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Humboldt, Alexander von: Neueste Beschlüsse der mexikoschen Regierung über einen Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec. In: Hertha, Bd. 9 (1827), S. 5-28.

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Neuester Bericht über einen
lapa an gerechnet, erhebt sich das Erdreich allmählig bis zu den
Bergen, welche nördlich von San Miguel den Rücken der Cor-
dillera bilden. Dieses Thal kann eine halbe Meile in der Breite
haben, das Erdreich erhebt sich wenig hinter jenen Flüssen; es
bildet in der Folge das dritte Thal, durch welches verschiedene
Bäche laufen, die sich zuletzt mit dem Rio Alaman vereinigen.
Dieses dritte Thal ist ungefähr zwei Meilen breit und liegt hun-
dert Varas höher als San Miguel.

Aus allem diesem folgt, daß wenn die Mächtigkeit und
Breite des Granit-Gebirges, welches zwischen dem Goazacoalco
und dem Rio del Milagro und zwischen diesem und dem Yscui-
lapa liegt, kein unüberwindliches Hinderniß darbieten, man glau-
ben kann, daß die Wasser des ersten dieser Flüsse nach San Mi-
guel zu leiten sind, und daß dabei keine andern Schwierigkeiten
zu beseitigen sein würden, als die, welche der Schieferboden und
die Ungleichheiten der Höhe in der Umgegend des letztgenannten
Ortes darbieten könnten. Das Unternehmen stellt sich demun-
geachtet als etwas Gigantisches dar; und dabei bleibt es proble-
matisch, ob der zu erreichende Nutzen ein Ersatz für die zu ma-
chenden Kosten wäre.

Nachdem ich die großen Schwierigkeiten dargestellt habe,
welche sich der Anlage eines schiffbaren Kanals mitten durch die
Landenge entgegensetzen, bleibt mir noch übrig, die Möglichkeit
anzudeuten, einen Fahrweg (camino de ruedas) anzulegen, durch
welchen der Goazacoalco mit den Lagunen an der Südküste in
Verbindung gesetzt würde. Die Anlegung eines solchen Weges
meiner Ansicht nach, würde nicht schwer, und die Benutzung des-
selben leicht und bequem sein. Man müßte zu diesem Behuf den
Goazacoalco bis zu seinem Zusammenfluß mit dem Rio Alaman
schiffbar machen: von diesem Punkt an könnte man einen Weg
anlegen, der die Krümmungen durchschneidend, welche dort die
Berge, mittler Höhe, in der Nähe des Flusses bilden, längs dem
östlichen Ufer des Alaman, Guelaguesa und Almoloyo bis nach
la Chibela hinlaufen würde, ohne daß es nöthig wäre, an einem
anderen Orte eine bedeutende Brücke anzulegen, als in dem Paso
del Hiachuelo, welcher von den Viehweiden (polreros) der Ha-
cienda de Tarifa abwärts läuft. Besagter Weg würde dabei über
ein Erdreich führen, welches bei jedem Schritt ebener und gleicher

Neueſter Bericht über einen
lapa an gerechnet, erhebt ſich das Erdreich allmählig bis zu den
Bergen, welche nördlich von San Miguel den Rücken der Cor-
dillera bilden. Dieſes Thal kann eine halbe Meile in der Breite
haben, das Erdreich erhebt ſich wenig hinter jenen Flüſſen; es
bildet in der Folge das dritte Thal, durch welches verſchiedene
Bäche laufen, die ſich zuletzt mit dem Rio Alaman vereinigen.
Dieſes dritte Thal iſt ungefähr zwei Meilen breit und liegt hun-
dert Varas höher als San Miguel.

Aus allem dieſem folgt, daß wenn die Mächtigkeit und
Breite des Granit-Gebirges, welches zwiſchen dem Goazacoalco
und dem Rio del Milagro und zwiſchen dieſem und dem Yscui-
lapa liegt, kein unüberwindliches Hinderniß darbieten, man glau-
ben kann, daß die Waſſer des erſten dieſer Flüſſe nach San Mi-
guel zu leiten ſind, und daß dabei keine andern Schwierigkeiten
zu beſeitigen ſein würden, als die, welche der Schieferboden und
die Ungleichheiten der Höhe in der Umgegend des letztgenannten
Ortes darbieten könnten. Das Unternehmen ſtellt ſich demun-
geachtet als etwas Gigantiſches dar; und dabei bleibt es proble-
matiſch, ob der zu erreichende Nutzen ein Erſatz für die zu ma-
chenden Koſten wäre.

