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Humboldt, Alexander von: Geognostische und physikalische Beobachtungen über die Vulkane des Hochlandes von Quito. Dritte Abhandlung. In: Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1839. Berlin, 1839, S. 245-253.

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der in der Epidermis der Stängel und Blätter der Gramineen. Auch Kieselschalen von Infusionsthierchen (Navicula und Fragilaria) hat Hr. Ehrenberg in der Moya erkannt. Die Mengung der gekohlten Pflanzenreste mit den losen Labradorkrystallen ist so gleichförmig und innig, dass die rätselhafte Moya von Pelileo eine Schicht zerstörten Labrador-Gesteins zu sein scheint, eine Schicht, die, in alten Erdrevolutionen, am Abhang der Vulkane mit den Trümmern von Pflanzentheilen und thierischen Kieselpanzern geschwängert und, wie der Bimstein der Thalebene, durch Wasser abgesetzt wurde. Das ganze weite Becken von Hambato bis Pelileo ist mit diesen Sedimentlagen angefüllt: tief vergraben und überschüttet, wird die Moya durch die propulsive Kraft der Erdstösse an die Oberfläche emporgedrängt, wo ihre fortschreitende Bewegung oft den Hütten der Eingebornen verderblich geworden ist.

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der in der Epidermis der Stängel und Blätter der Gramineen. Auch Kieselschalen von Infusionsthierchen (Navicula und Fragilaria) hat Hr. Ehrenberg in der Moya erkannt. Die Mengung der gekohlten Pflanzenreste mit den losen Labradorkrystallen ist so gleichförmig und innig, daſs die rätselhafte Moya von Pelileo eine Schicht zerstörten Labrador-Gesteins zu sein scheint, eine Schicht, die, in alten Erdrevolutionen, am Abhang der Vulkane mit den Trümmern von Pflanzentheilen und thierischen Kieselpanzern geschwängert und, wie der Bimstein der Thalebene, durch Wasser abgesetzt wurde. Das ganze weite Becken von Hambato bis Pelileo ist mit diesen Sedimentlagen angefüllt: tief vergraben und überschüttet, wird die Moya durch die propulsive Kraft der Erdstöſse an die Oberfläche emporgedrängt, wo ihre fortschreitende Bewegung oft den Hütten der Eingebornen verderblich geworden ist.

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[253/0010] der in der Epidermis der Stängel und Blätter der Gramineen. Auch Kieselschalen von Infusionsthierchen (Navicula und Fragilaria) hat Hr. Ehrenberg in der Moya erkannt. Die Mengung der gekohlten Pflanzenreste mit den losen Labradorkrystallen ist so gleichförmig und innig, daſs die rätselhafte Moya von Pelileo eine Schicht zerstörten Labrador-Gesteins zu sein scheint, eine Schicht, die, in alten Erdrevolutionen, am Abhang der Vulkane mit den Trümmern von Pflanzentheilen und thierischen Kieselpanzern geschwängert und, wie der Bimstein der Thalebene, durch Wasser abgesetzt wurde. Das ganze weite Becken von Hambato bis Pelileo ist mit diesen Sedimentlagen angefüllt: tief vergraben und überschüttet, wird die Moya durch die propulsive Kraft der Erdstöſse an die Oberfläche emporgedrängt, wo ihre fortschreitende Bewegung oft den Hütten der Eingebornen verderblich geworden ist. ____________________

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Geognostische und physikalische Beobachtungen über die Vulkane des Hochlandes von Quito. Dritte Abhandlung. In: Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1839. Berlin, 1839, S. 245-253, hier S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_geognostisch_1839/10>, abgerufen am 24.11.2024.