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Humboldt, Alexander von; Gilbert, Ludwig Wilhelm: Ankündigung. Reise der Herren Humboldt und Bonpland ins Innere von Amerika. In: Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 100 (1807), S. 14-16.

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Ankündigung.
Reise der Herren Humboldt und Bonpland ins Jn-
nere von Amerika.

Die große Menge von Materialien, welche Herr Alexan-
der von Humboldt und Herr Amatus Bonpland von ihrer
Reise in das Jnnere von Amerika, wahrend der Jahre 1799,
1800, 1801, 1802 und 1803 zurückgebracht haben, und die
Mannichfaltigkeit der Gegenstände, über welche sich ihre Un-
tersuchungen erstreckten, haben dieselben bewogen, ihre Rei-
sebeschreibung in verschiedene Abtheilungen, oder von ein-
ander abgesonderte Sammlungen zu ordnen, deren jede nur
ihre Beobachtungen über einen einzelnen Zweig des Wissens-
werthen enthalten soll, um den Liebhaber in den Stand zu
setzen, sich blos dasjenige kaufen zu dürfen, was ihn ganz
besonders interessirt. Alle diese Schriften zusammen führen
den allgemeinen Titel:
Humboldts und Bonplands Reisen,
und werden im gleichen Format gedruckt werden, mit Aus-
nahme der botanischen Abtheilung und des Atlas, welche für
den Umfang der darzustellenden Zeichnungen einen größern
Raum erfordern. Unabhängig von diesem allgemeinen Titel,
führt jede Abtheilung einen besondern, so wie auch jede ein-
zeln verkauft wird.

Die von den berühmten Reisenden angenommenen Ab-
theilungen sind folgende:

Erste Abtheilung.
Allgemeine Naturkunde und historische Be-
schreibung der Reise, in 5 Bänden in 4.

Der erste Band dieser Abtheilung bildet die Einleitung
in das ganze Werk. Herr von Humboldt hat in derselben,
so zu sagen, alle Phänomene vereinigt, welche die Atmo-
sphäre und der Boden in den Aequinoktialgegenden der Erde
bewirken. Dieses Werk, das Resultat aller Untersuchungen
dieses Gelehrten während der fünf Jahre seiner Reisen auf
beiden Halbkugeln, führt den Titel:

Jdeen zu einer Geographie der Pflanzen,
nebst einem NaturGemählde der Tropen-
länder, gegründet auf Beobachtungen und
Messungen, welche vom 10ten Grad der
[Spaltenumbruch] südlichen Breite bis zum 10ten der nörd-
lichen Breite in den Jahren 1799, 1800,
1801, 1802 und 1803 angestellt wurden.

Ein Kupferstich, im Format von Grandaigle, von
Schönberger nach einer Zeichnung des H. von Humboldt
gestochen und colorirt, stellt den Durchschnitt vom Südmeer,
über die Spitze des Chimborazo, bis nach dem Meer von
Brasilien dar, und zeigt die Progression der Vegetation vom
Jnnern der Erde, das die kryptogamischen Pflanzen verbirgt,
bis zu dem ewigen Schnee an, wo alle Vegetation aufhört.
Man unterscheidet hier die Vegetation der Palmen und der
Scitaminees, des Farnkrautbaums, der Quinquina und der
grasartigen Pflanzen. Der Name jeder Pflanze ist auf der
Höhe beigeschrieben, auf der sie sich nach den genausten Mes-
sungen des Hrn. v. H. befindet. Vierzehn Maasstäbe, auf
beiden Seiten des Gemähldes, enthalten die chemische Zu-
sammensetzung der Luft, ihre Temperatur, ihren hygrosco-
pischen und cyanometrischen Zustand, die elektrischen Phäno-
mene, die horizontale Strahlenbrechung, die Verminderung
der Schwerkraft, der Cultur des Bodens, der Höhe, auf
welcher die verschiedenen tropischen Thiere leben, u. s. w.
Dieß ist, ohne Zweifel, das umfassendste naturwissenschaft-
liche Gemählde, das je von einem Theil unsrer Erdkugel zu
entwerfen versucht worden ist. Dieser Band, den man ein-
zeln kaufen kann, wird während des nächsten Monats er-
scheinen.

