Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.zen Morgen über zwischen 5° und 9° R. Beson- zen Morgen über zwiſchen 5° und 9° R. Beſon- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0044" n="44"/> zen Morgen über zwiſchen 5° und 9° R. Beſon-<lb/> ders ſeit dem fürchterlichen landverheerenden Erd-<lb/> beben von 1797 iſt das ganze Klima der Gegend<lb/> merklich kälter geworden, als es zu <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118778390">La Conda-<lb/> mine</persName>'s</hi> Zeiten war. Die mittlere Temperatur,<lb/> die er, doch, wie es ſcheint, nach keinem genau-<lb/> en Journal, auf 13°,7 ſetzte, ſcheint gegenwär-<lb/> tig nur auf 12°, alſo unter der von <placeName>Rom</placeName> zu ſte-<lb/> hen. Der Unterſchied mit den nahen Küſten-<lb/> ländern beträgt hiernach 9°,5 R., und die Wär-<lb/> meabnahme 157<hi rendition="#sup">t</hi> auf 1° R. Auf ähnliche Weiſe<lb/> berechnet, erhält man ſie für <hi rendition="#i"><placeName>St. Fè de Bogota</placeName></hi> 163<hi rendition="#sup">t</hi>,<lb/> für <hi rendition="#i"><placeName>Mexiko</placeName></hi> 160<hi rendition="#sup">t</hi>, für <hi rendition="#i"><placeName>Popayan</placeName></hi> 168<hi rendition="#sup">t</hi>. <placeName>St. Fé de Bo-<lb/> gota</placeName>, die Hauptſtadt des <placeName>Ko<supplied reason="damage">¨</supplied>nigreichs Neu-Granada</placeName>,<lb/> liegt 1356<hi rendition="#sup">t</hi> über dem Meere; mittlere Temperatur<lb/> 13°,2. Die Höhe von <placeName>Mexiko</placeName> nach meinen Beob-<lb/> achtungen iſt 1173<hi rendition="#sup">t</hi>, die mittlere Temperatur 13°,5;<lb/> nördl. Breite 19° 26′ 2″. <placeName>Popayan</placeName>, der Sitz eines<lb/> Biſchofs, liegt in dem anmuthigen <placeName>Thale des Cau-<lb/> cafluſſes</placeName>, am Fuſse zweier Schneebedeckter Vulka-<lb/> ne, <placeName>Sotara</placeName> und <placeName>Puracé</placeName>; Höhe 840<hi rendition="#sup">t</hi>; das Klima<lb/> überaus angenehm; mittlere Temperatur nach<lb/> Doctor <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119212609">Calda</persName>'s</hi> Beobachtungen 16°,5; nördl.<lb/> Breite 2° 24′ 33″;. In allen dieſen Beobachtungen<lb/> zeigt ſich, wie man ſieht, eine bewundernswürdige<lb/> Harmonie. Alle geben die Wärmeabnahme von<lb/> 157 bis 168<hi rendition="#sup">t</hi> auf 1° R., und beweiſen dadurch<lb/> gleichmäſsig den Einfluſs der Erhitzung und der<lb/> ſtrahlenden Wärme groſser Gebirgsebenen. Dieſer<lb/> Einfluſs erklärt, warum man in der <placeName>Andeskette</placeName><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0044]
zen Morgen über zwiſchen 5° und 9° R. Beſon-
ders ſeit dem fürchterlichen landverheerenden Erd-
beben von 1797 iſt das ganze Klima der Gegend
merklich kälter geworden, als es zu La Conda-
mine's Zeiten war. Die mittlere Temperatur,
die er, doch, wie es ſcheint, nach keinem genau-
en Journal, auf 13°,7 ſetzte, ſcheint gegenwär-
tig nur auf 12°, alſo unter der von Rom zu ſte-
hen. Der Unterſchied mit den nahen Küſten-
ländern beträgt hiernach 9°,5 R., und die Wär-
meabnahme 157t auf 1° R. Auf ähnliche Weiſe
berechnet, erhält man ſie für St. Fè de Bogota 163t,
für Mexiko 160t, für Popayan 168t. St. Fé de Bo-
gota, die Hauptſtadt des Ko¨nigreichs Neu-Granada,
liegt 1356t über dem Meere; mittlere Temperatur
13°,2. Die Höhe von Mexiko nach meinen Beob-
achtungen iſt 1173t, die mittlere Temperatur 13°,5;
nördl. Breite 19° 26′ 2″. Popayan, der Sitz eines
Biſchofs, liegt in dem anmuthigen Thale des Cau-
cafluſſes, am Fuſse zweier Schneebedeckter Vulka-
ne, Sotara und Puracé; Höhe 840t; das Klima
überaus angenehm; mittlere Temperatur nach
Doctor Calda's Beobachtungen 16°,5; nördl.
Breite 2° 24′ 33″;. In allen dieſen Beobachtungen
zeigt ſich, wie man ſieht, eine bewundernswürdige
Harmonie. Alle geben die Wärmeabnahme von
157 bis 168t auf 1° R., und beweiſen dadurch
gleichmäſsig den Einfluſs der Erhitzung und der
ſtrahlenden Wärme groſser Gebirgsebenen. Dieſer
Einfluſs erklärt, warum man in der Andeskette
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