Humboldt, Alexander von: Ueber Meeresströmungen im allgemeinen; und über die kalte peruanische Strömung der Südsee, im Gegensatze zu dem warmen Golf- oder Florida-Strome. [Druck vorgesehen für: Kleinere Schriften von Alexander von Humboldt. Zweiter Band (nicht erschienen).] Korrekturbogen aus dem Schiller Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv in Marbach a. N.: Cotta-Archiv, s. e., [1833-ca. 1855], S. 31-145.stimmung war kaum zu erwarten; und ich bemerke dabei, daß meine Mittelzahlen allein durch Beobachtungen erhalten sind, welche ich in dem Antillen-Meere zwischen der Küste von Paria, den Inseln Santo Domingo und Jamaica, dem mexicanischen Vorgebirge Catoche und dem Rio Sinu selbst angestellt und theilweise eingesammelt habe. Der Anfang der Küstenströmung des nördlichen Brasiliens und der Guyana, d. h. die Gegend, wo der süd-atlantische Aequinoctial-Strom gegen den amerikanischen Continent stößt, ist nicht, wie man gewöhnlich sagt, das Cap St. Augustin. Es liegt derselbe ohngefähr einen Grad südlicher: bei Porto de Barra grande, nach Roussin's und Givry's Karte von 1826 in lat. 9° 2', nördlich von Porto Francez. Sabine fand vom Cap San Roque bis Trinidad: erst 25°,5; dann unter dem Aequator 26°,2; in lat. 3° und 5° N, wo das gegen NO ausströmende Wasser des Amazonenflusses am weitesten vordringt, 27°,2 bis 28°,8; und längs den Küsten von Cayenne, Paramaribo, Demerary, den Mündungen des Orinoco 22°,7 und 28°,2: alles im Monat August.1 Die wärmsten Gegenden des antillischen Meeres, in den Grenzen, welche ich demselben oben bestimmt habe, liegen: 1) nördlich von Guadeloupe: zwischen dieser Insel, St. Christoph, Antigua und der Barbade; 2) in dem tiefen Busen zwischen Veragua, Panama, den Mündungen des Atrato und Rio Sinu, welche ich in einer sehr stürmischen Jahreszeitbesuchte. Dort ist die mittlere Jahres-Temperatur des Meeres 26°,8 und 27°,7. Die kältere Zone 1 Sabine's zahlreiche Beobachtungen, auf eine der großen Atlas-Karten von Rennell getragen; und Pendulum Experiments p. 438. Von der Insel Trinidad bis Kingston auf Jamaica fand Sabine immerfort 83° F. (28°,2 C.): also eine ohngefähr um 11/2 Grad größere Meereswärme als die mittlere Temperatur dieses Theils des Antillen-Meeres.
stimmung war kaum zu erwarten; und ich bemerke dabei, daß meine Mittelzahlen allein durch Beobachtungen erhalten sind, welche ich in dem Antillen-Meere zwischen der Küste von Paria, den Inseln Santo Domingo und Jamaica, dem mexicanischen Vorgebirge Catoche und dem Rio Sinu selbst angestellt und theilweise eingesammelt habe. Der Anfang der Küstenströmung des nördlichen Brasiliens und der Guyana, d. h. die Gegend, wo der süd-atlantische Aequinoctial-Strom gegen den amerikanischen Continent stößt, ist nicht, wie man gewöhnlich sagt, das Cap St. Augustin. Es liegt derselbe ohngefähr einen Grad südlicher: bei Porto de Barra grande, nach Roussin's und Givry's Karte von 1826 in lat. 9° 2′, nördlich von Porto Francez. Sabine fand vom Cap San Roque bis Trinidad: erst 25°,5; dann unter dem Aequator 26°,2; in lat. 3° und 5° N, wo das gegen NO ausströmende Wasser des Amazonenflusses am weitesten vordringt, 27°,2 bis 28°,8; und längs den Küsten von Cayenne, Paramaribo, Demerary, den Mündungen des Orinoco 22°,7 und 28°,2: alles im Monat August.1 Die wärmsten Gegenden des antillischen Meeres, in den Grenzen, welche ich demselben oben bestimmt habe, liegen: 1) nördlich von Guadeloupe: zwischen dieser Insel, St. Christoph, Antigua und der Barbade; 2) in dem tiefen Busen zwischen Veragua, Panama, den Mündungen des Atrato und Rio Sinu, welche ich in einer sehr stürmischen Jahreszeitbesuchte. Dort ist die mittlere Jahres-Temperatur des Meeres 26°,8 und 27°,7. Die kältere Zone 1 Sabine's zahlreiche Beobachtungen, auf eine der großen Atlas-Karten von Rennell getragen; und Pendulum Experiments p. 438. Von der Insel Trinidad bis Kingston auf Jamaica fand Sabine immerfort 83° F. (28°,2 C.): also eine ohngefähr um 1½ Grad größere Meereswärme als die mittlere Temperatur dieses Theils des Antillen-Meeres.
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stimmung war kaum zu erwarten; und ich bemerke dabei, daß meine Mittelzahlen allein durch Beobachtungen erhalten sind, welche ich in dem Antillen-Meere zwischen der Küste von Paria, den Inseln Santo Domingo und Jamaica, dem mexicanischen Vorgebirge Catoche und dem Rio Sinu selbst angestellt und theilweise eingesammelt habe.
Der Anfang der Küstenströmung des nördlichen Brasiliens und der Guyana, d. h. die Gegend, wo der süd-atlantische Aequinoctial-Strom gegen den amerikanischen Continent stößt, ist nicht, wie man gewöhnlich sagt, das Cap St. Augustin. Es liegt derselbe ohngefähr einen Grad südlicher: bei Porto de Barra grande, nach Roussin's und Givry's Karte von 1826 in lat. 9° 2′, nördlich von Porto Francez. Sabine fand vom Cap San Roque bis Trinidad: erst 25°,5; dann unter dem Aequator 26°,2; in lat. 3° und 5° N, wo das gegen NO ausströmende Wasser des Amazonenflusses am weitesten vordringt, 27°,2 bis 28°,8; und längs den Küsten von Cayenne, Paramaribo, Demerary, den Mündungen des Orinoco 22°,7 und 28°,2: alles im Monat August. 1 Die wärmsten Gegenden des antillischen Meeres, in den Grenzen, welche ich demselben oben bestimmt habe, liegen: 1) nördlich von Guadeloupe: zwischen dieser Insel, St. Christoph, Antigua und der Barbade; 2) in dem tiefen Busen zwischen Veragua, Panama, den Mündungen des Atrato und Rio Sinu, welche ich in einer sehr stürmischen Jahreszeitbesuchte. Dort ist die mittlere Jahres-Temperatur des Meeres 26°,8 und 27°,7. Die kältere Zone
1 Sabine's zahlreiche Beobachtungen, auf eine der großen Atlas-Karten von Rennell getragen; und Pendulum Experiments p. 438. Von der Insel Trinidad bis Kingston auf Jamaica fand Sabine immerfort 83° F. (28°,2 C.): also eine ohngefähr um 1½ Grad größere Meereswärme als die mittlere Temperatur dieses Theils des Antillen-Meeres.
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