Humboldt, Alexander von: Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen Magnetismus zu erleichtern. In: Annalen der Physik und Chemie, Bd. 15, St. 3, (1829), S. 319-336.Beobachtungen zu Payta*), und denen vom Professor Die Aufstellung des Gambey'schen Instruments in allein ein Fehler in der Reduction mit irriger Annahme der Rich- tung, in welcher die Eintheilung der Scale fortschreitet, ist hier wohl zu vermuthen, denn die Noniustheile, in Millimeter abge- lesen, nehmen zu vom Morgen bis Mittag, und zeigen (wie in Professor Kupffer's Versuchen) daß die Abweichung sich in Mar- mato wie in Kasan von Osten gegen Westen bewegt.
sende (und Herr Boussingault thut es immer) alle Data der Beobachtung mittheilen. *) Connaissance des tems pour 1828, p. 252. **) Kastner's Archiv für Naturlehre. Bd. 12. (1827) p. 280.
In Payta und Kasan ist die Abweichung östlich. Beobachtungen zu Payta*), und denen vom Professor Die Aufstellung des Gambey'schen Instruments in allein ein Fehler in der Reduction mit irriger Annahme der Rich- tung, in welcher die Eintheilung der Scale fortschreitet, ist hier wohl zu vermuthen, denn die Noniustheile, in Millimeter abge- lesen, nehmen zu vom Morgen bis Mittag, und zeigen (wie in Professor Kupffer's Versuchen) daß die Abweichung sich in Mar- mato wie in Kasan von Osten gegen Westen bewegt.
sende (und Herr Boussingault thut es immer) alle Data der Beobachtung mittheilen. *) Connaissance des tems pour 1828, p. 252. **) Kastner's Archiv für Naturlehre. Bd. 12. (1827) p. 280.
In Payta und Kasan ist die Abweichung östlich. <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0014" n="332"/> Beobachtungen zu <hi rendition="#i"><placeName>Payta</placeName></hi><note place="foot" n="*)"><hi rendition="#i">Connaissance des tems pour</hi> 1828, <hi rendition="#i">p</hi>. 252.</note>, und denen vom Professor<lb/><hi rendition="#g"><persName>Kupffer</persName></hi> in <hi rendition="#i"><placeName>Kasan</placeName></hi><note place="foot" n="**)"><hi rendition="#g"><persName>Kastner</persName></hi>'s Archiv für Naturlehre. Bd. 12. (1827) p. 280.<lb/> In <placeName>Payta</placeName> und <placeName>Kasan</placeName> ist die Abweichung östlich.</note> übereinstimmt. Das Nordende<lb/> der Nadel bewegt sich nämlich, und was sehr merkwürdig<lb/> ist, sowohl bei nördlicher als südlicher Declination der<lb/> Sonne, von Osten gegen Westen, während dasselbe Ende,<lb/> südlich vom magnetischen Aequator, von Westen gegen<lb/> Osten geht. <hi rendition="#g"><persName>Boussingault</persName></hi>'s Beobachtungen unter den<lb/> Tropen geben, vom Morgen bis Mittag, den mittleren<lb/> Werth der Amplitudo arcus im August: 4′ 31″ und im<lb/> September 3′ 13″, also drei Mal kleiner als in unseren<lb/> Breiten und bei unserer Entfernung von der Linie ohne<lb/> Abweichung. Gleich den stündlichen Veränderungen des<lb/> Barometers zeigt sich in der magnetischen Periode eine<lb/> solche Regelmäßigkeit unter den Tropen, daß ich für<lb/> jede der drei Decaden des Augusts 4′ 10″, 4′ 47″ und<lb/> 4′ 37″ finde, für die drei Decaden des Septembers<lb/> 3′ 35″, 3′ 40″ und 2′ 23″, also im mittleren Werthe von<lb/> fünf Decaden nur eine Abweichung von einer Minute.<lb/> Einzelne Tage im October gaben (durch Störungen?)<lb/> eine Amplitude von 8 bis 11 Minuten.</p><lb/> <p>Die Aufstellung des <hi rendition="#g"><persName>Gambey</persName></hi>'schen Instruments in<lb/><note xml:id="fn2.1" prev="#fn2" place="foot" n="*)">allein ein Fehler in der Reduction mit irriger Annahme der Rich-<lb/> tung, in welcher die Eintheilung der Scale fortschreitet, ist hier<lb/> wohl zu vermuthen, denn die Noniustheile, in Millimeter abge-<lb/> lesen, nehmen zu vom Morgen bis Mittag, und zeigen (wie in<lb/><choice><abbr>Prof.</abbr><expan>Professor</expan></choice> <hi rendition="#g"><persName>Kupffer</persName></hi>'s Versuchen) daß die Abweichung sich in <placeName>Mar-<lb/> mato</placeName> wie in <placeName>Kasan</placeName> von Osten gegen Westen bewegt.