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Humboldt, Alexander von: Ueber Meeresströmungen im allgemeinen; und über die kalte peruanische Strömung der Südsee, im Gegensatze zu dem warmen Golf- oder Florida-Strome. [Druck vorgesehen für: Kleinere Schriften von Alexander von Humboldt. Zweiter Band (nicht erschienen).] Korrekturbogen aus dem Schiller Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv in Marbach a. N.: Cotta-Archiv, s. e., [1833-ca. 1855], S. 31-145.

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Eine Flasche, welche der Capitän Parry, als er den Hecla befehligte, am 13 October 1820 in lat. 56° 36', long. 28° 5' auswarf, wurde (gewiß weil sie in den nordöstlichen Zweig des Golfstroms gelangte) am 7 März 1821 an der Südküste von Island, bei Sonderamt, aufgefangen. Diese Erscheinung hat sich seitdem mehrmals wiederholt, wie die mühevolle und genaue Arbeit von Dauffy über die Ankunfts-Orte von 97 zur Prüfung der Strömungen ausgeworfenen Flaschen beweist.

Den Färöern geben die warmen Golfwasser ein Klima, in welchem die Mittel-Temperatur des Winters in Thorshavn (lat. 62° 2'), aus zwei- und fünfjährigen Beobachtungen geschlossen, um 2°,3 wärmer als zu Paris ist, das 25 Breitengrade südlicher liegt.1 Keine der inneren Seen und Lachen gefrieren bei der Milde dieses Winter-Klima's. Die Temperatur des Meeres war auf den Färöern im Mai 8°,7; etwas westlicher, in der Mitte des warmen Stromes, 9°,3 und außerhalb2 desselben nur 5°,8.

Der Bogen ist fehlerlos
und kann ohne weiteres
abgezogen werden
[B]

1 Um die so wundersame Krümmung der convexen Scheitel der Isothermen von Faroe zu charakterisiren, stelle ich hier folgende Elemente der Vergleichung zusammen:
Mittel-Temperatur:
des Wintersdes Jahres
Thorshavn5°,6 C.7°,5 C.
London3,19,1
Paris3,310,8
Montpellier5,813,6
Bordeaux6,113,1
Mailand2,212,7
Berlin0,59,0

2 Sartorius von Waltershausen, Island S. 33. In einer sehr interessanten Arbeit, welche der Geograph Aug. Petermann über die eisfreien Regionen der nördlichsten Meere veröffentlicht hat, giebt er die Mittel-Temperaturen des Oceans an den von dem Golfstrom berührten Punkten folgendermaßen an: Shetland-Inseln 11°,5 C.; West-Irland 9°,3; Faroe 8°,8; Mageroe 4°,4; Bären-Insel 3°,2.

Eine Flasche, welche der Capitän Parry, als er den Hecla befehligte, am 13 October 1820 in lat. 56° 36′, long. 28° 5′ auswarf, wurde (gewiß weil sie in den nordöstlichen Zweig des Golfstroms gelangte) am 7 März 1821 an der Südküste von Island, bei Sonderamt, aufgefangen. Diese Erscheinung hat sich seitdem mehrmals wiederholt, wie die mühevolle und genaue Arbeit von Dauffy über die Ankunfts-Orte von 97 zur Prüfung der Strömungen ausgeworfenen Flaschen beweist.

Den Färöern geben die warmen Golfwasser ein Klima, in welchem die Mittel-Temperatur des Winters in Thorshavn (lat. 62° 2′), aus zwei- und fünfjährigen Beobachtungen geschlossen, um 2°,3 wärmer als zu Paris ist, das 25 Breitengrade südlicher liegt.1 Keine der inneren Seen und Lachen gefrieren bei der Milde dieses Winter-Klima's. Die Temperatur des Meeres war auf den Färöern im Mai 8°,7; etwas westlicher, in der Mitte des warmen Stromes, 9°,3 und außerhalb2 desselben nur 5°,8.