Die Bände 2, 3, 4 und 5 enthalten die historische Be-
schreibung der Reise, mit den Beobachtungen über den Ein-
fluß des Clima's auf allgemeine Organisation; Betrachtun-
gen über die ältere Cultur dieser Gegenden, und den Ursprung
ihrer Bewohner; Beobachtungen über die Sitten der Völker,
ihre intellektuelle Cultur, ihren Zustand, als Menschen,
welche nach Glückseligkeit streben; ihre Alterthümer, ihren
Handel und ihre politische Oekonomie. Beigefügt werden
drei Bände Atlas in Folio.

1) Der erste Band des Atlas enthält den pittoresken
und alterthumswissenschaftlichen Theil desselben in 42 Platten.
Beinah alle diese Zeichnungen wurden auf Ort und Stelle
von Hrn. v. Humboldt entworfen, und in Europa von den
ersten Künstlern retouchiert und gestochen, unter denen wir
nur die Namen: Gmelin, Koch, Schick, Reinhard,
Pinelli, Barboni, Morelli
und Roncalli in
Rom, Thibaud, Turpin, Massard, Vater und
Sohn, Bouquet, Cloquet in Paris und Duttenho-
fer
in Stuttgardt anführen wollen. Die meisten Kupfer
sind mit dem Grabstichel, einige in Aquatinta-Manier, ge-
arbeitet; andere, welche mexikanische Kostüms und Arabesken
enthalten, sind illuminirt; eine Ansicht des Chimborazo wird
mit Farben abgedruckt werden, und so eines der prächtigsten
Gemählde von dieser Gattung von Landschaftsmahlerei dar-
stellen. Unter den Gegenständen, welche die Kupfer ent-
halten, führen wir, ausser dem eben genannten, nur noch
folgende an: Statue einer Priesterin; eine mexikanische An-
tiquität; ein kolossales, mexikanisches Jdol; Ansicht des Kra-
ters vom Pik von Teneriffa; eine Stufe der Pyramide von
Papantla; Ansicht des Vulkans von Cayambe; der Garten
der Jncas; Ansichten der Thäler von Quindiu; die Luft-
vulkane von Turbaco; Plan des Pallasts von Mitla; die
Pyramide von Cholula; das Bildniß der Sonne in den Fel-
sen der Jncas; der Wasserfall von Tequendama; der von
Regla über die Basaltsäulen; die Ansicht der Schneegebirge
von Chimborazo, Popocatepec und Cotopari; die des Piks
von Orizava, von Corazon und Jlinissa; das hieroglyphische
Gemählde von der Reise der Tultequen; Ansicht der Eru-
ption des Vulkans von Jorulo; ein Nachtlager auf dem

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Ankündigung.
Reiſe der Herren Humboldt und Bonpland ins Jn-
nere von Amerika.

Die große Menge von Materialien, welche Herr Alexan-
der von Humboldt und Herr Amatus Bonpland von ihrer
Reiſe in das Jnnere von Amerika, wahrend der Jahre 1799,
1800, 1801, 1802 und 1803 zurückgebracht haben, und die
Mannichfaltigkeit der Gegenſtände, über welche ſich ihre Un-
terſuchungen erſtreckten, haben dieſelben bewogen, ihre Rei-
ſebeſchreibung in verſchiedene Abtheilungen, oder von ein-
ander abgeſonderte Sammlungen zu ordnen, deren jede nur
ihre Beobachtungen über einen einzelnen Zweig des Wiſſens-
werthen enthalten ſoll, um den Liebhaber in den Stand zu
ſetzen, ſich blos dasjenige kaufen zu dürfen, was ihn ganz
beſonders intereſſirt. Alle dieſe Schriften zuſammen führen
den allgemeinen Titel:
Humboldts und Bonplands Reiſen,
und werden im gleichen Format gedruckt werden, mit Aus-
nahme der botaniſchen Abtheilung und des Atlas, welche für
den Umfang der darzuſtellenden Zeichnungen einen größern
Raum erfordern. Unabhängig von dieſem allgemeinen Titel,
führt jede Abtheilung einen beſondern, ſo wie auch jede ein-
zeln verkauft wird.

Die von den berühmten Reiſenden angenommenen Ab-
theilungen ſind folgende:

Erſte Abtheilung.
Allgemeine Naturkunde und hiſtoriſche Be-
ſchreibung der Reiſe, in 5 Bänden in 4.

