Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Ueber den Manati des Orinoko. In: Archiv für Naturgeschichte, 4 Jg., Bd. 1 (1838), S. 1-18, [397], [399].

Bild:
<< vorherige Seite
Die Länge des Humerus7"
Vorderarmknochen6",
die ganze Hand7",
die Handwurzel1",
Mittelhand3" 5'''
erste Phalanx2"am längsten oder Mit-
telfinger gemessen.
zweite Phalanx1"
dritte Phalanx- 0,7'''

Die dritte Phalanx hat unläugbar ein Rudiment eines Nagels5).
Der Daumen ist sehr klein, misst von der Handwurzel ab 4".
Viele Ligamente gehen von einer Phalanx zur andern, denn
die Phalangen beugen sich nicht.

Im Ganzen findet sich nur wenig Muskelfleisch, das meiste
am Rücken und gegen den Schwanz hin. Die Haut, mit Ein-
schluss des Fettes, zeigt eine Dicke von 13/4".

Wir fanden 50 Wirbel6), nämlich:

7 sehr kleine Halswirbel,
40 Rücken- und Kreuzwirbel mit Apophysen, und
3 Schwanzwirbel ohne Apophysen.
26 sehr breite Rippen.

Das Fleisch ist vortrefflich und gleicht sehr dem Schin-

5) In seiner Reise (Voyag. etc. VI. p. 235.) hat sich Hr. v. Hum-
boldt
noch bestimmter über die Nägel ausgedrückt: Nous n'avons
pas trouve des vestiges d'ongles sur la face exterieure et le bord des
nageoires, qui sont entierement lisses; mais de petits rudimens d'ong-
les paroissoient a la troisieme phalange, lorsqu'on ote la peau des
nageoires
. In einer Randnote zu diesem Manuscripte unterscheidet
der Hr. Verf. den Manati des Orinoko durch die schwächere Behaa-
rung und den Mangel äusserer Nägel vom Manatus australis.
Herausgeber.
6) Die Wirbelzahl scheint variabel. Daubenton giebt 6
Hals-, 16 Rücken- und 28 Kreuz- und Schwanzwirbel, also ebenfalls
50 an; Cuvier 6 Hals-, 16 Rücken- und 24 Kreuz- und Schwanzwir-
bel, im Ganzen also 46. E. Home zählt 7 Hals-, 17 Rücken- und
24 Schwanzwirbel, also 48. Die Zahl der Rippenpaare ist nach Dauben-
ton
und Cuvier 16, nach Home 17, nach Robert beim Manatus
senegalensis
16; daher ich fast vermuthen möchte, dass die bedeu-
tende Abweichung in Hrn. v. Humboldts Angabe auf einem Schreib-
fehler beruhe und statt 16 hier 26 verschrieben sei.
Herausgeber.
Die Länge des Humerus7″
Vorderarmknochen6″,
die ganze Hand7″,
die Handwurzel1″,
Mittelhand3″ 5‴
erste Phalanx2″am längsten oder Mit-
telfinger gemessen.
zweite Phalanx1″
dritte Phalanx– 0,7‴

Die dritte Phalanx hat unläugbar ein Rudiment eines Nagels5).
Der Daumen ist sehr klein, miſst von der Handwurzel ab 4″.
Viele Ligamente gehen von einer Phalanx zur andern, denn
die Phalangen beugen sich nicht.

Im Ganzen findet sich nur wenig Muskelfleisch, das meiste
am Rücken und gegen den Schwanz hin. Die Haut, mit Ein-
schluſs des Fettes, zeigt eine Dicke von 1¾″.

Wir fanden 50 Wirbel6), nämlich:

7 sehr kleine Halswirbel,
40 Rücken- und Kreuzwirbel mit Apophysen, und
3 Schwanzwirbel ohne Apophysen.
26 sehr breite Rippen.

