Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Ueber die Gestalt und das Klima des Hochlandes in der iberischen Halbinsel. In: Hertha, Zeitschrift für Erd-, Völker und Staatenkunde, Bd. 4, Heft 1 (1825), S. [5]–23.

Bild:
<< vorherige Seite

erst bei meiner letzten Reise nach Deutschland ist es wieder
in meine Hände gekommen. Die Barometerhöhen dieses Ma-
nuskripts aufs Neue berechnet und kombinirt, habe ich in
dem Profil der spanischen Halbinsel benutzt, welches zuerst
auf der großen Karte von Donnet und Malo (Mapa Civil
y Militar de Espanna y Portugal. Paris
1823.)
und nachmals mit einigen Veränderungen, in dem fünften
Hefte meines Reiseberichtes (Atlas geogr. et phys.
du nouveau Continent Pl. III.
) erschien. Seit die-
ser Bekanntmachung habe ich ununterbrochen fortgefahren
durch Korrespondenz alle Notizen einzusammeln, welche auf
die Höhenverhältnisse, und das Klima der spanischen Halb-
insel Bezug haben. Diese Notizen, welche nicht ohne In-
teresse für das geognostische und meteorologische Studium
sind, werden einst in Ihren Händen, unter Ihrer Bear-
beitung für die Entwerfung einer physikalischen Karte von
Spanien dienen. Möchten sie sich angereitzt fühlen, uns
für den westlichsten Theil von Europa eine so treffliche Ar-
beit zu liefern, als wir von Ihnen über die Unebenheiten
von Frankreich besitzen. Es bedarf kaum einer Erinnerung,
daß alle Nachrichten, welche ich in diesem Berichte zusam-
mendränge, (außer den Vergleichungen mit den Zahlen in
Antillons zweiter Auflage der spanischen Geographie) bisher
ungedruckt sind.

Mein Barometer war ein Gefäßbarometer nach der
Konstruktion von Ramsden, wie deren sich Leopold von
Buch, Parrot, Oeynhausen, Dechen und andere treffliche
Beobachter bedient haben, und wie ich es noch jetzt solchen
Reisenden empfehle, die nicht Muße haben, ein fortinsches
Barometer mit Fußgestell zu gebrauchen. Vergleichende
Barometerhöhen erhielt ich zum Theil in Valenzia durch
Herrn Valenzuela, zum Theil in Madrid durch die Güte von
Herrn Chaix. Die Resultate, welche ich für die richtigsten
halte, sind aus diesen Vergleichungen kombinirt. Eine solche
Arbeit ist der Natur des Barometers nach (dessen senkrechte
Stellung nicht immer genau genug erreicht wird) und wegen

erſt bei meiner letzten Reiſe nach Deutſchland iſt es wieder
in meine Hände gekommen. Die Barometerhöhen dieſes Ma-
nuſkripts aufs Neue berechnet und kombinirt, habe ich in
dem Profil der ſpaniſchen Halbinſel benutzt, welches zuerſt
auf der großen Karte von Donnet und Malo (Mapa Civil
y Militar de España y Portugal. Paris
1823.)
und nachmals mit einigen Veränderungen, in dem fünften
Hefte meines Reiſeberichtes (Atlas geogr. et phys.
du nouveau Continent Pl. III.
) erſchien. Seit die-
ſer Bekanntmachung habe ich ununterbrochen fortgefahren
durch Korrespondenz alle Notizen einzuſammeln, welche auf
die Höhenverhältniſſe, und das Klima der ſpaniſchen Halb-
inſel Bezug haben. Dieſe Notizen, welche nicht ohne In-
tereſſe für das geognoſtiſche und meteorologiſche Studium
ſind, werden einſt in Ihren Händen, unter Ihrer Bear-
beitung für die Entwerfung einer phyſikaliſchen Karte von
Spanien dienen. Möchten ſie ſich angereitzt fühlen, uns
für den weſtlichſten Theil von Europa eine ſo treffliche Ar-
beit zu liefern, als wir von Ihnen über die Unebenheiten
von Frankreich beſitzen. Es bedarf kaum einer Erinnerung,
daß alle Nachrichten, welche ich in dieſem Berichte zuſam-
mendränge, (außer den Vergleichungen mit den Zahlen in
Antillons zweiter Auflage der ſpaniſchen Geographie) bisher
ungedruckt ſind.