Der Bogen ist fehlerlos
und kann ohne weiteres
abgezogen werden
[B]

1 Um die so wundersame Krümmung der convexen Scheitel der Isothermen von Faroe zu charakterisiren, stelle ich hier folgende Elemente der Vergleichung zusammen:
Mittel-Temperatur:
des Wintersdes Jahres
Thorshavn5°,6 C.7°,5 C.
London3,19,1
Paris3,310,8
Montpellier5,813,6
Bordeaux6,113,1
Mailand2,212,7
Berlin−0,59,0

2 Sartorius von Waltershausen, Island S. 33. In einer sehr interessanten Arbeit, welche der Geograph Aug. Petermann über die eisfreien Regionen der nördlichsten Meere veröffentlicht hat, giebt er die Mittel-Temperaturen des Oceans an den von dem Golfstrom berührten Punkten folgendermaßen an: Shetland-Inseln 11°,5 C.; West-Irland 9°,3; Faroe 8°,8; Mageroe 4°,4; Bären-Insel 3°,2.
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[129/0099] Eine Flasche, welche der Capitän Parry, als er den Hecla befehligte, am 13 October 1820 in lat. 56° 36′, long. 28° 5′ auswarf, wurde (gewiß weil sie in den nordöstlichen Zweig des Golfstroms gelangte) am 7 März 1821 an der Südküste von Island, bei Sonderamt, aufgefangen. Diese Erscheinung hat sich seitdem mehrmals wiederholt, wie die mühevolle und genaue Arbeit von Dauffy über die Ankunfts-Orte von 97 zur Prüfung der Strömungen ausgeworfenen Flaschen beweist. Den Färöern geben die warmen Golfwasser ein Klima, in welchem die Mittel-Temperatur des Winters in Thorshavn (lat. 62° 2′), aus zwei- und fünfjährigen Beobachtungen geschlossen, um 2°,3 wärmer als zu Paris ist, das 25 Breitengrade südlicher liegt. 1 Keine der inneren Seen und Lachen gefrieren bei der Milde dieses Winter-Klima's. Die Temperatur des Meeres war auf den Färöern im Mai 8°,7; etwas westlicher, in der Mitte des warmen Stromes, 9°,3 und außerhalb 2 desselben nur 5°,8. Der Bogen ist fehlerlos und kann ohne weiteres abgezogen werden B 1 Um die so wundersame Krümmung der convexen Scheitel der Isothermen von Faroe zu charakterisiren, stelle ich hier folgende Elemente der Vergleichung zusammen: Mittel-Temperatur: des Winters des Jahres Thorshavn 5°,6 C. 7°,5 C. London 3,1 9,1 Paris 3,3 10,8 Montpellier 5,8 13,6 Bordeaux 6,1 13,1 Mailand 2,2 12,7 Berlin −0,5 9,0 2 Sartorius von Waltershausen, Island S. 33. In einer sehr interessanten Arbeit, welche der Geograph Aug. Petermann über die eisfreien Regionen der nördlichsten Meere veröffentlicht hat, giebt er die Mittel-Temperaturen des Oceans an den von dem Golfstrom berührten Punkten folgendermaßen an: Shetland-Inseln 11°,5 C.; West-Irland 9°,3; Faroe 8°,8; Mageroe 4°,4; Bären-Insel 3°,2.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber Meeresströmungen im allgemeinen; und über die kalte peruanische Strömung der Südsee, im Gegensatze zu dem warmen Golf- oder Florida-Strome. [Druck vorgesehen für: Kleinere Schriften von Alexander von Humboldt. Zweiter Band (nicht erschienen).] Korrekturbogen aus dem Schiller Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv in Marbach a. N.: Cotta-Archiv, s. e., [1833-ca. 1855], S. 31-145, hier S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_meer_1833/99>, abgerufen am 21.11.2024.