Humboldt, Alexander von: Über die bei verschiedenen Völkern üblichen Systeme von Zahlzeichen und über den Ursprung des Stellenwerthes in den indischen Zahlen. In: Journal für reine und angewandte Mathematik, Bd. 4 (1829), S. 205-231.17. Über die bei verschiedenen Völkern üblichen Systeme von Zahlzeichen und über den Ursprung des Stellen- werthes in den indischen Zahlen. (Vorgelesen in einer Klassen-Sitzung der Königl. Academie der Wissenschaften zu Berlin, Man hat sich bisher, in den Untersuchungen über die numerischen Zei- *) Ueber die Meinung, daß die Zahlzeichen der Muyscas (zugleich Hieroglyphen der Mond- tage des zunehmenden Alters des Mondes) mit dem sich nach den verschiedenen Phasen allmälig entwickelnden Mondgesichte zusammenhängen, siehe Humboldt, Vues des Cord. et Monumens des peuples indigenes de l'Amerique T. II. pag. 237--243. Pl. XLIV. Crelle's Journal. IV. Bd. 3. Hft. 27
17. Über die bei verschiedenen Völkern üblichen Systeme von Zahlzeichen und über den Ursprung des Stellen- werthes in den indischen Zahlen. (Vorgelesen in einer Klassen-Sitzung der Königl. Academie der Wissenschaften zu Berlin, Man hat sich bisher, in den Untersuchungen über die numerischen Zei- *) Ueber die Meinung, daß die Zahlzeichen der Muyscas (zugleich Hieroglyphen der Mond- tage des zunehmenden Alters des Mondes) mit dem sich nach den verschiedenen Phasen allmälig entwickelnden Mondgesichte zusammenhängen, siehe Humboldt, Vues des Cord. et Monumens des peuples indigènes de l'Amérique T. II. pag. 237—243. Pl. XLIV. Crelle's Journal. IV. Bd. 3. Hft. 27
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17.
Über die bei verschiedenen Völkern üblichen Systeme
von Zahlzeichen und über den Ursprung des Stellen-
werthes in den indischen Zahlen.
(Vorgelesen in einer Klassen-Sitzung der Königl. Academie der Wissenschaften zu Berlin,
den 2. März 1829.)
(Von Sr. Excellenz dem Königl. wirkl. Geheimen-Rathe, Herrn Freiherrn
Alex. von Humboldt.)
Man hat sich bisher, in den Untersuchungen über die numerischen Zei-
chen (den einzigen Hieroglyphen, welche sich bei den Völkern des Alten
Continents neben der Tonzergliedernden Buchstaben-Schrift erhalten ha-
ben,) ernster mit der characteristischen Physiognomik der Zeichen und
ihrer individuellen Gestaltung, als mit dem Geist der Methoden beschäf-
tiget, durch welche es dem menschlichen Scharfsinne geglückt ist, Grö-
ßen mit mehr oder weniger Einfachheit auszudrücken. Der Gang der
Untersuchung ist hier fast eben so einseitig, als in den Sprachen gewe-
sen, die lange Zeit hindurch mehr nach der Frequenz gewisser Töne
und Endungen, nach der Gestalt der Wurzeln, als nach dem organischen
Bau ihrer Grammatik verglichen worden sind. Ich bin seit mehreren
Jahren anhaltend und mit besonderer Vorliebe bemüht gewesen, die bei
verschiedenen Völkern alter und neuerer Zeit üblichen Systeme von Zahl-
zeichen unter einen allgemeinen Gesichtspunct zu stellen. Die Kennt-
niß gewisser Ziffern bei den Azteken (Mexikanern) und bei den Muys-
cas *) (den Bewohnern der Hoch-Ebene von Cundinamarca), die ich
von meiner Reise zurückgebracht habe; Thomas Young's Entdeckung
der ägyptischen Zahlzeichen, die (wie wir jetzt wissen) nicht alle durch
Nebeneinanderstellung (juxtaposition) das Vielfache der Gruppen aus-
*) Ueber die Meinung, daß die Zahlzeichen der Muyscas (zugleich Hieroglyphen der Mond-
tage des zunehmenden Alters des Mondes) mit dem sich nach den verschiedenen Phasen allmälig
entwickelnden Mondgesichte zusammenhängen, siehe Humboldt, Vues des Cord. et Monumens
des peuples indigènes de l'Amérique T. II. pag. 237—243. Pl. XLIV.
Crelle's Journal. IV. Bd. 3. Hft. 27
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