Humboldt, Alexander von: Jagd und Kampf der electrischen Aale mit Pferden. In: Annalen der Physik, 25 (1807), S. 34-43.allen Indianern die Gefahr sehr wohl bekannt ist, Als wir durch jene weit verbreiteten Ebenen Um unsre Versuche mit aller Genauigkeit anstel- C 2
allen Indianern die Gefahr ſehr wohl bekannt iſt, Als wir durch jene weit verbreiteten Ebenen Um unſre Verſuche mit aller Genauigkeit anſtel- C 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="35"/> allen Indianern die Gefahr ſehr wohl bekannt iſt,<lb/> der ſie ſich ausſetzen, wenn ſie in Gewäſſern ſchwim-<lb/> men, in welchen die Zitteraale zahlreich ſind, in-<lb/> dem man ihre ſchädliche Wirkung gewöhnlich eher<lb/> empfindet, als man den Fiſch gewahr wird.</p><lb/> <p>Als wir durch jene weit verbreiteten Ebenen<lb/> der Provinz Caraccas reiſten, um uns zu San Fer-<lb/> nando de Apuré einzuſchiffen, und unſre Fahrt auf<lb/> dem Oronoko zu beginnen, verweilten wir 5 Tage<lb/> lang in der kleinen Stadt <hi rendition="#g">Calobozo</hi>, welche nach<lb/> meinen Beobachtungen unter 8° 56′ 56″ nördlicher<lb/> Breite liegt. Wir wollten uns hier mit den Zitter-<lb/> aalen beſchäftigen, deren es eine unzählbare Menge<lb/> in dieſer Gegend giebt, im Rio Guarico, in den<lb/> Cannos de Raſtro, de Berito, de la Paloma und in<lb/> etlichen funfzig kleinen ſtehenden Gewäſſern. Man<lb/> hat mir verſichert, daſs man unweit <hi rendition="#g">Uritucu</hi> eine<lb/> ehemahls ſehr gangbare Straſse wegen der electri-<lb/> ſchen Fiſche hat aufgeben müſſen; ſie führte durch<lb/> einen Bach, und auf dem Fuhrt durch denſelben<lb/> ertranken jährlich mehrere Mauleſel, die durch die<lb/> Entladungsſchläge der Zitteraale betäubt und ſinn-<lb/> los niedergeworfen wurden.</p><lb/> <p>Um unſre Verſuche mit aller Genauigkeit anſtel-<lb/> len zu können, wünſchten wir, daſs man uns ele-<lb/> ctriſche Aale in das Haus brächte, welches wir in<lb/> Calobozo bewohnten. Unſer Wirth gab ſich alle<lb/> Mühe, um unſer Verlangen zu erfüllen. Es wur-<lb/> den Indianer zu Pferde ausgeſchickt, um in den<lb/> Sümpfen zu fiſchen; todte Zitteraale hätten wir<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0003]
allen Indianern die Gefahr ſehr wohl bekannt iſt,
der ſie ſich ausſetzen, wenn ſie in Gewäſſern ſchwim-
men, in welchen die Zitteraale zahlreich ſind, in-
dem man ihre ſchädliche Wirkung gewöhnlich eher
empfindet, als man den Fiſch gewahr wird.
Als wir durch jene weit verbreiteten Ebenen
der Provinz Caraccas reiſten, um uns zu San Fer-
nando de Apuré einzuſchiffen, und unſre Fahrt auf
dem Oronoko zu beginnen, verweilten wir 5 Tage
lang in der kleinen Stadt Calobozo, welche nach
meinen Beobachtungen unter 8° 56′ 56″ nördlicher
Breite liegt. Wir wollten uns hier mit den Zitter-
aalen beſchäftigen, deren es eine unzählbare Menge
in dieſer Gegend giebt, im Rio Guarico, in den
Cannos de Raſtro, de Berito, de la Paloma und in
etlichen funfzig kleinen ſtehenden Gewäſſern. Man
hat mir verſichert, daſs man unweit Uritucu eine
ehemahls ſehr gangbare Straſse wegen der electri-
ſchen Fiſche hat aufgeben müſſen; ſie führte durch
einen Bach, und auf dem Fuhrt durch denſelben
ertranken jährlich mehrere Mauleſel, die durch die
Entladungsſchläge der Zitteraale betäubt und ſinn-
los niedergeworfen wurden.
Um unſre Verſuche mit aller Genauigkeit anſtel-
len zu können, wünſchten wir, daſs man uns ele-
ctriſche Aale in das Haus brächte, welches wir in
Calobozo bewohnten. Unſer Wirth gab ſich alle
Mühe, um unſer Verlangen zu erfüllen. Es wur-
den Indianer zu Pferde ausgeſchickt, um in den
Sümpfen zu fiſchen; todte Zitteraale hätten wir
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