Mein Barometer war ein Gefäßbarometer nach der
Konſtruktion von Ramsden, wie deren ſich Leopold von
Buch, Parrot, Oeynhauſen, Dechen und andere treffliche
Beobachter bedient haben, und wie ich es noch jetzt ſolchen
Reiſenden empfehle, die nicht Muße haben, ein fortinſches
Barometer mit Fußgeſtell zu gebrauchen. Vergleichende
Barometerhöhen erhielt ich zum Theil in Valenzia durch
Herrn Valenzuela, zum Theil in Madrid durch die Güte von
Herrn Chaix. Die Reſultate, welche ich für die richtigſten
halte, ſind aus dieſen Vergleichungen kombinirt. Eine ſolche
Arbeit iſt der Natur des Barometers nach (deſſen ſenkrechte
Stellung nicht immer genau genug erreicht wird) und wegen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0007" n="7"/>
er&#x017F;t bei meiner letzten Rei&#x017F;e nach Deut&#x017F;chland i&#x017F;t es wieder<lb/>
in meine Hände gekommen. Die Barometerhöhen die&#x017F;es Ma-<lb/>
nu&#x017F;kripts aufs Neue berechnet und kombinirt, habe ich in<lb/>
dem Profil der &#x017F;pani&#x017F;chen Halbin&#x017F;el benutzt, welches zuer&#x017F;t<lb/>
auf der großen Karte von Donnet und Malo (<hi rendition="#aq">Mapa Civil<lb/>
y Militar de España y Portugal. Paris</hi> 1823.)<lb/>
und nachmals mit einigen Veränderungen, in dem fünften<lb/>
Hefte meines Rei&#x017F;eberichtes (<hi rendition="#aq">Atlas geogr. et phys.<lb/>
du nouveau Continent Pl. III.</hi>) er&#x017F;chien. Seit die-<lb/>
&#x017F;er Bekanntmachung habe ich ununterbrochen fortgefahren<lb/>
durch Korrespondenz alle Notizen einzu&#x017F;ammeln, welche auf<lb/>
die Höhenverhältni&#x017F;&#x017F;e, und das Klima der &#x017F;pani&#x017F;chen Halb-<lb/>
in&#x017F;el Bezug haben. Die&#x017F;e Notizen, welche nicht ohne In-<lb/>
tere&#x017F;&#x017F;e für das geogno&#x017F;ti&#x017F;che und meteorologi&#x017F;che Studium<lb/>
&#x017F;ind, werden ein&#x017F;t in <hi rendition="#g">Ihren</hi> Händen, unter <hi rendition="#g">Ihrer</hi> Bear-<lb/>
beitung für die Entwerfung einer phy&#x017F;ikali&#x017F;chen Karte von<lb/>
Spanien dienen. Möchten &#x017F;ie &#x017F;ich angereitzt fühlen, uns<lb/>
für den we&#x017F;tlich&#x017F;ten Theil von Europa eine &#x017F;o treffliche Ar-<lb/>
beit zu liefern, als wir von Ihnen über die Unebenheiten<lb/>
von Frankreich be&#x017F;itzen. Es bedarf kaum einer Erinnerung,<lb/>
daß alle Nachrichten, welche ich in die&#x017F;em Berichte zu&#x017F;am-<lb/>
mendränge, (außer den Vergleichungen mit den Zahlen in<lb/>
Antillons zweiter Auflage der &#x017F;pani&#x017F;chen Geographie) bisher<lb/>
ungedruckt &#x017F;ind.</p><lb/>
        <p>Mein Barometer war ein Gefäßbarometer nach der<lb/>
Kon&#x017F;truktion von Ramsden, wie deren &#x017F;ich Leopold von<lb/>
Buch, Parrot, Oeynhau&#x017F;en, Dechen und andere treffliche<lb/>
Beobachter bedient haben, und wie ich es noch jetzt &#x017F;olchen<lb/>
Rei&#x017F;enden empfehle, die nicht Muße haben, ein fortin&#x017F;ches<lb/>
Barometer mit Fußge&#x017F;tell zu gebrauchen. Vergleichende<lb/>
Barometerhöhen erhielt ich zum Theil in Valenzia durch<lb/>