<lb/><table><row><cell cols="3"><hi rendition="#c"><hi rendition="#g"><persName>Boussingault</persName></hi>.</hi></cell><cell rendition="#leftBraced" cols="3"><hi rendition="#c"><hi rendition="#g"><persName>Kupffer</persName></hi>.</hi></cell></row><row><cell>5 Aug.</cell><cell>19 Uhr</cell><cell>20,46 Noniustheile</cell><cell rendition="#leftBraced">7 <choice><abbr>Sept.</abbr><expan>September</expan></choice></cell><cell>20 Uhr</cell><cell>23,51 Noniustheile</cell></row><row><cell><choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>1 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>20,75 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell rendition="#leftBraced"><choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>1 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>24,10 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell></row><row><cell>8 Aug.</cell><cell>19 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>20,49 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell rendition="#leftBraced">9 <choice><abbr>Sept.</abbr><expan>September</expan></choice></cell><cell>20 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>23,77 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell></row><row><cell><choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>1 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>20,82 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell rendition="#leftBraced"><choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>1 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell><cell>24,25 <choice><orig>-</orig><reg>〃</reg></choice></cell></row></table><lb/> Man ersieht aus diesem Beispiele, wie nöthig es ist, daß Rei-<lb/> sende (und <choice><abbr>Hr.</abbr><expan>Herr</expan></choice> <hi rendition="#g"><persName>Boussingault</persName></hi> thut es immer) alle Data der<lb/> Beobachtung mittheilen.</note><lb/></p> </body> </text> </TEI> [332/0014]
Beobachtungen zu Payta *), und denen vom Professor
Kupffer in Kasan **) übereinstimmt. Das Nordende
der Nadel bewegt sich nämlich, und was sehr merkwürdig
ist, sowohl bei nördlicher als südlicher Declination der
Sonne, von Osten gegen Westen, während dasselbe Ende,
südlich vom magnetischen Aequator, von Westen gegen
Osten geht. Boussingault's Beobachtungen unter den
Tropen geben, vom Morgen bis Mittag, den mittleren
Werth der Amplitudo arcus im August: 4′ 31″ und im
September 3′ 13″, also drei Mal kleiner als in unseren
Breiten und bei unserer Entfernung von der Linie ohne
Abweichung. Gleich den stündlichen Veränderungen des
Barometers zeigt sich in der magnetischen Periode eine
solche Regelmäßigkeit unter den Tropen, daß ich für
jede der drei Decaden des Augusts 4′ 10″, 4′ 47″ und
4′ 37″ finde, für die drei Decaden des Septembers
3′ 35″, 3′ 40″ und 2′ 23″, also im mittleren Werthe von
fünf Decaden nur eine Abweichung von einer Minute.
Einzelne Tage im October gaben (durch Störungen?)
eine Amplitude von 8 bis 11 Minuten.
Die Aufstellung des Gambey'schen Instruments in
*)
*) Connaissance des tems pour 1828, p. 252.
**) Kastner's Archiv für Naturlehre. Bd. 12. (1827) p. 280.
In Payta und Kasan ist die Abweichung östlich.
*) allein ein Fehler in der Reduction mit irriger Annahme der Rich-
tung, in welcher die Eintheilung der Scale fortschreitet, ist hier
wohl zu vermuthen, denn die Noniustheile, in Millimeter abge-
lesen, nehmen zu vom Morgen bis Mittag, und zeigen (wie in
Prof. Kupffer's Versuchen) daß die Abweichung sich in Mar-
mato wie in Kasan von Osten gegen Westen bewegt.
Boussingault. Kupffer.
5 Aug. 19 Uhr 20,46 Noniustheile 7 Sept. 20 Uhr 23,51 Noniustheile
- 1 - 20,75 - - 1 - 24,10 -
8 Aug. 19 - 20,49 - 9 Sept. 20 - 23,77 -
- 1 - 20,82 - - 1 - 24,25 -
Man ersieht aus diesem Beispiele, wie nöthig es ist, daß Rei-
sende (und Hr. Boussingault thut es immer) alle Data der
Beobachtung mittheilen.
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