Das Fleisch ist vortrefflich und gleicht sehr dem Schin-

5) In seiner Reise (Voyag. etc. VI. p. 235.) hat sich Hr. v. Hum-
boldt
noch bestimmter über die Nägel ausgedrückt: Nous n'avons
pas trouvé des vestiges d'ongles sur la face extérieure et le bord des
nageoires, qui sont entièrement lisses; mais de petits rudimens d'ong-
les paroissoient à la troisième phalange, lorsqu'on ôte la peau des
nageoires
. In einer Randnote zu diesem Manuscripte unterscheidet
der Hr. Verf. den Manati des Orinoko durch die schwächere Behaa-
rung und den Mangel äuſserer Nägel vom Manatus australis.
Herausgeber.
6) Die Wirbelzahl scheint variabel. Daubenton giebt 6
Hals-, 16 Rücken- und 28 Kreuz- und Schwanzwirbel, also ebenfalls
50 an; Cuvier 6 Hals-, 16 Rücken- und 24 Kreuz- und Schwanzwir-
bel, im Ganzen also 46. E. Home zählt 7 Hals-, 17 Rücken- und
24 Schwanzwirbel, also 48. Die Zahl der Rippenpaare ist nach Dauben-
ton
und Cuvier 16, nach Home 17, nach Robert beim Manatus
senegalensis
16; daher ich fast vermuthen möchte, daſs die bedeu-
tende Abweichung in Hrn. v. Humboldts Angabe auf einem Schreib-
fehler beruhe und statt 16 hier 26 verschrieben sei.
Herausgeber.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0009" n="8"/>
        <table>
          <row>
            <cell>Die Länge des Humerus</cell>
            <cell>7&#x2033;</cell>
          </row>
          <row>
            <cell>Vorderarmknochen</cell>
            <cell>6&#x2033;,</cell>
          </row>
          <row>
            <cell>die ganze Hand</cell>
            <cell>7&#x2033;,</cell>
          </row>
          <row>
            <cell>die Handwurzel</cell>
            <cell>1&#x2033;,</cell>
          </row>
          <row>
            <cell>Mittelhand</cell>
            <cell>3&#x2033; 5&#x2034;</cell>
          </row>
          <row>
            <cell>erste Phalanx</cell>
            <cell>2&#x2033;</cell>
            <cell rendition="#leftBraced" rows="3">am längsten oder Mit-<lb/>
telfinger gemessen.</cell>
          </row>
          <row>
            <cell>zweite Phalanx</cell>
            <cell>1&#x2033;</cell>
          </row>
          <row>
            <cell>dritte Phalanx</cell>
            <cell>&#x2013; 0,7&#x2034;</cell>
          </row>
        </table><lb/>
        <p>Die dritte Phalanx hat unläugbar ein Rudiment eines Nagels<note place="foot" n="5)">In seiner Reise (<hi rendition="#i">Voyag. etc. VI. p. 235.</hi>) hat sich <hi rendition="#g">Hr. v. Hum-<lb/>
boldt</hi> noch bestimmter über die Nägel ausgedrückt: <hi rendition="#i">Nous n'avons<lb/>
pas trouvé des vestiges d'ongles sur la face extérieure et le bord des<lb/>
nageoires, qui sont entièrement lisses; mais de petits rudimens d'ong-<lb/>
les paroissoient à la troisième phalange, lorsqu'on ôte la peau des<lb/>
nageoires</hi>. In einer Randnote zu diesem Manuscripte unterscheidet<lb/>
der Hr. Verf. den Manati des Orinoko durch die schwächere Behaa-<lb/>
rung und den Mangel äu&#x017F;serer Nägel vom <hi rendition="#i">Manatus australis</hi>.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Herausgeber.</hi></hi></note>.<lb/>
Der Daumen ist sehr klein, mi&#x017F;st von der Handwurzel ab 4&#x2033;.<lb/>
Viele Ligamente gehen von einer Phalanx zur andern, denn<lb/>
die Phalangen beugen sich nicht.</p><lb/>
        <p>Im Ganzen findet sich nur wenig Muskelfleisch, das meiste<lb/>
am Rücken und gegen den Schwanz hin. Die Haut, mit Ein-<lb/>
schlu&#x017F;s des Fettes, zeigt eine Dicke von 1¾&#x2033;.</p><lb/>
