Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Beschreibung einer neuen Spin-[,] Zwirn-[,] Haspel-[,] Kratz- und Krempel-Maschine zu hundert und mehrern Faden. In: Physikalisch-ökonomische Bibliothek, Bd. 16, St. 2 (1790), S. 228-244.

Bild:
<< vorherige Seite

XI. Beschreib. einer Spinmasch.
quem, ja selbst seiner Gesundheit nachthei-
lig sind u. s. f. Die schmalen, ovalen
Schifmühlen sind schon häufig eingeführt
und selbst die vortrefliche englische Zwirn-
mühle, welche durch eine senkrechte Kurbel
bewegt wird, und ein Parallelogramm aus-
macht, ist in grossen teutschen Manufak-
turen z. B. in der Manschesterfabrik zu
Berlin, bereits im Gebrauch.

Die neue Krempelmaschine § 39 ist
nichts weniger als neu. Ganz ähnliche
werden in Deutschland z. B. in Offenbach
von dem geschickten Maschinisten Storch er-
bauet. Roland de la Platiere beschreibt sie
in dem eben angeführten Art du fabric de
velours etc.
auf 3 planches als eine meca-
nique a carder, le coton
. Sie wurde
schon 1775 in Frankreich eingeführt. Jn
Teutschland ist sie auch im Gange, z. B. in
der Wollenzeugmanufaktur der Herren Ge-
brüder Hesse und in der Kattun- und Zitz-
manufaktur des Herrn Sieburgs zu Berlin.
Doch möchten wir fast glauben, der Erfin-
der der sogenanten neuen Krempelmaschine
habe die älteren nicht gekant. Er würde
sonst die Vortheile derselben bey den seini-
gen genutzt haben. Wir würden diese Re-
cension übermäßig verlängern, wenn wir
alle einzelne Mängel der neuen Streichwal-

zen
R 2

XI. Beſchreib. einer Spinmaſch.
quem, ja ſelbſt ſeiner Geſundheit nachthei-
lig ſind u. ſ. f. Die ſchmalen, ovalen
Schifmuͤhlen ſind ſchon haͤufig eingefuͤhrt
und ſelbſt die vortrefliche engliſche Zwirn-
muͤhle, welche durch eine ſenkrechte Kurbel
bewegt wird, und ein Parallelogramm aus-
macht, iſt in groſſen teutſchen Manufak-
turen z. B. in der Manſcheſterfabrik zu
Berlin, bereits im Gebrauch.

Die neue Krempelmaſchine § 39 iſt
nichts weniger als neu. Ganz aͤhnliche
werden in Deutſchland z. B. in Offenbach
von dem geſchickten Maſchiniſten Storch er-
bauet. Roland de la Platiere beſchreibt ſie
in dem eben angefuͤhrten Art du fabric de
velours etc.
auf 3 planches als eine meca-
nique à carder, le coton
. Sie wurde
ſchon 1775 in Frankreich eingefuͤhrt. Jn
Teutſchland iſt ſie auch im Gange, z. B. in
der Wollenzeugmanufaktur der Herren Ge-
bruͤder Heſſe und in der Kattun- und Zitz-
manufaktur des Herrn Sieburgs zu Berlin.
Doch moͤchten wir faſt glauben, der Erfin-
der der ſogenanten neuen Krempelmaſchine
habe die aͤlteren nicht gekant. Er wuͤrde
ſonſt die Vortheile derſelben bey den ſeini-
gen genutzt haben. Wir wuͤrden dieſe Re-
cenſion uͤbermaͤßig verlaͤngern, wenn wir
alle einzelne Maͤngel der neuen Streichwal-

