Humboldt, Alexander von: Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika. In: Zeitschrift für Mineralogie, Bd. 2 (1826), S. 97-124 und 481-500.fernt wäre von der Andes-Kette, wie die Gruppe, * Essay geogn. ; p. 118, 120.
fernt wäre von der Andes-Kette, wie die Gruppe, * Essay géogn. ; p. 118, 120.
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fernt wäre von der Andes-Kette, wie die Gruppe,
welche die Steppen von Calabozo begrenzt? Ich
bezweifle es, wenigstens was den Theil des Festlan-
des im N. des Amazonen-Stromes betrifft. Häufig
wurde die Aufmerksamkeit der Geognosten von mir
auf den Mangel des augitischen Porphyres, des Tra-
chytes, des Basaltes und der Laven (ich reihe diese
Formazionen nach ihrem relativen Alter) in ganz
Amerika, ostwärts der Kordilleren, geleitet. Die
Gegenwart des Trachytes ist selbst noch nicht ein-
mal in der Sierra Nevada de Merida dargethan,
welche die Andes mit der Küstenkette von Vene-
zuela verbindet. Man könnte sagen, daſs das vul-
kanische Feuer, nach der Bildung der primitiven
Gesteine, im östlichen Amerika nicht mehr durch-
zubrechen vermochte. Vielleicht hängt der, in den-
selben Gegenden beobachtete, geringere Reichthum,
und die minder bedeutende Häufigkeit Silber füh-
render Gänge mit der Abwesenheit neuerer vulka-
nischer Phänomene zusammen *. Herr von Eschwege
hat in Brasilien einige Diorit-Lager (Gänge?) gese-
hen, aber weder Trachyt, noch Basalt, noch Dole-
rit, noch Mandelstein: um desto auffallender war
ihm, in der Gegend um Rio Janeiro, eine isolirte
Phonolith-Masse, durchaus ähnlich den Böhmischen,
und das Gneiſs-Gebiet durchbrechend. Ich bin ge-
neigt zu glauben, daſs Amerika, im O. der Andes,
* Essay géogn. ; p. 118, 120.
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