        <p>Wir fanden 50 Wirbel<note place="foot" n="6)">Die Wirbelzahl scheint variabel. <hi rendition="#g">Daubenton</hi> giebt 6<lb/>
Hals-, 16 Rücken- und 28 Kreuz- und Schwanzwirbel, also ebenfalls<lb/>
50 an; <hi rendition="#g">Cuvier</hi> 6 Hals-, 16 Rücken- und 24 Kreuz- und Schwanzwir-<lb/>
bel, im Ganzen also 46. <hi rendition="#g">E. Home</hi> zählt 7 Hals-, 17 Rücken- und<lb/>
24 Schwanzwirbel, also 48. Die Zahl der Rippenpaare ist nach <hi rendition="#g">Dauben-<lb/>
ton</hi> und <hi rendition="#g">Cuvier</hi> 16, nach <hi rendition="#g">Home</hi> 17, nach <hi rendition="#g">Robert</hi> beim <hi rendition="#i">Manatus<lb/>
senegalensis</hi> 16; daher ich fast vermuthen möchte, da&#x017F;s die bedeu-<lb/>
tende Abweichung in Hrn. <hi rendition="#g">v. Humboldts</hi> Angabe auf einem Schreib-<lb/>
fehler beruhe und statt 16 hier 26 verschrieben sei.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Herausgeber.</hi></hi></note>, nämlich:<lb/><list><item>7 sehr kleine Halswirbel,</item><lb/><item>40 Rücken- und Kreuzwirbel mit Apophysen, und</item><lb/><item>3 Schwanzwirbel ohne Apophysen.</item><lb/><item>26 sehr breite Rippen.</item></list></p><lb/>
        <p>Das Fleisch ist vortrefflich und gleicht sehr dem Schin-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0009] Die Länge des Humerus 7″ Vorderarmknochen 6″, die ganze Hand 7″, die Handwurzel 1″, Mittelhand 3″ 5‴ erste Phalanx 2″ am längsten oder Mit- telfinger gemessen. zweite Phalanx 1″ dritte Phalanx – 0,7‴ Die dritte Phalanx hat unläugbar ein Rudiment eines Nagels 5). Der Daumen ist sehr klein, miſst von der Handwurzel ab 4″. Viele Ligamente gehen von einer Phalanx zur andern, denn die Phalangen beugen sich nicht. Im Ganzen findet sich nur wenig Muskelfleisch, das meiste am Rücken und gegen den Schwanz hin. Die Haut, mit Ein- schluſs des Fettes, zeigt eine Dicke von 1¾″. Wir fanden 50 Wirbel 6), nämlich: 7 sehr kleine Halswirbel, 40 Rücken- und Kreuzwirbel mit Apophysen, und 3 Schwanzwirbel ohne Apophysen. 26 sehr breite Rippen. Das Fleisch ist vortrefflich und gleicht sehr dem Schin- 5) In seiner Reise (Voyag. etc. VI. p. 235.) hat sich Hr. v. Hum- boldt noch bestimmter über die Nägel ausgedrückt: Nous n'avons pas trouvé des vestiges d'ongles sur la face extérieure et le bord des nageoires, qui sont entièrement lisses; mais de petits rudimens d'ong- les paroissoient à la troisième phalange, lorsqu'on ôte la peau des nageoires. In einer Randnote zu diesem Manuscripte unterscheidet der Hr. Verf. den Manati des Orinoko durch die schwächere Behaa- rung und den Mangel äuſserer Nägel vom Manatus australis. Herausgeber. 6) Die Wirbelzahl scheint variabel. Daubenton giebt 6 Hals-, 16 Rücken- und 28 Kreuz- und Schwanzwirbel, also ebenfalls 50 an; Cuvier 6 Hals-, 16 Rücken- und 24 Kreuz- und Schwanzwir- bel, im Ganzen also 46. E. Home zählt 7 Hals-, 17 Rücken- und 24 Schwanzwirbel, also 48. Die Zahl der Rippenpaare ist nach Dauben- ton und Cuvier 16, nach Home 17, nach Robert beim Manatus senegalensis 16; daher ich fast vermuthen möchte, daſs die bedeu- tende Abweichung in Hrn. v. Humboldts Angabe auf einem Schreib- fehler beruhe und statt 16 hier 26 verschrieben sei. Herausgeber.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_manati_1838
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_manati_1838/9
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber den Manati des Orinoko. In: Archiv für Naturgeschichte, 4 Jg., Bd. 1 (1838), S. 1-18, [397], [399], S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_manati_1838/9>, abgerufen am 03.12.2024.