Humboldt, Alexander von: Skizze einer Geologischen Schilderung des südlichen Amerika. In: Allgemeine Geographische Ephemeriden. Bd. 9 (1802) St. 4, S. 310-329.Abhandlungen. In der neuen Welt zieht sich diese Cordillere, Man kann diese Ketten noch jenseits des west- nea,
Abhandlungen. In der neuen Welt zieht ſich dieſe Cordillere, Man kann dieſe Ketten noch jenſeits des weſt- nea,
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Abhandlungen.
In der neuen Welt zieht ſich dieſe Cordillere,
parallel dem Meridian, vom Cap Pilar bis in den
Norden von Californien, über Nutka- und Prinz
Williams-Sund hinaus, gegen die Berge Aleganhy
hin, welche Stewart 1792 auf ſeiner Reiſe nach
den Quellen des Miſſury, dem nördlichen Theil der
Anden, der von beynahe eben ſo cultivirten India-
nern bewohnt iſt, wie die Peruaner des 15 Jahrhun-
derts waren, entdeckt hat. Von dieſer Cordillere
laufen Veräſtungen von Urgebirgen aus, welche von
Weſten nach Oſten ſtreichen; die von Nordamerika
kenne ich nicht, es ſcheint aber, als wenn in Ca-
nada unterm 50° u. 42° N. B. dergleichen vorhan-
den wären, ſo wie in dem zerſtörten Continent des
Meerbuſens von Mexico unter 19° u. 22° (wie die
Gebürge von Cuba und St. Domingo bezeugen).
Im ſüdlichen Amerika giebt es drey Ketten von Ur-
gebürgen, die dem Aequator parallel laufen, unter
9° und 10° die Kette der Küſte, unter 3° bis 7° die
Kette, in der ſich die groſsen Katarakten von Atu-
rès (5°39′ Br.) und May pure (5°12′ 50″) befin-
den, die ich daher die Kette der Katarakten oder
von la Parime nennen werde, und unter 15° u. 20°
ſüdl. Breite die Kette von Chiquitos.
Man kann dieſe Ketten noch jenſeits des weſt-
lichen Oceans im alten Continent verfolgen, und
man ſieht, wie unter derſelben Breite die Urgebür-
ge von Fernambouc, Minas, la Bahia, und Ja-
neiro denen von Congo entſprechen, wie die unge-
heure Ebene beym Amazonenfluſſe den Ebenen
vom untern Guinea gegen über liegt, die Cordille-
re der Katarakten entgegenſtehend dem obern Gui-
nea,
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