Herrn Valenzuela, zum Theil in Madrid durch die Güte von<lb/>
Herrn Chaix. Die Re&#x017F;ultate, welche ich für die richtig&#x017F;ten<lb/>
halte, &#x017F;ind aus die&#x017F;en Vergleichungen kombinirt. Eine &#x017F;olche<lb/>
Arbeit i&#x017F;t der Natur des Barometers nach (de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;enkrechte<lb/>
Stellung nicht immer genau genug erreicht wird) und wegen<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0007] erſt bei meiner letzten Reiſe nach Deutſchland iſt es wieder in meine Hände gekommen. Die Barometerhöhen dieſes Ma- nuſkripts aufs Neue berechnet und kombinirt, habe ich in dem Profil der ſpaniſchen Halbinſel benutzt, welches zuerſt auf der großen Karte von Donnet und Malo (Mapa Civil y Militar de España y Portugal. Paris 1823.) und nachmals mit einigen Veränderungen, in dem fünften Hefte meines Reiſeberichtes (Atlas geogr. et phys. du nouveau Continent Pl. III.) erſchien. Seit die- ſer Bekanntmachung habe ich ununterbrochen fortgefahren durch Korrespondenz alle Notizen einzuſammeln, welche auf die Höhenverhältniſſe, und das Klima der ſpaniſchen Halb- inſel Bezug haben. Dieſe Notizen, welche nicht ohne In- tereſſe für das geognoſtiſche und meteorologiſche Studium ſind, werden einſt in Ihren Händen, unter Ihrer Bear- beitung für die Entwerfung einer phyſikaliſchen Karte von Spanien dienen. Möchten ſie ſich angereitzt fühlen, uns für den weſtlichſten Theil von Europa eine ſo treffliche Ar- beit zu liefern, als wir von Ihnen über die Unebenheiten von Frankreich beſitzen. Es bedarf kaum einer Erinnerung, daß alle Nachrichten, welche ich in dieſem Berichte zuſam- mendränge, (außer den Vergleichungen mit den Zahlen in Antillons zweiter Auflage der ſpaniſchen Geographie) bisher ungedruckt ſind. Mein Barometer war ein Gefäßbarometer nach der Konſtruktion von Ramsden, wie deren ſich Leopold von Buch, Parrot, Oeynhauſen, Dechen und andere treffliche Beobachter bedient haben, und wie ich es noch jetzt ſolchen Reiſenden empfehle, die nicht Muße haben, ein fortinſches Barometer mit Fußgeſtell zu gebrauchen. Vergleichende Barometerhöhen erhielt ich zum Theil in Valenzia durch Herrn Valenzuela, zum Theil in Madrid durch die Güte von Herrn Chaix. Die Reſultate, welche ich für die richtigſten halte, ſind aus dieſen Vergleichungen kombinirt. Eine ſolche Arbeit iſt der Natur des Barometers nach (deſſen ſenkrechte Stellung nicht immer genau genug erreicht wird) und wegen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-12-30T15:38:56Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat/ formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_spanien_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_spanien_1825/7
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber die Gestalt und das Klima des Hochlandes in der iberischen Halbinsel. In: Hertha, Zeitschrift für Erd-, Völker und Staatenkunde, Bd. 4, Heft 1 (1825), S. [5]–23, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_spanien_1825/7>, abgerufen am 03.12.2024.