Humboldt, Alexander von: Nachtrag zu Alex. von Humboldts Notizen von seinen physikalischen Beobachtungen in Peru und Mexiko. In: Annalen der Physik, Bd. 18 (1804), S. 118-126.ungeheuern Depot von Obsidianen, welcher hier aus Glimmerschiefer; zwei andere Schwefelgru- ben der Provinz Quito sind beide in primitivem Porphyr, die eine bei Ibarra, westlich von Cuesa- ca, die andere am Vulkane Antisana 4850 Metres über dem Meere. In dem braunen Blei von Zima- pan hat Herr Delrio, Professor der Mineralogie zu Mexiko, ein vom Chromium und dem Ura- nium sehr verschiedenes Metall entdeckt, welches er für ein neues hält, und, weil die Salze dessel- ben im Feuer und in Säuren alle ein schönes Roth annehmen, Erithronium genannt hat. Die Miner enthält in 100 Theilen 80,72 Theile gelben Blei- oxyds, 14,8 Erithronium, und etwas Arsenik und Eisenoxyd." d. H. *) Also wieder ein neues Beispiel meteorischer Ei-
senmassen, denen am Senegal ähnlich, wo sie sich als kleine schwarze Felsen finden. d. H. ungeheuern Depot von Obſidianen, welcher hier aus Glimmerſchiefer; zwei andere Schwefelgru- ben der Provinz Quito ſind beide in primitivem Porphyr, die eine bei Ibarra, weſtlich von Cueſa- ca, die andere am Vulkane Antiſana 4850 Mètres über dem Meere. In dem braunen Blei von Zima- pan hat Herr Delrio, Profeſſor der Mineralogie zu Mexiko, ein vom Chromium und dem Ura- nium ſehr verſchiedenes Metall entdeckt, welches er für ein neues hält, und, weil die Salze deſſel- ben im Feuer und in Säuren alle ein ſchönes Roth annehmen, Erithronium genannt hat. Die Miner enthält in 100 Theilen 80,72 Theile gelben Blei- oxyds, 14,8 Erithronium, und etwas Arſenik und Eiſenoxyd.“ d. H. *) Alſo wieder ein neues Beiſpiel meteoriſcher Ei-
ſenmaſſen, denen am Senegal ähnlich, wo ſie ſich als kleine ſchwarze Felſen finden. d. H. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="122"/> ungeheuern Depot von Obſidianen, welcher hier<lb/> am Fuſse der Porphyrfelſen von <hi rendition="#g">Jacal</hi> zwiſchen<lb/> Moran, Totoapa und dem indianiſchen Dorfe Tulan-<lb/> cingo liegt, einen ganz beſondern Werth für die al-<lb/> ten Bewohner von Anahuac, da ſie ihre ſchneiden-<lb/> den Werkzeuge aus Obſidian machten. Zwar iſt das<lb/> Eiſen in Peru und Mexiko ſehr häufig, wo bei <hi rendition="#g">To-<lb/> luca</hi> und in den nördlichen Provinzen groſse Maſ-<lb/> ſen <hi rendition="#i">gediegenen Eiſens</hi>, den ſibiriſchen und ſüdameri-<lb/> kaniſchen ähnlich, und von eben ſo problemati-<lb/> ſchem Urſprunge als dieſe, auf den Feldern umher<lb/> liegen;<note place="foot" n="*)">Alſo wieder ein neues Beiſpiel meteoriſcher Ei-<lb/> ſenmaſſen, denen am Senegal ähnlich, wo ſie ſich<lb/> als kleine ſchwarze Felſen finden. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#i">d. H.</hi></note> die alten Bewohner dieſer Länder bedien-<lb/> ten ſich deſſelben aber nicht zu ſchneidenden In-<lb/> ſtrumenten, ſondern nur des Kupfers und dreier<lb/><note xml:id="fn1.1" prev="#fn1" place="foot" n="**)">aus Glimmerſchiefer; zwei andere Schwefelgru-<lb/> ben der Provinz Quito ſind beide in primitivem<lb/> Porphyr, die eine bei Ibarra, weſtlich von Cueſa-<lb/> ca, die andere am Vulkane Antiſana 4850 Mètres<lb/> über dem Meere. In dem braunen Blei von Zima-<lb/> pan hat Herr <hi rendition="#g">Delrio</hi>, Profeſſor der Mineralogie<lb/> zu Mexiko, ein vom Chromium und dem Ura-<lb/> nium ſehr verſchiedenes Metall entdeckt, welches<lb/> er für ein neues hält, und, weil die Salze deſſel-<lb/> ben im Feuer und in Säuren alle ein ſchönes Roth<lb/> annehmen, <hi rendition="#i">Erithronium</hi> genannt hat. Die Miner<lb/> enthält in 100 Theilen 80,72 Theile gelben Blei-<lb/> oxyds, 14,8 <hi rendition="#i">Erithronium</hi>, und etwas Arſenik und<lb/> Eiſenoxyd.“ <space dim="horizontal"/><hi rendition="#i">d. H.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0006]
ungeheuern Depot von Obſidianen, welcher hier
am Fuſse der Porphyrfelſen von Jacal zwiſchen
Moran, Totoapa und dem indianiſchen Dorfe Tulan-
cingo liegt, einen ganz beſondern Werth für die al-
ten Bewohner von Anahuac, da ſie ihre ſchneiden-
den Werkzeuge aus Obſidian machten. Zwar iſt das
Eiſen in Peru und Mexiko ſehr häufig, wo bei To-
luca und in den nördlichen Provinzen groſse Maſ-
ſen gediegenen Eiſens, den ſibiriſchen und ſüdameri-
kaniſchen ähnlich, und von eben ſo problemati-
ſchem Urſprunge als dieſe, auf den Feldern umher
liegen; *) die alten Bewohner dieſer Länder bedien-
ten ſich deſſelben aber nicht zu ſchneidenden In-
ſtrumenten, ſondern nur des Kupfers und dreier
**)
*) Alſo wieder ein neues Beiſpiel meteoriſcher Ei-
ſenmaſſen, denen am Senegal ähnlich, wo ſie ſich
als kleine ſchwarze Felſen finden. d. H.
**) aus Glimmerſchiefer; zwei andere Schwefelgru-
ben der Provinz Quito ſind beide in primitivem
Porphyr, die eine bei Ibarra, weſtlich von Cueſa-
ca, die andere am Vulkane Antiſana 4850 Mètres
über dem Meere. In dem braunen Blei von Zima-
pan hat Herr Delrio, Profeſſor der Mineralogie
zu Mexiko, ein vom Chromium und dem Ura-
nium ſehr verſchiedenes Metall entdeckt, welches
er für ein neues hält, und, weil die Salze deſſel-
ben im Feuer und in Säuren alle ein ſchönes Roth
annehmen, Erithronium genannt hat. Die Miner
enthält in 100 Theilen 80,72 Theile gelben Blei-
oxyds, 14,8 Erithronium, und etwas Arſenik und
Eiſenoxyd.“ d. H.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |