Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.Gips*) oder dichtem Kalksteine eingesprengt ge- (Die Fortsetzung künftig.) *) S. Hrn. von Charpentiers Nachricht davon in
seiner vortreflichen Miner. Geographie der Chur- sächs. Lande. S. 380. - Außer den Schriften der Herren Wild und Struve über den Ursprung der Salzquellen; s. auch Herrn Klipsteins interessante Abhandlung von den Wetterauer Salinen in seiner Beschreib. des Vogelgebirges. 1790. S. 73-83 und 91-96. - Uiberaus auffallend ist es, besonders wenn man die chemischen Verwandschatsgesetze beyder Säuren betrachtet, daß die Küchensalzsäure, welche das Steinsalz, die natürlichen Soolen, das Meerwas- ser, ja selbst die vegetabilischen Stoffe (wie in den tau- rischen und nordasiatischen Steppen) in so ungeheurer Menge enthalten, unter so vielen Stein- und Metall- arten bisher nur in 2 oder 3 Gattungen, dem Horn- erze, dem Quecksilberhornerze, und dem Weißspießglas- erze, entdeckt worden ist, da hingegen die Schwefel- säure, welche sich durch einen so großen Theil der festen Erdmasse verbreitet, vergleichungsweise nur in so ge- ringer Menge außer Verbindung mit erdartigen oder metallischen Theilen vorkommt. Gips*) oder dichtem Kalkſteine eingeſprengt ge- (Die Fortſetzung kuͤnftig.) *) S. Hrn. von Charpentiers Nachricht davon in
ſeiner vortreflichen Miner. Geographie der Chur- ſächſ. Lande. S. 380. – Außer den Schriften der Herren Wild und Struve uͤber den Urſprung der Salzquellen; ſ. auch Herrn Klipſteins intereſſante Abhandlung von den Wetterauer Salinen in ſeiner Beſchreib. des Vogelgebirges. 1790. S. 73–83 und 91–96. – Uiberaus auffallend iſt es, beſonders wenn man die chemiſchen Verwandſchatsgeſetze beyder Saͤuren betrachtet, daß die Kuͤchenſalzſaͤure, welche das Steinſalz, die natuͤrlichen Soolen, das Meerwaſ- ſer, ja ſelbſt die vegetabiliſchen Stoffe (wie in den tau- riſchen und nordaſiatiſchen Steppen) in ſo ungeheurer Menge enthalten, unter ſo vielen Stein- und Metall- arten bisher nur in 2 oder 3 Gattungen, dem Horn- erze, dem Queckſilberhornerze, und dem Weißſpießglas- erze, entdeckt worden iſt, da hingegen die Schwefel- ſaͤure, welche ſich durch einen ſo großen Theil der feſten Erdmaſſe verbreitet, vergleichungsweiſe nur in ſo ge- ringer Menge außer Verbindung mit erdartigen oder metalliſchen Theilen vorkommt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0046" n="45"/> Gips<note place="foot" n="*)"><hi rendition="#fr">S. Hrn. von Charpentiers</hi> Nachricht davon in<lb/> ſeiner vortreflichen <hi rendition="#fr">Miner. Geographie der Chur-<lb/> ſächſ. Lande. S. 380.</hi> – Außer den Schriften der<lb/> Herren <hi rendition="#fr">Wild</hi> und <hi rendition="#fr">Struve</hi> uͤber den Urſprung der<lb/> Salzquellen; ſ. auch Herrn <hi rendition="#fr">Klipſteins</hi> intereſſante<lb/> Abhandlung von den Wetterauer Salinen in ſeiner<lb/><hi rendition="#fr">Beſchreib. des Vogelgebirges. 1790.