Humboldt, Alexander von: [Eudiometrische Versuche Humboldts]. In: Jahrbücher der Berg- und Hüttenkunde, Bd. 4, H. 1 (1799), S. 366-369.des Sauerstoffs mit dem Salpetergase zu begünstigen le,
des Sauerſtoffs mit dem Salpetergaſe zu begünſtigen le,
<TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0005" n="368"/> des Sauerſtoffs mit dem Salpetergaſe zu begünſtigen<lb/> ſcheine (<hi rendition="#i">Humboldt</hi> bereitete ein ſehr reines Stikſtoffgas,<lb/> in welchem der Phosphor nicht leuchtete; dieſes Gas<lb/> mit einem ſehr reinen Sauerſtoſſgaſe gemiſcht, verän-<lb/> derte ſeine Natur ſo ſehr, daſs jezt, ſtatt 2,6, ſchon<lb/> 1,4, oder 1,8 Salpetergas hinlänglich waren, um einen<lb/> Theil Sauerſtoff zu ſättigen; es bilde ſich in der Folge<lb/> in jedem dieſer beyden Fälle eine ſehr verſchiedene Sal-<lb/> peterſäure, eine Säure, welche mehr, und eine, die<lb/> weniger Sauerſtoff enthalte). Alle dieſe Erfahrungen,<lb/> deren <hi rendition="#i">Humboldt</hi> bisher 160 in Form einer Tabelle be-<lb/> kannt gemacht hat, erleichtern den eudiometriſchen<lb/> Calcul. So unrein auch das Salpetergas, welches man<lb/> bereitet, ſey, ſo könne man ſich deſſen dem ungeach-<lb/> tet zur Zerlegung der atmosphäriſchen Luft bedienen,<lb/> wenn man nur vermittelſt des ſchwefelſauren Eiſens den<lb/> Grad der Stikſtoffung erforſche. v. <hi rendition="#i">H.</hi> miſchte z. B.<lb/> 100 Theile atmosphäriſcher Luft zu 100 Theilen Salpe-<lb/> tergas. Der Rükſtand betrug 103. Dieſer wurde mit<lb/> der Eiſenauflöſung geſchüttelt, um 0,19 vermindert; da<lb/> aber 0,02 davon das Waſſer vorher in ſeine Zwiſchen-<lb/> räume aufnahm (wie andere Verſuche beweiſen), ſo<lb/> müſſe man für den Rükſtand 103−21=82 nehmen. Aber<lb/> das angewandte Salpetergas enthielt (gleichfalls nach<lb/> den <choice><sic>Verſushen</sic><corr>Verſuchen</corr></choice> mit ſchwefelſaurem Eiſen ) 0,09 Stik-<lb/> ſtoff. Die unterſuchte Luft enthielt daher 0,82−0,09,<lb/> oder 0,73 atmosphäriſchen Stikſtoff und 0,27 Sauerſtoff,<lb/> Die nämliche Luft wurde durch ein ſehr unreines Sal-<lb/> petergas, was 0,52 Stikſtoff enthielt, zerlegt. Der<lb/> Rükſtand in der eudiometriſchen Röhre betrug 133 Thei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">le,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [368/0005]
des Sauerſtoffs mit dem Salpetergaſe zu begünſtigen
ſcheine (Humboldt bereitete ein ſehr reines Stikſtoffgas,
in welchem der Phosphor nicht leuchtete; dieſes Gas
mit einem ſehr reinen Sauerſtoſſgaſe gemiſcht, verän-
derte ſeine Natur ſo ſehr, daſs jezt, ſtatt 2,6, ſchon
1,4, oder 1,8 Salpetergas hinlänglich waren, um einen
Theil Sauerſtoff zu ſättigen; es bilde ſich in der Folge
in jedem dieſer beyden Fälle eine ſehr verſchiedene Sal-
peterſäure, eine Säure, welche mehr, und eine, die
weniger Sauerſtoff enthalte). Alle dieſe Erfahrungen,
deren Humboldt bisher 160 in Form einer Tabelle be-
kannt gemacht hat, erleichtern den eudiometriſchen
Calcul. So unrein auch das Salpetergas, welches man
bereitet, ſey, ſo könne man ſich deſſen dem ungeach-
tet zur Zerlegung der atmosphäriſchen Luft bedienen,
wenn man nur vermittelſt des ſchwefelſauren Eiſens den
Grad der Stikſtoffung erforſche. v. H. miſchte z. B.
100 Theile atmosphäriſcher Luft zu 100 Theilen Salpe-
tergas. Der Rükſtand betrug 103. Dieſer wurde mit
der Eiſenauflöſung geſchüttelt, um 0,19 vermindert; da
aber 0,02 davon das Waſſer vorher in ſeine Zwiſchen-
räume aufnahm (wie andere Verſuche beweiſen), ſo
müſſe man für den Rükſtand 103−21=82 nehmen. Aber
das angewandte Salpetergas enthielt (gleichfalls nach
den Verſuchen mit ſchwefelſaurem Eiſen ) 0,09 Stik-
ſtoff. Die unterſuchte Luft enthielt daher 0,82−0,09,
oder 0,73 atmosphäriſchen Stikſtoff und 0,27 Sauerſtoff,
Die nämliche Luft wurde durch ein ſehr unreines Sal-
petergas, was 0,52 Stikſtoff enthielt, zerlegt. Der
Rükſtand in der eudiometriſchen Röhre betrug 133 Thei-
le,
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