Nachdem ich die großen Schwierigkeiten dargeſtellt habe,
welche ſich der Anlage eines ſchiffbaren Kanals mitten durch die
Landenge entgegenſetzen, bleibt mir noch übrig, die Möglichkeit
anzudeuten, einen Fahrweg (camino de ruedas) anzulegen, durch
welchen der Goazacoalco mit den Lagunen an der Südküſte in
Verbindung geſetzt würde. Die Anlegung eines ſolchen Weges
meiner Anſicht nach, würde nicht ſchwer, und die Benutzung deſ-
ſelben leicht und bequem ſein. Man müßte zu dieſem Behuf den
Goazacoalco bis zu ſeinem Zuſammenfluß mit dem Rio Alaman
ſchiffbar machen: von dieſem Punkt an könnte man einen Weg
anlegen, der die Krümmungen durchſchneidend, welche dort die
Berge, mittler Höhe, in der Nähe des Fluſſes bilden, längs dem
öſtlichen Ufer des Alaman, Guelagueſa und Almoloyo bis nach
la Chibela hinlaufen würde, ohne daß es nöthig wäre, an einem
anderen Orte eine bedeutende Brücke anzulegen, als in dem Paſo
del Hiachuelo, welcher von den Viehweiden (polreros) der Ha-
cienda de Tarifa abwärts läuft. Beſagter Weg würde dabei über
ein Erdreich führen, welches bei jedem Schritt ebener und gleicher

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[20/0019] Neueſter Bericht über einen lapa an gerechnet, erhebt ſich das Erdreich allmählig bis zu den Bergen, welche nördlich von San Miguel den Rücken der Cor- dillera bilden. Dieſes Thal kann eine halbe Meile in der Breite haben, das Erdreich erhebt ſich wenig hinter jenen Flüſſen; es bildet in der Folge das dritte Thal, durch welches verſchiedene Bäche laufen, die ſich zuletzt mit dem Rio Alaman vereinigen. Dieſes dritte Thal iſt ungefähr zwei Meilen breit und liegt hun- dert Varas höher als San Miguel. Aus allem dieſem folgt, daß wenn die Mächtigkeit und Breite des Granit-Gebirges, welches zwiſchen dem Goazacoalco und dem Rio del Milagro und zwiſchen dieſem und dem Yscui- lapa liegt, kein unüberwindliches Hinderniß darbieten, man glau- ben kann, daß die Waſſer des erſten dieſer Flüſſe nach San Mi- guel zu leiten ſind, und daß dabei keine andern Schwierigkeiten zu beſeitigen ſein würden, als die, welche der Schieferboden und die Ungleichheiten der Höhe in der Umgegend des letztgenannten Ortes darbieten könnten. Das Unternehmen ſtellt ſich demun- geachtet als etwas Gigantiſches dar; und dabei bleibt es proble- matiſch, ob der zu erreichende Nutzen ein Erſatz für die zu ma- chenden Koſten wäre. Nachdem ich die großen Schwierigkeiten dargeſtellt habe, welche ſich der Anlage eines ſchiffbaren Kanals mitten durch die Landenge entgegenſetzen, bleibt mir noch übrig, die Möglichkeit anzudeuten, einen Fahrweg (camino de ruedas) anzulegen, durch welchen der Goazacoalco mit den Lagunen an der Südküſte in Verbindung geſetzt würde. Die Anlegung eines ſolchen Weges meiner Anſicht nach, würde nicht ſchwer, und die Benutzung deſ- ſelben leicht und bequem ſein. Man müßte zu dieſem Behuf den Goazacoalco bis zu ſeinem Zuſammenfluß mit dem Rio Alaman ſchiffbar machen: von dieſem Punkt an könnte man einen Weg anlegen, der die Krümmungen durchſchneidend, welche dort die Berge, mittler Höhe, in der Nähe des Fluſſes bilden, längs dem öſtlichen Ufer des Alaman, Guelagueſa und Almoloyo bis nach la Chibela hinlaufen würde, ohne daß es nöthig wäre, an einem anderen Orte eine bedeutende Brücke anzulegen, als in dem Paſo del Hiachuelo, welcher von den Viehweiden (polreros) der Ha- cienda de Tarifa abwärts läuft. Beſagter Weg würde dabei über ein Erdreich führen, welches bei jedem Schritt ebener und gleicher

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Neueste Beschlüsse der mexikoschen Regierung über einen Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec. In: Hertha, Bd. 9 (1827), S. 5-28, hier S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_beschluesse_1827/19>, abgerufen am 21.11.2024.