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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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größten, bisher versuchten*) Pfannen sind wohl die
zu Jnthal in Tyrol. Sie haben 48 F. Länge,
34 F. Breite und 3 F. Tiefe (= 4896 K. F.)
Ob diese das noch unbekannte Maximum der
vortheilhaftesten Pfannengröße bereits er-
reicht, oder gar überschritten haben, kann bis-
her durch keine Rechnung geprüft werden -
weil es an physikalischen Versuchen fehlt, welche
die Data hergeben sollten, und weil jeder Grad
des Feuers (der schnellen Entwickelung des
Wärmestoffs) durch neuentdeckte Mittel er-
höht gedacht werden kann. Sollte der Vor-
schlag, eine Pfanne mit zwey Feuern zu ver-
sehen, nicht ausführbar seyn?

Diejenigen Theile der Soole, welche den
Pfannenborden am nächsten liegen, sind, so
sehr auch die ganze Soolmasse durch die aufwal-
lende Bewegung des Siedens unter einander
gemischt wird, dennoch am schwersten zu erwär-
men. Daher ist es überaus vortheilhaft, wenn
bey Zirkuliröfen die letzten Gänge die Seiten der
Pfanne umschließen. Die Soole empfängt bey
dieser Vorrichtung auch von den Borden her

neuen
*) Brownrigg's Kunst Küchensalz zu bereiten mit
(überaus lehrreichen) Anmerkungen des Hrn. Heun,
S. 105.

groͤßten, bisher verſuchten*) Pfannen ſind wohl die
zu Jnthal in Tyrol. Sie haben 48 F. Laͤnge,
34 F. Breite und 3 F. Tiefe (= 4896 K. F.)
Ob dieſe das noch unbekannte Maximum der
vortheilhafteſten Pfannengroͤße bereits er-
reicht, oder gar uͤberſchritten haben, kann bis-
her durch keine Rechnung gepruͤft werden –
weil es an phyſikaliſchen Verſuchen fehlt, welche
die Data hergeben ſollten, und weil jeder Grad
des Feuers (der ſchnellen Entwickelung des
Waͤrmeſtoffs) durch neuentdeckte Mittel er-
hoͤht gedacht werden kann. Sollte der Vor-
ſchlag, eine Pfanne mit zwey Feuern zu ver-
ſehen, nicht ausfuͤhrbar ſeyn?

Diejenigen Theile der Soole, welche den
Pfannenborden am naͤchſten liegen, ſind, ſo
ſehr auch die ganze Soolmaſſe durch die aufwal-
lende Bewegung des Siedens unter einander
gemiſcht wird, dennoch am ſchwerſten zu erwaͤr-
men. Daher iſt es uͤberaus vortheilhaft, wenn
bey Zirkuliroͤfen die letzten Gaͤnge die Seiten der
Pfanne umſchließen. Die Soole empfaͤngt bey
dieſer Vorrichtung auch von den Borden her

neuen
*) Brownrigg's Kunſt Küchenſalz zu bereiten mit
(uͤberaus lehrreichen) Anmerkungen des Hrn. Heun,
S. 105.
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[114/0064] groͤßten, bisher verſuchten *) Pfannen ſind wohl die zu Jnthal in Tyrol. Sie haben 48 F. Laͤnge, 34 F. Breite und 3 F. Tiefe (= 4896 K. F.) Ob dieſe das noch unbekannte Maximum der vortheilhafteſten Pfannengroͤße bereits er- reicht, oder gar uͤberſchritten haben, kann bis- her durch keine Rechnung gepruͤft werden – weil es an phyſikaliſchen Verſuchen fehlt, welche die Data hergeben ſollten, und weil jeder Grad des Feuers (der ſchnellen Entwickelung des Waͤrmeſtoffs) durch neuentdeckte Mittel er- hoͤht gedacht werden kann. Sollte der Vor- ſchlag, eine Pfanne mit zwey Feuern zu ver- ſehen, nicht ausfuͤhrbar ſeyn? Diejenigen Theile der Soole, welche den Pfannenborden am naͤchſten liegen, ſind, ſo ſehr auch die ganze Soolmaſſe durch die aufwal- lende Bewegung des Siedens unter einander gemiſcht wird, dennoch am ſchwerſten zu erwaͤr- men. Daher iſt es uͤberaus vortheilhaft, wenn bey Zirkuliroͤfen die letzten Gaͤnge die Seiten der Pfanne umſchließen. Die Soole empfaͤngt bey dieſer Vorrichtung auch von den Borden her neuen *) Brownrigg's Kunſt Küchenſalz zu bereiten mit (uͤberaus lehrreichen) Anmerkungen des Hrn. Heun, S. 105.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/64>, abgerufen am 23.11.2024.