Humboldt, Alexander von: Rede, gehalten bei der Eröffnung der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Berlin, am 18ten September 1828. Berlin, 1828.Ärzte beseelt, und die Nützlichkeit ihres Bestrebens anerkennend, ist das In der Nähe der Versammlungsorte, welche auf diese Weise für Ärzte beseelt, und die Nützlichkeit ihres Bestrebens anerkennend, ist das In der Nähe der Versammlungsorte, welche auf diese Weise für <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0008" n="9"/> Ärzte beseelt, und die Nützlichkeit ihres Bestrebens anerkennend, ist das<lb/> Königliche Ministerium des Unterrichts, seit vielen Monaten, jedem uns-<lb/> rer Wünsche mit der aufopferndsten Bereitwilligkeit zuvorgekommen.</p><lb/> <p>In der Nähe der Versammlungsorte, welche auf diese Weise für<lb/> ihre allgemeinen und besondern Arbeiten vorbereitet worden, erheben<lb/> sich die Museen, welche der Zergliederungskunst, der Zoologie, der<lb/> Oryktognosie und der Gebirgskunde gewidmet sind. Sie liefern dem<lb/> Naturforscher einen reichen Stoff der Beobachtung und vielfache Gegen-<lb/> stände kritischer Discussionen. Der gröſsere Theil dieser wohlgeordneten<lb/> Sammlungen zählt, wie die Universität zu Berlin, noch nicht zwei Decen-<lb/> nien; die ältesten, zu welchen der botanische Garten (einer der reichsten<lb/> in Europa) gehört, sind in dieser Periode nicht bloſs vermehrt, sondern<lb/> gänzlich umgeschaffen worden. Der frohe und lehrreiche Genuſs, den<lb/> solche Institute gewähren, erinnert mit tiefem Dankgefühle, daſs sie das<lb/> Werk des erhabenen <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118535986">Monarchen</persName></hi> sind, der, geräuschlos, in einfacher<lb/> Gröſse, jedes Jahr diese Königsstadt mit neuen Schätzen der Natur und<lb/> der Kunst ausschmückt, und, was einen noch höheren Werth hat, als diese<lb/> Schätze selbst, was dem preuſsischen Volke jugendliche Kraft und inneres<lb/> Leben und gemüthvolle Anhänglichkeit an das alte Herrscherhaus giebt,<lb/> der sich huldreich jedem Talente zuneigt, und freier Ausbildung des Geistes<lb/> vertrauensvoll seinen königlichen Schutz verleiht.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [9/0008]
Ärzte beseelt, und die Nützlichkeit ihres Bestrebens anerkennend, ist das
Königliche Ministerium des Unterrichts, seit vielen Monaten, jedem uns-
rer Wünsche mit der aufopferndsten Bereitwilligkeit zuvorgekommen.
In der Nähe der Versammlungsorte, welche auf diese Weise für
ihre allgemeinen und besondern Arbeiten vorbereitet worden, erheben
sich die Museen, welche der Zergliederungskunst, der Zoologie, der
Oryktognosie und der Gebirgskunde gewidmet sind. Sie liefern dem
Naturforscher einen reichen Stoff der Beobachtung und vielfache Gegen-
stände kritischer Discussionen. Der gröſsere Theil dieser wohlgeordneten
Sammlungen zählt, wie die Universität zu Berlin, noch nicht zwei Decen-
nien; die ältesten, zu welchen der botanische Garten (einer der reichsten
in Europa) gehört, sind in dieser Periode nicht bloſs vermehrt, sondern
gänzlich umgeschaffen worden. Der frohe und lehrreiche Genuſs, den
solche Institute gewähren, erinnert mit tiefem Dankgefühle, daſs sie das
Werk des erhabenen Monarchen sind, der, geräuschlos, in einfacher
Gröſse, jedes Jahr diese Königsstadt mit neuen Schätzen der Natur und
der Kunst ausschmückt, und, was einen noch höheren Werth hat, als diese
Schätze selbst, was dem preuſsischen Volke jugendliche Kraft und inneres
Leben und gemüthvolle Anhänglichkeit an das alte Herrscherhaus giebt,
der sich huldreich jedem Talente zuneigt, und freier Ausbildung des Geistes
vertrauensvoll seinen königlichen Schutz verleiht.
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