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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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lich gesorgt;) darauf der Nachtheil alter mit
Dornstein belegter Wände,*) darauf der Vor-
zug, den Schwarzdornen, vor den weniger
sperrigen Birkenreisern**) und dem jetzt frey-
lich vergessenen Strohe haben, darauf das nicht

sehr
*) Der Gehalt zweyer Soolen an kalkerdigen Theilen ist
äußerst verschieden. Die Soole der Karlshalle (auf
der Südwestseite von Kreuznach) ist so rein, daß sie
gar keinen Dornstein und überaus wenig Pfannen-
stein
(die Pfannen dauern hier 40 Jahre) absetzt.
Demnach dürfen die Dornwellen nicht lange auf den
Stellagen liegen, weil sie leicht faulen, woran wahr-
scheinlich die wässeriche 1 grädige Soole schuld ist. Eine
ähnliche Fäulnis bewirkt die schwache Soole bey der
Dachgradirung zu Wimpfen.
**) Wo die Dornen übermäßig theuer und der Gradir-
wände so viel als zu Nauheim sind, scheinen Birken-
reiser
doch nicht ganz unvortheilhaft. Auch zu Allen-
dorf fand ich eine ganze Gradirwand damit bekleidet.
Sie müssen daselbst alle 6 Jahre umgewechselt werden,
da hingegen die Soole die Dornwellen erst in 12 Jah-
ren untauglich macht. Zu Nauheim sind die Lekwerke
mit Birkenreisern vielleicht gerade die ältesten. Hr.
Langsdorf behauptet (Anmerk. zu Haller, S. 82.)
daß 1000 F. Birkenreiser nicht mehr als 500 F. Dorn-
wellen im Gradiren leisten. Nach den Erfahrungen,
die man zu Allendorf angestellt, scheint dies Verhältnis
zu groß angegeben zu seyn. Uiber die zunehmende Sel-
tenheit der Schwarzdornen darf sich keiner wundern,
der bedenkt, wie viel man an der Ausrottung, wie we-
nig aber an Anpflanzung dieses Strauchs arbeitet.

lich geſorgt;) darauf der Nachtheil alter mit
Dornſtein belegter Waͤnde,*) darauf der Vor-
zug, den Schwarzdornen, vor den weniger
ſperrigen Birkenreiſern**) und dem jetzt frey-
lich vergeſſenen Strohe haben, darauf das nicht

ſehr
*) Der Gehalt zweyer Soolen an kalkerdigen Theilen iſt
aͤußerſt verſchieden. Die Soole der Karlshalle (auf
der Suͤdweſtſeite von Kreuznach) iſt ſo rein, daß ſie
gar keinen Dornſtein und uͤberaus wenig Pfannen-
ſtein
(die Pfannen dauern hier 40 Jahre) abſetzt.
Demnach duͤrfen die Dornwellen nicht lange auf den
Stellagen liegen, weil ſie leicht faulen, woran wahr-
ſcheinlich die waͤſſeriche 1 graͤdige Soole ſchuld iſt. Eine
aͤhnliche Faͤulnis bewirkt die ſchwache Soole bey der
Dachgradirung zu Wimpfen.
**) Wo die Dornen uͤbermaͤßig theuer und der Gradir-
waͤnde ſo viel als zu Nauheim ſind, ſcheinen Birken-
reiſer
doch nicht ganz unvortheilhaft. Auch zu Allen-
dorf fand ich eine ganze Gradirwand damit bekleidet.
Sie muͤſſen daſelbſt alle 6 Jahre umgewechſelt werden,
da hingegen die Soole die Dornwellen erſt in 12 Jah-
ren untauglich macht. Zu Nauheim ſind die Lekwerke
mit Birkenreiſern vielleicht gerade die aͤlteſten. Hr.
Langsdorf behauptet (Anmerk. zu Haller, S. 82.)
daß 1000 F. Birkenreiſer nicht mehr als 500 F. Dorn-
wellen im Gradiren leiſten. Nach den Erfahrungen,
die man zu Allendorf angeſtellt, ſcheint dies Verhaͤltnis
zu groß angegeben zu ſeyn. Uiber die zunehmende Sel-
tenheit der Schwarzdornen darf ſich keiner wundern,
der bedenkt, wie viel man an der Ausrottung, wie we-
nig aber an Anpflanzung dieſes Strauchs arbeitet.
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[26/0027] lich geſorgt;) darauf der Nachtheil alter mit Dornſtein belegter Waͤnde, *) darauf der Vor- zug, den Schwarzdornen, vor den weniger ſperrigen Birkenreiſern **) und dem jetzt frey- lich vergeſſenen Strohe haben, darauf das nicht ſehr *) Der Gehalt zweyer Soolen an kalkerdigen Theilen iſt aͤußerſt verſchieden. Die Soole der Karlshalle (auf der Suͤdweſtſeite von Kreuznach) iſt ſo rein, daß ſie gar keinen Dornſtein und uͤberaus wenig Pfannen- ſtein (die Pfannen dauern hier 40 Jahre) abſetzt. Demnach duͤrfen die Dornwellen nicht lange auf den Stellagen liegen, weil ſie leicht faulen, woran wahr- ſcheinlich die waͤſſeriche 1 graͤdige Soole ſchuld iſt. Eine aͤhnliche Faͤulnis bewirkt die ſchwache Soole bey der Dachgradirung zu Wimpfen. **) Wo die Dornen uͤbermaͤßig theuer und der Gradir- waͤnde ſo viel als zu Nauheim ſind, ſcheinen Birken- reiſer doch nicht ganz unvortheilhaft. Auch zu Allen- dorf fand ich eine ganze Gradirwand damit bekleidet. Sie muͤſſen daſelbſt alle 6 Jahre umgewechſelt werden, da hingegen die Soole die Dornwellen erſt in 12 Jah- ren untauglich macht. Zu Nauheim ſind die Lekwerke mit Birkenreiſern vielleicht gerade die aͤlteſten. Hr. Langsdorf behauptet (Anmerk. zu Haller, S. 82.) daß 1000 F. Birkenreiſer nicht mehr als 500 F. Dorn- wellen im Gradiren leiſten. Nach den Erfahrungen, die man zu Allendorf angeſtellt, ſcheint dies Verhaͤltnis zu groß angegeben zu ſeyn. Uiber die zunehmende Sel- tenheit der Schwarzdornen darf ſich keiner wundern, der bedenkt, wie viel man an der Ausrottung, wie we- nig aber an Anpflanzung dieſes Strauchs arbeitet.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/27>, abgerufen am 23.11.2024.