Der erſte Band dieſer Abtheilung bildet die Einleitung
in das ganze Werk. Herr von Humboldt hat in derſelben,
ſo zu ſagen, alle Phänomene vereinigt, welche die Atmo-
ſphäre und der Boden in den Aequinoktialgegenden der Erde
bewirken. Dieſes Werk, das Reſultat aller Unterſuchungen
dieſes Gelehrten während der fünf Jahre ſeiner Reiſen auf
beiden Halbkugeln, führt den Titel:

Jdeen zu einer Geographie der Pflanzen,
nebſt einem NaturGemählde der Tropen-
länder, gegründet auf Beobachtungen und
Meſſungen, welche vom 10ten Grad der
[Spaltenumbruch] ſüdlichen Breite bis zum 10ten der nörd-
lichen Breite in den Jahren 1799, 1800,
1801, 1802 und 1803 angeſtellt wurden.

Ein Kupferſtich, im Format von Grandaigle, von
Schönberger nach einer Zeichnung des H. von Humboldt
geſtochen und colorirt, ſtellt den Durchſchnitt vom Südmeer,
über die Spitze des Chimborazo, bis nach dem Meer von
Braſilien dar, und zeigt die Progreſſion der Vegetation vom
Jnnern der Erde, das die kryptogamiſchen Pflanzen verbirgt,
bis zu dem ewigen Schnee an, wo alle Vegetation aufhört.
Man unterſcheidet hier die Vegetation der Palmen und der
Scitaminées, des Farnkrautbaums, der Quinquina und der
grasartigen Pflanzen. Der Name jeder Pflanze iſt auf der
Höhe beigeſchrieben, auf der ſie ſich nach den genauſten Meſ-
ſungen des Hrn. v. H. befindet. Vierzehn Maasſtäbe, auf
beiden Seiten des Gemähldes, enthalten die chemiſche Zu-
ſammenſetzung der Luft, ihre Temperatur, ihren hygroſco-
piſchen und cyanometriſchen Zuſtand, die elektriſchen Phäno-
mene, die horizontale Strahlenbrechung, die Verminderung
der Schwerkraft, der Cultur des Bodens, der Höhe, auf
welcher die verſchiedenen tropiſchen Thiere leben, u. ſ. w.
Dieß iſt, ohne Zweifel, das umfaſſendſte naturwiſſenſchaft-
liche Gemählde, das je von einem Theil unſrer Erdkugel zu
entwerfen verſucht worden iſt. Dieſer Band, den man ein-
zeln kaufen kann, wird während des nächſten Monats er-
ſcheinen.

Die Bände 2, 3, 4 und 5 enthalten die hiſtoriſche Be-
ſchreibung der Reiſe, mit den Beobachtungen über den Ein-
fluß des Clima's auf allgemeine Organiſation; Betrachtun-
gen über die ältere Cultur dieſer Gegenden, und den Urſprung
ihrer Bewohner; Beobachtungen über die Sitten der Völker,
ihre intellektuelle Cultur, ihren Zuſtand, als Menſchen,
welche nach Glückſeligkeit ſtreben; ihre Alterthümer, ihren
Handel und ihre politiſche Oekonomie. Beigefügt werden
drei Bände Atlas in Folio.

1) Der erſte Band des Atlas enthält den pittoresken
und alterthumswiſſenſchaftlichen Theil deſſelben in 42 Platten.
Beinah alle dieſe Zeichnungen wurden auf Ort und Stelle
von Hrn. v. Humboldt entworfen, und in Europa von den
erſten Künſtlern retouchiert und geſtochen, unter denen wir
nur die Namen: Gmelin, Koch, Schick, Reinhard,
Pinelli, Barboni, Morelli
und Roncalli in
Rom, Thibaud, Turpin, Maſſard, Vater und
Sohn, Bouquet, Cloquet in Paris und Duttenho-
fer
in Stuttgardt anführen wollen. Die meiſten Kupfer
ſind mit dem Grabſtichel, einige in Aquatinta-Manier, ge-
arbeitet; andere, welche mexikaniſche Koſtüms und Arabesken
enthalten, ſind illuminirt; eine Anſicht des Chimborazo wird
mit Farben abgedruckt werden, und ſo eines der prächtigſten
Gemählde von dieſer Gattung von Landſchaftsmahlerei dar-
ſtellen. Unter den Gegenſtänden, welche die Kupfer ent-
halten, führen wir, auſſer dem eben genannten, nur noch
folgende an: Statue einer Prieſterin; eine mexikaniſche An-
tiquität; ein koloſſales, mexikaniſches Jdol; Anſicht des Kra-
ters vom Pik von Teneriffa; eine Stufe der Pyramide von
Papantla; Anſicht des Vulkans von Cayambé; der Garten
der Jncas; Anſichten der Thäler von Quindiu; die Luft-
vulkane von Turbaco; Plan des Pallaſts von Mitla; die
Pyramide von Cholula; das Bildniß der Sonne in den Fel-
ſen der Jncas; der Waſſerfall von Tequendama; der von
Regla über die Baſaltſäulen; die Anſicht der Schneegebirge
von Chimborazo, Popocatepec und Cotopari; die des Piks
von Orizava, von Corazon und Jliniſſa; das hieroglyphiſche
Gemählde von der Reiſe der Tultéquen; Anſicht der Eru-
ption des Vulkans von Jorulo; ein Nachtlager auf dem

