Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 4. Stuttgart u. a., 1858.übergegangenen sinnreichen Apparate der Drehwage. Es ist von den drei Arten der Bestimmung der Dichtigkeit unseres Planeten (durch Bergnähe, Höhe einer Bergebene und Drehwage) in dem Naturgemälde (Kosmos Bd. I. S. 176-178 und 424 Anm. 6) so umständlich gehandelt worden, daß nur noch die in Reich's neuer Abhandlung27 enthaltenen, in den Jahren 1847 und 1850 von diesem unermüdlichen Forscher angestellten Versuche hier erwähnt werden müssen. Das Ganze kann nach dem gegenwärtigen Stande unseres Wissens folgendermaßen zusammengestellt werden: Shehallien (nach dem Mittel des von Playfair gefundenen Max. 4,867 und Min. 4,559) .. 4,713 Mont Cenis, Beob. von Carlini mit der Correction von Giulio ........... 4,950 Drehwage: Das Mittel der beiden letzten Resultate giebt für die Dichtigkeit der Erde 5,62 (die des Wassers = 1 gesetzt): also viel mehr als die dichtesten feinkörnigen Basalte (nach Leonhard's zahlreichen Versuchen 2,95-3,67), mehr als Magneteisenerz (4,9-5,2), um weniges geringer als gediegen Arsen von Marienberg oder Joachimsthal. Wir haben bereits oben (Kosmos Bd. I. S. 177) bemerkt, daß bei der großen Verbreitung von Flöz-, Tertiär-Formationen und aufgeschwemmten Schichten, welche den uns sichtbaren, continentalen Theil der Erdoberfläche bilden (die plutonischen und vulkanischen Erhebungen erfüllen inselförmig überaus übergegangenen sinnreichen Apparate der Drehwage. Es ist von den drei Arten der Bestimmung der Dichtigkeit unseres Planeten (durch Bergnähe, Höhe einer Bergebene und Drehwage) in dem Naturgemälde (Kosmos Bd. I. S. 176–178 und 424 Anm. 6) so umständlich gehandelt worden, daß nur noch die in Reich's neuer Abhandlung27 enthaltenen, in den Jahren 1847 und 1850 von diesem unermüdlichen Forscher angestellten Versuche hier erwähnt werden müssen. Das Ganze kann nach dem gegenwärtigen Stande unseres Wissens folgendermaßen zusammengestellt werden: Shehallien (nach dem Mittel des von Playfair gefundenen Max. 4,867 und Min. 4,559) .. 4,713 Mont Cenis, Beob. von Carlini mit der Correction von Giulio ........... 4,950 Drehwage: Das Mittel der beiden letzten Resultate giebt für die Dichtigkeit der Erde 5,62 (die des Wassers = 1 gesetzt): also viel mehr als die dichtesten feinkörnigen Basalte (nach Leonhard's zahlreichen Versuchen 2,95–3,67), mehr als Magneteisenerz (4,9–5,2), um weniges geringer als gediegen Arsen von Marienberg oder Joachimsthal. Wir haben bereits oben (Kosmos Bd. I. S. 177) bemerkt, daß bei der großen Verbreitung von Flöz-, Tertiär-Formationen und aufgeschwemmten Schichten, welche den uns sichtbaren, continentalen Theil der Erdoberfläche bilden (die plutonischen und vulkanischen Erhebungen erfüllen inselförmig überaus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0037" n="32"/> übergegangenen sinnreichen Apparate der <hi rendition="#g">Drehwage.