wir im Monat Mai mehr als<lb/> ein und zwanzig zählten; alle mit ſo wenig Waſſer, daß die<lb/> Boote, bei einem blos fußtiefen Waſſer, beſtändig anſtießen und<lb/> über den Kies gezogen werden mußten, um wieder flott gemacht<lb/> zu werden.</p><lb/> <p>Dieſe zahlreichen Hinderniſſe und die, welche aus den Strö-<lb/> mungen und Wirbeln <hi rendition="#aq">(raudales)</hi> entſtehen, unter welchen der<lb/> Fluß in treppenartiger Abſchüſſigkeit eine Art Kaskade bildet, ſo<lb/> daß man bisweilen in einem Zwiſchenraum von drei bis vier<lb/><hi rendition="#aq">varas</hi> Länge, einen Gefällunterſchied von einer <hi rendition="#aq">vara</hi> findet, machen<lb/> für den ganzen Raum, welcher zwiſchen la Piedra blanca und<lb/> dem oberſten Theil des Fluſſes liegt, an einem ſeiner Ufer, wahr-<lb/> ſcheinlich am öſtlichen oder rechten, die Grabung eines Kanals<lb/> nothwendig, welcher noch den Vortheil gewähren würde, die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0013]
Neueſter Bericht über einen
gen iſt, kann ſein breites und reines Bett mit Fahrzeugen von
allen Laſten bis zur Lagune Tlajocalpan beſchifft werden, welche
ſieben bis acht Meilen von ſeiner Mündung entfernt iſt. Von
dieſer Gegend an nimmt die Tiefe an manchen Stellen ab, ob-
gleich ſie noch da, wo ſie am geringſten iſt, 15 Fuß Waſſer
überſteigt, dergeſtalt, daß der Fluß für kleinere Fahrzeuge noch
bis zu dem Sitio de Miſtan grande ſchiffbar bleibt. Dort fan-
gen die Untiefen an, welche wahrſcheinlich von Bänken oder La-
gen eines feſten Letten herrühren, die der Fluß nicht hat aushöh-
len können; indem er bei ſeinem Anſchwellen, die eignen Ufer
angreifend, ſein Bett erweitert und ſeine Schnelligkeit vermindert
hat. Die Anhäufung von Kies und Sand iſt leider! ſo groß,
daß gegen das Ende der trockenen Jahreszeit das Waſſer weniger
als einen Fuß Tiefe hat.
Dieſe und ähnliche Schwierigkeiten, welche urſprünglich un-
bedeutend ſind, könnte man beſiegen, entweder indem man das
Bett des Fluſſes mehr einengte oder mehr aushöhlte, und ſo die
Waſſermaſſe mehr concentrirte; obgleich man von hier an nur
auf eine Schiffahrt in langen und flachen Fahrzeugen, welche ſich
beſonders für Flüſſe eignen, rechnen könnte.
Wenn man über die drei erſten Untiefen hinweg iſt, ſo
nimmt von dem Ort, welcher den Namen Piedra blanca führt,
die Anzahl der ſeichten Stellen dergeſtalt zu, daß bis zum Zu-
ſammenfluß mit dem Sarabia, wir im Monat Mai mehr als
ein und zwanzig zählten; alle mit ſo wenig Waſſer, daß die
Boote, bei einem blos fußtiefen Waſſer, beſtändig anſtießen und
über den Kies gezogen werden mußten, um wieder flott gemacht
zu werden.
Dieſe zahlreichen Hinderniſſe und die, welche aus den Strö-
mungen und Wirbeln (raudales) entſtehen, unter welchen der
Fluß in treppenartiger Abſchüſſigkeit eine Art Kaskade bildet, ſo
daß man bisweilen in einem Zwiſchenraum von drei bis vier
varas Länge, einen Gefällunterſchied von einer vara findet, machen
für den ganzen Raum, welcher zwiſchen la Piedra blanca und
dem oberſten Theil des Fluſſes liegt, an einem ſeiner Ufer, wahr-
ſcheinlich am öſtlichen oder rechten, die Grabung eines Kanals
nothwendig, welcher noch den Vortheil gewähren würde, die
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