Humboldt, Alexander von: Skizze einer Geologischen Schilderung des südlichen Amerika. In: Allgemeine Geographische Ephemeriden. Bd. 9 (1802) St. 5, S. 389-420.Abhandlungen. Goldadern hat; das Gold kann in der ganzen Gra-nitmasse zerstreut seyn, und ich kenne keine hohe Granit-Cordillere weder in Europa noch hier, de- ren Flüsse nicht Gold führen. Der Cerro Duida von Esmeralda (im Dorado), die Quebrada du Tigre bey Encaramada und den Cerros de Amoco, der Real de S. Barbara bey S. Juan, die Quebrada de Catia, die Alaunerze von Chuparuparu, einige Spuren von Ei- senerzen im Llano von S. Sebastian und besonders das kupferreiche Aroa scheinen auf die Industrie der Bergleute Anspruch zu machen. Der Thonschiefer ist ziemlich selten, er bedeckt Serpentinstein findet sich auf der Cordillere Grün-
Abhandlungen. Goldadern hat; das Gold kann in der ganzen Gra-nitmaſſe zerſtreut ſeyn, und ich kenne keine hohe Granit-Cordillere weder in Europa noch hier, de- ren Flüſſe nicht Gold führen. Der Cerro Duida von Esméralda (im Dorado), die Quebrada du Tigre bey Encaramada und den Cerros de Amoco, der Réal de S. Barbara bey S. Juan, die Quebrada de Catia, die Alaunerze von Chuparuparu, einige Spuren von Ei- ſenerzen im Llano von S. Sebaſtian und beſonders das kupferreiche Aroa ſcheinen auf die Induſtrie der Bergleute Anſpruch zu machen. Der Thonſchiefer iſt ziemlich ſelten, er bedeckt Serpentinſtein findet ſich auf der Cordillere Grün-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0024" n="412"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Abhandlungen</hi></hi>.</fw><lb/> Goldadern hat; das Gold kann in der ganzen Gra-<lb/> nitmaſſe zerſtreut ſeyn, und ich kenne keine hohe<lb/> Granit-Cordillere weder in Europa noch hier, de-<lb/> ren Flüſſe nicht Gold führen. Der <hi rendition="#i">Cerro Duida</hi> von<lb/><hi rendition="#i">Esméralda</hi> (im <hi rendition="#i">Dorado</hi>), die <hi rendition="#i">Quebrada du Tigre</hi> bey<lb/><hi rendition="#i">Encaramada</hi> und den <hi rendition="#i">Cerros de Amoco</hi>, der <hi rendition="#i">Réal de<lb/> S. Barbara</hi> bey <hi rendition="#i">S. Juan</hi>, die <hi rendition="#i">Quebrada de Catia</hi>, die<lb/> Alaunerze von <hi rendition="#i">Chuparuparu</hi>, einige Spuren von Ei-<lb/> ſenerzen im <hi rendition="#i">Llano</hi> von <hi rendition="#i">S. Sebaſtian</hi> und beſonders<lb/> das kupferreiche <hi rendition="#i">Aroa</hi> ſcheinen auf die Induſtrie der<lb/> Bergleute Anſpruch zu machen.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#i">Thonſchiefer</hi> iſt ziemlich ſelten, er bedeckt<lb/> übrigens den Glimmerſchiefer am ſüdlichen Abhang<lb/> der Cordillere von <hi rendition="#i">Venezuela</hi>, in der Nähe des <hi rendition="#i">Llano</hi>,<lb/> in den <hi rendition="#i">Quebradas de Malparo</hi> und <hi rendition="#i">Piedra Azul</hi>, blauer<lb/> Thonſchiefer mit Quarzadern, desgleichen auf der<lb/> Landenge von <hi rendition="#i">Cariaco</hi> bey <hi rendition="#i">Chuparuparu</hi>, auf dem<lb/><hi rendition="#i">Diſtilador Arroyo du Robola</hi>, ſo wie auf dem <hi rendition="#i">Ma-<lb/> canao</hi>. An den vier zuletzt genannten Orten finden<lb/> ſich im Thonſchiefer, Alaun- und Vitriolſchiefer, in<lb/> 2 bis 3 Fuß mächtigen Lagern, welche ſchwefelſau-<lb/> re Alaunerde oder natürlichen Alaun auswittern,<lb/> mit dem die <hi rendition="#i">Guayqueries</hi>-Indianer einen kleinen<lb/> Handel treiben.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Serpentinſtein</hi> findet ſich auf der Cordillere<lb/> von <hi rendition="#i">Venezuela</hi>, über Glimmerſchiefer auf der Flä-<lb/> che der <hi rendition="#i">Villa de Cura</hi>, 245 Toiſen hoch, zwiſchen<lb/> dem <hi rendition="#i">Cerro de Piedras Negras</hi> und dem <hi rendition="#i">Rio Tucutune-<lb/> mo</hi>, hier und da olivengrün, mit Glimmer gemengt,<lb/> ohne Granaten, Schillerſpath, Hornblende, aber<lb/> mit Adern von blaulichem Spekſtein.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#i">Grün-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [412/0024]
Abhandlungen.
Goldadern hat; das Gold kann in der ganzen Gra-
nitmaſſe zerſtreut ſeyn, und ich kenne keine hohe
Granit-Cordillere weder in Europa noch hier, de-
ren Flüſſe nicht Gold führen. Der Cerro Duida von
Esméralda (im Dorado), die Quebrada du Tigre bey
Encaramada und den Cerros de Amoco, der Réal de
S. Barbara bey S. Juan, die Quebrada de Catia, die
Alaunerze von Chuparuparu, einige Spuren von Ei-
ſenerzen im Llano von S. Sebaſtian und beſonders
das kupferreiche Aroa ſcheinen auf die Induſtrie der
Bergleute Anſpruch zu machen.
Der Thonſchiefer iſt ziemlich ſelten, er bedeckt
übrigens den Glimmerſchiefer am ſüdlichen Abhang
der Cordillere von Venezuela, in der Nähe des Llano,
in den Quebradas de Malparo und Piedra Azul, blauer
Thonſchiefer mit Quarzadern, desgleichen auf der
Landenge von Cariaco bey Chuparuparu, auf dem
Diſtilador Arroyo du Robola, ſo wie auf dem Ma-
canao. An den vier zuletzt genannten Orten finden
ſich im Thonſchiefer, Alaun- und Vitriolſchiefer, in
2 bis 3 Fuß mächtigen Lagern, welche ſchwefelſau-
re Alaunerde oder natürlichen Alaun auswittern,
mit dem die Guayqueries-Indianer einen kleinen
Handel treiben.
Serpentinſtein findet ſich auf der Cordillere
von Venezuela, über Glimmerſchiefer auf der Flä-
che der Villa de Cura, 245 Toiſen hoch, zwiſchen
dem Cerro de Piedras Negras und dem Rio Tucutune-
mo, hier und da olivengrün, mit Glimmer gemengt,
ohne Granaten, Schillerſpath, Hornblende, aber
mit Adern von blaulichem Spekſtein.
Grün-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |