Humboldt, Alexander von: Über die zunehmende Stärke des Schalls in der Nacht. In: Annalen der Physik, Bd. 65 (1820), S. 31-42.che Temperatur an, und es steigen nun nicht mehr Stri- Um etwas Genaueres über die Ursach dieser Strö- che Temperatur an, und es ſteigen nun nicht mehr Stri- Um etwas Genaueres über die Urſach dieſer Strö- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0010" n="38"/> che Temperatur an, und es ſteigen nun nicht mehr Stri-<lb/> che wärmerer Luft lothrecht oder ſchief aufwärts, nach<lb/> mancherlei Richtungen in der kältern Luft. In einer<lb/> mehr homogen geworden Flüſſigkeit, pflanzt ſich<lb/> die Schallwelle mit minderer Schwierigkeit fort, und<lb/> die Intenſität des Schalles nimmt zu, weil der Thei-<lb/> lungen der Schallwellen und der partiellen Echos we-<lb/> niger werden.</p><lb/> <p>Um etwas Genaueres über die Urſach dieſer Strö-<lb/> mungen wärmerer Luft zu geben, welche Tags über<lb/> von einem ungleich erwärmten Boden aufſteigen, will<lb/> ich aus dem hiſtoriſchen Berichte meiner Reiſe nach<lb/> den Gegenden unter dem Aequator (t. 1 p. 164, 625,<lb/> t. 2 p. 201, 283, 303, 376) einige Beobachtungen mit-<lb/> theilen, welche ich zwiſchen den Wendekreiſen ge-<lb/> macht habe. In den Llanos oder Steppen von Vene-<lb/> zuela hatte der Sand um 2 Uhr Nachmittags eine Hitze<lb/> von 52,5°, einige Mal ſelbſt von 60°C. (48°R.), indeſs<lb/> die Temperatur der Luft im Schatten eines Bombax<lb/> 36,2°, und in der Sonne, 18 Zoll über dem Erdboden,<lb/> 42,8°C. betrug. In der Nacht hatte der Sand nur<lb/> noch eine Wärme von 28°, hatte alſo um mehr als<lb/> 24°C. an Wärme verloren. Um die Waſſerfälle des<lb/> Oronoco iſt die Erde mit Raſen bedeckt, und nimmt<lb/> Tags über nur eine Wärme von 30° an, während die<lb/> Luft 26° Wärme hat; aber der hier in bedeutender<lb/> Ausdehnung anſtehende Granit, erhitzte ſich während<lb/> deſſen bis 48° C. Ich habe eine groſse Menge ähnli-<lb/> cher Beobachtungen in meinem Berichte von den Meſ-<lb/> ſungen und Beobachtungen bekannt gemacht, welche<lb/> von mir über die Mirage zu Cumana zu eben der Zeit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0010]
che Temperatur an, und es ſteigen nun nicht mehr Stri-
che wärmerer Luft lothrecht oder ſchief aufwärts, nach
mancherlei Richtungen in der kältern Luft. In einer
mehr homogen geworden Flüſſigkeit, pflanzt ſich
die Schallwelle mit minderer Schwierigkeit fort, und
die Intenſität des Schalles nimmt zu, weil der Thei-
lungen der Schallwellen und der partiellen Echos we-
niger werden.
Um etwas Genaueres über die Urſach dieſer Strö-
mungen wärmerer Luft zu geben, welche Tags über
von einem ungleich erwärmten Boden aufſteigen, will
ich aus dem hiſtoriſchen Berichte meiner Reiſe nach
den Gegenden unter dem Aequator (t. 1 p. 164, 625,
t. 2 p. 201, 283, 303, 376) einige Beobachtungen mit-
theilen, welche ich zwiſchen den Wendekreiſen ge-
macht habe. In den Llanos oder Steppen von Vene-
zuela hatte der Sand um 2 Uhr Nachmittags eine Hitze
von 52,5°, einige Mal ſelbſt von 60°C. (48°R.), indeſs
die Temperatur der Luft im Schatten eines Bombax
36,2°, und in der Sonne, 18 Zoll über dem Erdboden,
42,8°C. betrug. In der Nacht hatte der Sand nur
noch eine Wärme von 28°, hatte alſo um mehr als
24°C. an Wärme verloren. Um die Waſſerfälle des
Oronoco iſt die Erde mit Raſen bedeckt, und nimmt
Tags über nur eine Wärme von 30° an, während die
Luft 26° Wärme hat; aber der hier in bedeutender
Ausdehnung anſtehende Granit, erhitzte ſich während
deſſen bis 48° C. Ich habe eine groſse Menge ähnli-
cher Beobachtungen in meinem Berichte von den Meſ-
ſungen und Beobachtungen bekannt gemacht, welche
von mir über die Mirage zu Cumana zu eben der Zeit
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