zen
R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0015" n="241"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Be&#x017F;chreib. einer Spinma&#x017F;ch.</fw><lb/>
quem, ja &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;einer Ge&#x017F;undheit nachthei-<lb/>
lig &#x017F;ind u. &#x017F;. f. Die &#x017F;chmalen, ovalen<lb/>
Schifmu&#x0364;hlen &#x017F;ind &#x017F;chon ha&#x0364;ufig eingefu&#x0364;hrt<lb/>
und &#x017F;elb&#x017F;t die vortrefliche engli&#x017F;che Zwirn-<lb/>
mu&#x0364;hle, welche durch eine &#x017F;enkrechte Kurbel<lb/>
bewegt wird, und ein Parallelogramm aus-<lb/>
macht, i&#x017F;t in gro&#x017F;&#x017F;en teut&#x017F;chen Manufak-<lb/>
turen z. B. in der Man&#x017F;che&#x017F;terfabrik zu<lb/>
Berlin, bereits im Gebrauch.</p><lb/>
        <p>Die <hi rendition="#fr">neue</hi> Krempelma&#x017F;chine § 39 i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#fr">nichts weniger als neu.</hi> Ganz a&#x0364;hnliche<lb/>
werden in Deut&#x017F;chland z. B. in Offenbach<lb/>
von dem ge&#x017F;chickten Ma&#x017F;chini&#x017F;ten Storch er-<lb/>
bauet. <hi rendition="#aq">Roland de la Platiere</hi> be&#x017F;chreibt &#x017F;ie<lb/>
in dem eben angefu&#x0364;hrten <hi rendition="#aq">Art du fabric de<lb/>
velours etc.</hi> auf 3 <hi rendition="#aq">planches</hi> als eine <hi rendition="#aq">meca-<lb/>
nique à carder, le coton</hi>. Sie wurde<lb/>
&#x017F;chon 1775 in Frankreich eingefu&#x0364;hrt. Jn<lb/>
Teut&#x017F;chland i&#x017F;t &#x017F;ie auch im Gange, z. B. in<lb/>
der Wollenzeugmanufaktur der Herren Ge-<lb/>
bru&#x0364;der He&#x017F;&#x017F;e und in der Kattun- und Zitz-<lb/>
manufaktur des Herrn Sieburgs zu Berlin.<lb/>
Doch mo&#x0364;chten wir fa&#x017F;t glauben, der Erfin-<lb/>
der der &#x017F;ogenanten neuen Krempelma&#x017F;chine<lb/>
habe die a&#x0364;lteren nicht gekant. Er wu&#x0364;rde<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t die Vortheile der&#x017F;elben bey den &#x017F;eini-<lb/>
gen genutzt haben. Wir wu&#x0364;rden die&#x017F;e Re-<lb/>
cen&#x017F;ion u&#x0364;berma&#x0364;ßig verla&#x0364;ngern, wenn wir<lb/>
alle einzelne Ma&#x0364;ngel der neuen Streichwal-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><fw place="bottom" type="catch">zen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0015] XI. Beſchreib. einer Spinmaſch. quem, ja ſelbſt ſeiner Geſundheit nachthei- lig ſind u. ſ. f. Die ſchmalen, ovalen Schifmuͤhlen ſind ſchon haͤufig eingefuͤhrt und ſelbſt die vortrefliche engliſche Zwirn- muͤhle, welche durch eine ſenkrechte Kurbel bewegt wird, und ein Parallelogramm aus- macht, iſt in groſſen teutſchen Manufak- turen z. B. in der Manſcheſterfabrik zu Berlin, bereits im Gebrauch. Die neue Krempelmaſchine § 39 iſt nichts weniger als neu. Ganz aͤhnliche werden in Deutſchland z. B. in Offenbach von dem geſchickten Maſchiniſten Storch er- bauet. Roland de la Platiere beſchreibt ſie in dem eben angefuͤhrten Art du fabric de velours etc. auf 3 planches als eine meca- nique à carder, le coton. Sie wurde ſchon 1775 in Frankreich eingefuͤhrt. Jn Teutſchland iſt ſie auch im Gange, z. B. in der Wollenzeugmanufaktur der Herren Ge- bruͤder Heſſe und in der Kattun- und Zitz- manufaktur des Herrn Sieburgs zu Berlin. Doch moͤchten wir faſt glauben, der Erfin- der der ſogenanten neuen Krempelmaſchine habe die aͤlteren nicht gekant. Er wuͤrde ſonſt die Vortheile derſelben bey den ſeini- gen genutzt haben. Wir wuͤrden dieſe Re- cenſion uͤbermaͤßig verlaͤngern, wenn wir alle einzelne Maͤngel der neuen Streichwal- zen R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_beschreibung_1790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_beschreibung_1790/15
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Beschreibung einer neuen Spin-[,] Zwirn-[,] Haspel-[,] Kratz- und Krempel-Maschine zu hundert und mehrern Faden. In: Physikalisch-ökonomische Bibliothek, Bd. 16, St. 2 (1790), S. 228-244, hier S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_beschreibung_1790/15>, abgerufen am 09.11.2024.