</hi> Es ist von den drei Arten der Bestimmung der Dichtigkeit unseres Planeten (durch Bergnähe, Höhe einer Bergebene und Drehwage) in dem Naturgemälde <hi rendition="#g">(Kosmos</hi> Bd. I. S. 176–178 und 424 Anm. 6) so umständlich gehandelt worden, daß nur noch die in Reich's neuer Abhandlung<note xml:id="ftn27" next="#ftn27-text" place="end" n="27"/> enthaltenen, in den Jahren 1847 und 1850 von diesem unermüdlichen Forscher angestellten Versuche hier erwähnt werden müssen. Das Ganze kann nach dem gegenwärtigen Stande unseres Wissens folgendermaßen zusammengestellt werden:</p> <p><hi rendition="#b">Shehallien</hi> (nach dem Mittel des von Playfair gefundenen Max. 4,867 und Min. 4,559) .. 4,713</p> <p><hi rendition="#b">Mont Cenis,</hi> Beob. von Carlini mit der Correction von Giulio ........... 4,950</p> <p><hi rendition="#b">Drehwage:</hi><lb/><hi rendition="#g">Cavendish</hi> nach Baily's Berechnung ... 5,448<lb/><hi rendition="#g">Reich</hi> 1838 ........... 5,440<lb/><hi rendition="#g">Baily</hi> 1842 ........... 5,660<lb/><hi rendition="#g">Reich</hi> 1847–1850 ........ 5,577</p> <p>Das Mittel der beiden letzten Resultate giebt für die Dichtigkeit der Erde 5,62 (die des Wassers = 1 gesetzt): also viel mehr als die dichtesten feinkörnigen <hi rendition="#g">Basalte</hi> (nach Leonhard's zahlreichen Versuchen 2,95–3,67), mehr als <hi rendition="#g">Magneteisenerz</hi> (4,9–5,2), um weniges geringer als <hi rendition="#g">gediegen Arsen</hi> von Marienberg oder Joachimsthal. Wir haben bereits oben <hi rendition="#g">(Kosmos</hi> Bd. I. S. 177) bemerkt, daß bei der großen Verbreitung von Flöz-, Tertiär-Formationen und aufgeschwemmten Schichten, welche den uns sichtbaren, continentalen Theil der Erdoberfläche bilden (die plutonischen und vulkanischen <hi rendition="#g">Erhebungen</hi> erfüllen inselförmig überaus </p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0037]
übergegangenen sinnreichen Apparate der Drehwage. Es ist von den drei Arten der Bestimmung der Dichtigkeit unseres Planeten (durch Bergnähe, Höhe einer Bergebene und Drehwage) in dem Naturgemälde (Kosmos Bd. I. S. 176–178 und 424 Anm. 6) so umständlich gehandelt worden, daß nur noch die in Reich's neuer Abhandlung
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enthaltenen, in den Jahren 1847 und 1850 von diesem unermüdlichen Forscher angestellten Versuche hier erwähnt werden müssen. Das Ganze kann nach dem gegenwärtigen Stande unseres Wissens folgendermaßen zusammengestellt werden:
Shehallien (nach dem Mittel des von Playfair gefundenen Max. 4,867 und Min. 4,559) .. 4,713
Mont Cenis, Beob. von Carlini mit der Correction von Giulio ........... 4,950
Drehwage:
Cavendish nach Baily's Berechnung ... 5,448
Reich 1838 ........... 5,440
Baily 1842 ........... 5,660
Reich 1847–1850 ........ 5,577
Das Mittel der beiden letzten Resultate giebt für die Dichtigkeit der Erde 5,62 (die des Wassers = 1 gesetzt): also viel mehr als die dichtesten feinkörnigen Basalte (nach Leonhard's zahlreichen Versuchen 2,95–3,67), mehr als Magneteisenerz (4,9–5,2), um weniges geringer als gediegen Arsen von Marienberg oder Joachimsthal. Wir haben bereits oben (Kosmos Bd. I. S. 177) bemerkt, daß bei der großen Verbreitung von Flöz-, Tertiär-Formationen und aufgeschwemmten Schichten, welche den uns sichtbaren, continentalen Theil der Erdoberfläche bilden (die plutonischen und vulkanischen Erhebungen erfüllen inselförmig überaus
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