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[14/0001] ___________________ Ankündigung. Reiſe der Herren Humboldt und Bonpland ins Jn- nere von Amerika. Die große Menge von Materialien, welche Herr Alexan- der von Humboldt und Herr Amatus Bonpland von ihrer Reiſe in das Jnnere von Amerika, wahrend der Jahre 1799, 1800, 1801, 1802 und 1803 zurückgebracht haben, und die Mannichfaltigkeit der Gegenſtände, über welche ſich ihre Un- terſuchungen erſtreckten, haben dieſelben bewogen, ihre Rei- ſebeſchreibung in verſchiedene Abtheilungen, oder von ein- ander abgeſonderte Sammlungen zu ordnen, deren jede nur ihre Beobachtungen über einen einzelnen Zweig des Wiſſens- werthen enthalten ſoll, um den Liebhaber in den Stand zu ſetzen, ſich blos dasjenige kaufen zu dürfen, was ihn ganz beſonders intereſſirt. 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Dieſes Werk, das Reſultat aller Unterſuchungen dieſes Gelehrten während der fünf Jahre ſeiner Reiſen auf beiden Halbkugeln, führt den Titel: Jdeen zu einer Geographie der Pflanzen, nebſt einem NaturGemählde der Tropen- länder, gegründet auf Beobachtungen und Meſſungen, welche vom 10ten Grad der ſüdlichen Breite bis zum 10ten der nörd- lichen Breite in den Jahren 1799, 1800, 1801, 1802 und 1803 angeſtellt wurden. Ein Kupferſtich, im Format von Grandaigle, von Schönberger nach einer Zeichnung des H. von Humboldt geſtochen und colorirt, ſtellt den Durchſchnitt vom Südmeer, über die Spitze des Chimborazo, bis nach dem Meer von Braſilien dar, und zeigt die Progreſſion der Vegetation vom Jnnern der Erde, das die kryptogamiſchen Pflanzen verbirgt, bis zu dem ewigen Schnee an, wo alle Vegetation aufhört. Man unterſcheidet hier die Vegetation der Palmen und der Scitaminées, des Farnkrautbaums, der Quinquina und der grasartigen Pflanzen. 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Unter den Gegenſtänden, welche die Kupfer ent- halten, führen wir, auſſer dem eben genannten, nur noch folgende an: Statue einer Prieſterin; eine mexikaniſche An- tiquität; ein koloſſales, mexikaniſches Jdol; Anſicht des Kra- ters vom Pik von Teneriffa; eine Stufe der Pyramide von Papantla; Anſicht des Vulkans von Cayambé; der Garten der Jncas; Anſichten der Thäler von Quindiu; die Luft- vulkane von Turbaco; Plan des Pallaſts von Mitla; die Pyramide von Cholula; das Bildniß der Sonne in den Fel- ſen der Jncas; der Waſſerfall von Tequendama; der von Regla über die Baſaltſäulen; die Anſicht der Schneegebirge von Chimborazo, Popocatepec und Cotopari; die des Piks von Orizava, von Corazon und Jliniſſa; das hieroglyphiſche Gemählde von der Reiſe der Tultéquen; Anſicht der Eru- ption des Vulkans von Jorulo; ein Nachtlager auf dem

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von; Gilbert, Ludwig Wilhelm: Ankündigung. Reise der Herren Humboldt und Bonpland ins Innere von Amerika. In: Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 100 (1807), S. 14-16, hier S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_reise_1807/1>, abgerufen am 21.11.2024.