</hi> S. 73–83<lb/> und 91–96. – Uiberaus auffallend iſt es, beſonders<lb/> wenn man die chemiſchen Verwandſchatsgeſetze beyder<lb/> Saͤuren betrachtet, daß die Kuͤchenſalzſaͤure, welche<lb/> das Steinſalz, die natuͤrlichen Soolen, das Meerwaſ-<lb/> ſer, ja ſelbſt die vegetabiliſchen Stoffe (wie in den tau-<lb/> riſchen und nordaſiatiſchen Steppen) in ſo ungeheurer<lb/> Menge enthalten, unter ſo vielen <hi rendition="#fr">Stein-</hi> und <hi rendition="#fr">Metall-<lb/> arten</hi> bisher nur in 2 oder 3 Gattungen, dem Horn-<lb/> erze, dem Queckſilberhornerze, und dem Weißſpießglas-<lb/> erze, entdeckt worden iſt, da hingegen die Schwefel-<lb/> ſaͤure, welche ſich durch einen ſo großen Theil der feſten<lb/> Erdmaſſe verbreitet, vergleichungsweiſe nur in ſo ge-<lb/> ringer Menge außer Verbindung mit <hi rendition="#fr">erdartigen</hi><lb/> oder <hi rendition="#fr">metalliſchen</hi> Theilen vorkommt.</note> oder dichtem Kalkſteine eingeſprengt ge-<lb/> funden ſind, die nahe Gegenwart eines Salzſtocks<lb/> erwarten, oder ob ſie vielmehr (weil chemiſche Gruͤn-<lb/> de den gleichzeitigen Niederſchlag von Gyps und<lb/> Steinſalz zweifelhaft machen) als ſekundaͤre Wir-<lb/> kungen einer verduͤnſtenden Soole zu betrachten<lb/> ſind, die Entſcheidung dieſer Frage iſt fuͤr den<lb/> Hallurgen uͤberaus wichtig, gehoͤrt aber in das<lb/> Gebiet der Geognoſie.</p> <p> <hi rendition="#c">(Die Fortſetzung kuͤnftig.)</hi> </p><lb/> </div> </div> </div><lb/> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="1"/> </body> </text> </TEI> [45/0046]
Gips *) oder dichtem Kalkſteine eingeſprengt ge-
funden ſind, die nahe Gegenwart eines Salzſtocks
erwarten, oder ob ſie vielmehr (weil chemiſche Gruͤn-
de den gleichzeitigen Niederſchlag von Gyps und
Steinſalz zweifelhaft machen) als ſekundaͤre Wir-
kungen einer verduͤnſtenden Soole zu betrachten
ſind, die Entſcheidung dieſer Frage iſt fuͤr den
Hallurgen uͤberaus wichtig, gehoͤrt aber in das
Gebiet der Geognoſie.
(Die Fortſetzung kuͤnftig.)
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*) S. Hrn. von Charpentiers Nachricht davon in
ſeiner vortreflichen Miner. Geographie der Chur-
ſächſ. Lande. S. 380. – Außer den Schriften der
Herren Wild und Struve uͤber den Urſprung der
Salzquellen; ſ. auch Herrn Klipſteins intereſſante
Abhandlung von den Wetterauer Salinen in ſeiner
Beſchreib. des Vogelgebirges. 1790. S. 73–83
und 91–96. – Uiberaus auffallend iſt es, beſonders
wenn man die chemiſchen Verwandſchatsgeſetze beyder
Saͤuren betrachtet, daß die Kuͤchenſalzſaͤure, welche
das Steinſalz, die natuͤrlichen Soolen, das Meerwaſ-
ſer, ja ſelbſt die vegetabiliſchen Stoffe (wie in den tau-
riſchen und nordaſiatiſchen Steppen) in ſo ungeheurer
Menge enthalten, unter ſo vielen Stein- und Metall-
arten bisher nur in 2 oder 3 Gattungen, dem Horn-
erze, dem Queckſilberhornerze, und dem Weißſpießglas-
erze, entdeckt worden iſt, da hingegen die Schwefel-
ſaͤure, welche ſich durch einen ſo großen Theil der feſten
Erdmaſſe verbreitet, vergleichungsweiſe nur in ſo ge-
ringer Menge außer Verbindung mit erdartigen
oder metalliſchen Theilen vorkommt.
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